Raketenwürfe überschatten Derby: Union schlägt Hertha

Hitzige Atmosphäre, fünf Minuten Unterbrechung wegen Pyro und ein später Derby-Held: Sebastian Polter hat den 1. FC Union zum umjubelten Sieg im ersten Bundesliga-Duell mit dem Stadtrivalen Hertha BSC geschossen.Mit seinem verwandelten…
Titelbild
Das Spiel wurde wegen Leuchtraketenwürfen für mehrere Minuten unterbrochen.Foto: Britta Pedersen/dpa/dpa
Epoch Times2. November 2019

Hitzige Atmosphäre, fünf Minuten Unterbrechung wegen Pyro und ein später Derby-Held: Sebastian Polter hat den 1. FC Union zum umjubelten Sieg im ersten Bundesliga-Duell mit dem Stadtrivalen Hertha BSC geschossen.

Mit seinem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 (0:0) bestrafte der eingewechselte Stürmer am Samstagabend in der 87. Minute die Passivität der Gäste. Zuvor hatte eine fünfminütige Zwangspause wegen Leuchtraketenwürfen auf das Spielfeld aus dem Gästeblock das heiß ersehnte Premierenduell der beiden Berliner Clubs in der höchsten Spielklasse überschattet.

In einer insgesamt mäßigen Partie ohne zahlreiche Großchancen hatte Union vor 22.012 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei die größeren Spielanteile und belohnte sich spät. Durch den ersten Sieg im dritten Heimpflichtspiel verkürzten die Köpenicker den Rückstand auf Hertha in der Tabelle auf nur noch einen Punkt.

„Ich wünsche mir, dass diese Stadt gut auf der sportlichen Ebene vertreten wird“, sagte Hertha-Coach Ante Covic kurz vor Anpfiff beim Pay-TV-Sender Sky in der Hoffnung auf ein friedliches Derby. Doch bereits kurz nach Anpfiff schossen die Hertha-Anhänger mehrere Raketen. Nach der Halbzeitpause zündeten beide Fanlager massiv Pyrotechnik, aus dem Gästeblock flogen mehreren Raketen auf den Rasen, eine schlug sogar knapp neben der Union-Spielerbank ein.

Der souveräne Schiedsrichter Deniz Aytekin schickte die Mannschaften vom Feld in den Kabinengang, erst nach fünf Minuten konnte es weitergehen. Zumindest bis zum Abpfiff gab es auf den Rängen keine größeren Vorkommnisse mehr.

Union erwischte den deutlichen besseren Start. Nach nur drei Minuten köpfte Christopher Lenz nach Flanke von Stürmer Sebastian Andersson aus fünf Metern gegen den Lauf von Hertha-Keeper Rune Jarstein. Als gerade die dritte Leuchtrakete aus dem Hertha-Block über das Stadiondach segelte, prallte der Ball jedoch vom Innenpfosten wieder heraus. Hertha spielte mit Ibisevic und Dodi Lukebakio im Sturm – und verzichtete auf einen klassischen Spielmacher wie Ondrej Duda.

Der normalerweise defensiver orientierte Marko Grujic konnte dieses kreative Vakuum nicht füllen, entsprechend einfallslos gerieten die mauen Angriffsbemühungen der Gäste in der ersten Halbzeit.

Union versuchte es vor allem über die rechte Angriffsseite und stellte Herthas gebürtigen Berliner Maximilian Mittelstädt vor einige Probleme. Die Flanken von Union-Kapitän Christopher Trimmel gerieten jedoch zu ungenau. Wie Covic, der unter anderem Ibisevic und den aus Glasgow derbygestählten Dedryck Boyata zurück in die Startelf brachte, setzte auch Unions Urs Fischer auf Erfahrung. Neben Trimmel kehrte im Vergleich zum 3:1-Zweitrundensieg im Pokal beim SC Freiburg unter anderen Routinier Neven Subotic in die Startformation zurück.

Auch nach der Pause sahen zahlreiche prominente Gäste wie Union-Fan Robert Harting, Schauspieler Kida Khodr Ramadan und der Hamburger Sänger und Rapper Jan Delay nicht viele Chancen. Beide Teams gingen weiter nicht ins letzte Risiko – Union wurde aber mit dem umstrittenen Elfmeter nach Videobeweis doch noch belohnt.

In einer imposanten Choreographie hatten die Union-Fans vor Anpfiff „Die Prophezeiung des Orakels von Coepenick“ präsentiert und verkündet: „Spreeathen ist weiß und rot.“ Im Gästeblock reklamierten die weiß und blau gekleideten Hertha-Anhänger für sich: „Es gibt nur ein Berlin und das ist mein Berlin“. Die Frage, wem die Hauptstadt fußballerisch gehört, entschied erst einmal Union für sich. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion