Die fünf dramatischen Tage für das DFB-Team

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Der Bus drehte auf dem Weg zum Stadion um und wurde von der Polizei umgeleitet.Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Epoch Times17. November 2015
Auf dem Weg zum Stadion bekommt die deutsche Mannschaft die Nachricht von der Absage des Test-Länderspiels gegen die Niederlande. Der Horror nimmt auch für den Fußball-Weltmeister kein Ende.

Vier Tage zuvor erlebt das Team die Terroranschläge in Saint-Denis beim Spiel gegen EM-Gastgeber Frankreich. 129 unschuldige Menschen kommen dabei nach bisherigen Angaben ums Leben. Die Spieler haben Angst, bleiben bis zum frühen Morgen im Stade de France. Nach der Heimkehr dürfen sie zu ihren Familien. Angst und Sorge bleiben.

Ein Überblick der dramatischen Tage:

FREITAG: Die Mannschaft muss ihr Hotel in Paris räumen: Bombendrohung, etwa elf Stunden vor dem Anpfiff. Das Team weicht auf die Tennisanlage von Roland Garros aus. Spürhunde sind in der noblen Unterkunft im Einsatz. Sie finden nichts. Entwarnung. Zwei Stunden vor dem Spiel bricht das Team zum Stadion in Saint-Denis auf. Zwei Explosionen sorgen für Irritationen. Nach und nach wird bekannt, was passiert ist. In den Katakomben herrscht nach dem Schlusspfiff eine gespenstische Stimmung. Medienaktivitäten werden komplett abgesagt. Die Mannschaft bleibt im Stadion.

SAMSTAG:

Die Mannschaft sitzt bis 06.30 Uhr in der Kabine. Dann wird sie mit Polizeieskorte und Blaulicht von Saint-Denis zum Flughafen Charles de Gaulle in Paris gebracht. Eigentlich sollte das Team Sonntag von Paris nach Hannover fliegen. Es geht stattdessen nach Frankfurt/Main. Die Spieler dürfen weiter zu ihren Familien.

SONNTAG:

Nach längerem Überlegen entscheiden sich Löw und sein Team, zum Länderspiel gegen die Niederländer anzutreten. In den ersten Stunden habe er sich nicht vorstellen können, das Spiel auszutragen, sagt Löw später. Es gibt sogar eine sportliche Nachricht: Der Bundestrainer benennt sein Aufgebot und gibt Kapitän Bastian Schweinsteiger für den Dienstag frei.

MONTAG:

Die Mannschaft kommt in den Mittagsstunden zusammen. Treffpunkt ist die Sportschule Barsinghausen. Um 13.00 Uhr tritt Bundestrainer Joachim Löw bei der üblichen Pressekonferenz einen Tag vor einem Spiel vor die Presse. Löw ist emotional, will nichts zu sportlichen Dingen sagen. Nach langen Gesprächen und Beratungen sei aber am Sonntagmorgen „für alle klar gewesen, dass das Spiel stattfinden soll und muss“, betont Löw. Um 18.00 Uhr trainiert die Mannschaft in Barsinghausen. Das Quartier ist abgeriegelt, das Training wird von schwer bewaffneten Polizisten bewacht.

DIENSTAG:

So weit wie möglich normale Vorbereitung auf ein Spiel. Teamsitzung, Anschwitzen, gemeinsames Mittagessen, noch einmal Ausruhen. Etwa anderthalb Stunden vor dem Spiel trifft die Mannschaft normalerweise am Spielort ein. Auf dem Weg dorthin wird die Delegation von der Polizei gestoppt. Sie wird an einen sicheren Ort gebracht, das Spiel ist abgesagt.

(dpa)


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