Ausschreitungen bei Besiktas – Derby als Sicherheitsspiel

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Fans von Besiktas versuchen sich vor dem Tränengas in Sicherheit zu bringen.Foto: Deniz Toprak/dpa
Epoch Times12. April 2016
Das Istanbul-Derby wird zum Hochsicherheitsspiel. Zwei Tage vor dem Duell zwischen Galatasaray um Lukas Podolski und Fenerbahce haben Ausschreitungen den Fußball in der Türkei einmal mehr erschüttert.

Vor dem 3:2 (1:1)-Erfolg von Besiktas gegen Bursaspor am Montagabend gab es heftige Tumulte. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Den wichtigen Sieg des Tabellenführers im neuen Stadion sicherte Mario Gomez fast im Alleingang mit einem Doppelpack.

Nun fürchtet Istanbul weitere Ausschreitungen. Im Derby am diesem Mittwoch zwischen dem Tabellenzweiten Fenerbahce und Galatasaray sollen strenge Sicherheitsvorkehrungen greifen. Das Aufeinandertreffen der Erzrivalen war am 20. März geplant gewesen, die Behörden hatten aber kurz vor Anpfiff wegen eines befürchteten Anschlags das Spiel abgesagt. Nach den jüngsten Anschlägen in der Türkei sind die Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Leben ohnehin hoch.

Bei der Neuansetzung wird es „NTV Spor“ zufolge ungewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen geben. So soll die Fahrt mit der U-Bahn zur Arena nicht möglich sein, Anhänger seien aufgerufen, mit Autos oder mit Sonderbussen der Stadt zu kommen. Vor dem Stadion ist demnach vorgesehen, dass Fans mehrere Kontrollen passieren. Anhänger der Gästemannschaft Fenerbahce dürfen – wie seit Jahren üblich – nicht ins Stadion.

Schwere Randale statt Partystimmung zur Neueröffnung des neues Besiktas-Stadions: Rund um die Vodafone Arena des Istanbuler Clubs von Gomez und Andreas Beck gerieten Fans und Polizei aneinander. Die Polizei ging gegen die Anhänger von Besiktas vor, als das Gedränge vor Sicherheitsabsperrungen zu stark geworden sei, berichtete die Nachrichtenagentur DHA.

Für Nationalspieler Gomez war das Debüt im neuen Stadion sehr erfolgreich. Der Spitzenreiter der Süper Lig gewann gegen Bursaspor knapp. Gomez schoss seine Saisontore 20 und 21. „Gomez hat Geschichte geschrieben“, schrieb die Zeitung „Fanatik“ – der Stürmer schoss das erste Tor. „Wir schauen nicht auf Fenerbahce. Wir werden Meister, wenn wir unsere eigenen Spiele gewinnen“, sagte Gomez. In der Tabelle liegt Besiktas mit sechs Punkten vor Fenerbahce, hat aber ein Spiel mehr absolviert.

Angesichts des Eingreifens der Polizei schallten von den Rängen zu Beginn der Partie Protestrufe gegen die Sicherheitskräfte. Anhänger des Arbeiterclubs gelten als eher regierungskritisch. Der Fanclub „Carsi“ spielte während der Gezi-Proteste in Istanbul im Sommer 2013 eine wichtige Rolle bei den Protesten .

Bei der offiziellen Einweihungsfeier des Stadions am vergangenen Sonntag hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eine Rede gehalten. Es waren nur ausgewählte Gäste geladen.

(dpa)

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