Ancelottis Bayern-Mission beginnt mit Dolmetscher

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Carlo Ancelotti wird am Montag beim FC Bayern vorgestellt.Foto:  Juan Carlos Hidalgo/dpa
Epoch Times10. Juli 2016
Carlo Ancelotti legt los. Und schon beim Start des 57-jährigen Italieners als neuer Cheftrainer des FC Bayern wird es einen ersten Unterschied zu seinem Vorgänger Pep Guardiola geben.

Ancelotti wird bei seiner Präsentation am Montag (11.00 Uhr) in der Münchner Allianz Arena, in der er den deutschen Fußball-Rekordmeister in den kommenden drei Jahren zu großen Siegen und Titeln führen soll, nicht den Versuch wagen, alle Fragen auf Deutsch zu beantworten.

Der Verein hat einen Simultandolmetscher engagiert, damit der hochdekorierte Coach es einfacher hat, beim Auftritt mit dem Italienisch sprechenden Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge seine Ziele und Visionen klar und für jeden verständlich benennen zu können.

Die Hoffnungen und Erwartungen an Ancelotti sind groß in München. Besonders weil er als Trainer gleich dreimal die Champions League gewinnen konnte; 2003 und 2007 mit dem AC Mailand sowie 2014 mit Real Madrid. Als die Bayern kurz vor Weihnachten 2015 die Verpflichtung bekanntgaben, äußerte Ancelotti: „Ich bin sehr geehrt, dass ich Trainer des großen FC Bayern sein werde.“ Jetzt ist es soweit.

Das Vereinsgelände hat Ancelotti mit seinem Co-Trainer Paul Clement (44) bereits inspiziert. 51 Tage nach dem DFB-Pokalsieg gegen Borussia Dortmund werden die Münchner Profis angeführt von Kapitän Philipp Lahm am Montagnachmittag (16.30 Uhr) erstmals auf dem Trainingsplatz nach den Kommandos ihres neuen Chefs arbeiten. Arjen Robben und Holger Badstuber haben nach langwierigen Verletzungen in der vergangenen Woche schon individuell das Training aufgenommen.

Beim Aufgalopp werden aber die elf EM-Teilnehmer des FC Bayern inklusive der Neuzugänge Mats Hummels und Renato Sanches noch fehlen. Auch Arturo Vidal befindet sich nach dem Gewinn der Copa America mit Chile noch in den Ferien. Von Torjäger Robert Lewandowski gab es noch Urlaubsbilder mit Strohhut und Sonnenbrille zu sehen.

Auf puren Freizeitgenuss verzichten muss Jérôme Boateng. Der 27 Jahre alte Weltmeister hat sich im verlorenen EM-Halbfinale der deutschen Mannschaft gegen Frankreich einen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Auch wenn der Verein den Bundesligastart am 26. August gegen Werder Bremen für Boateng als nicht gefährdet bezeichnete, wird Ancelotti erstmal nicht mit dem Abwehrchef planen können.

Erst Anfang August, wenn alle EM-Teilnehmer ihren dreiwöchigen Urlaub beendet haben, wird der Coach den ganzen Kader zur Verfügung haben. Bis dahin könnte sich beim Personal aber noch einiges tun. Der schon zuletzt an Schalke 04 und zuvor an den FC Augsburg ausgeliehene Däne Pierre-Emile Højbjerg steht vor einem Wechsel nach England zum FC Southampton, wie der „Kicker“ meldete. Die Ablösesumme für den 20-Jährigen soll immerhin 15 Millionen Euro betragen.

Auch Weltmeister Mario Götze und Innenverteidiger Medhi Benatia stehen weiter auf der Verkaufsliste. Götzes vor der EM abgegebenes Bekenntnis zu einem vierten Bayern-Jahr hatte wohl auch den Sinn, dem 24-Jährigen ständigen Zukunftsfragen während des Turniers zu ersparen. Für die ganz großen Clubs konnte sich Götze in Frankreich nicht empfehlen. Auch eine Verbesserung seiner schwierigen Position beim Rekordmeister gelang ihm ohne Tore und Topleistungen nicht. Tottenham Hotspur wird als neuer Arbeitgeber gehandelt. Eine Rückkehr nach Dortmund bleibt ebenfalls vorstellbar. Allerdings buhlt die Borussia aktuell mehr um den Wolfsburger André Schürrle.

Fünf Wochen bleiben Ancelotti bis zum ersten Pflichtspiel, dem Supercupfinale am 14. August beim BVB. Erstmals auf der Bayern-Bank sitzt Ancelotti am Samstag im Testspiel beim SV Lippstadt. Vom 25. Juli bis 4. Augsburg gehen die Bayern auf USA-Tour. Dort trifft Ancelotti auch auf seine Ex-Clubs AC Mailand und Real Madrid.

(dpa)

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