Kretzschmar glaubt an große Zukunft von Handball-Nationalmannschaft

Epoch Times8. Januar 2017

Stefan Kretzschmar, ehemaliger Handballstar und 218-maliger Nationalspieler, sieht die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft rosarot kurz vor dem Start der Handball-WM in Frankreich (11. – bis 29. Januar). „Diese Mannschaft wird bei allen Turnieren um Medaillen mitspielen, dafür hat sie das absolute Potenzial und die entsprechende Altersstruktur, um eine Ära zu prägen“, sagte Kretzschmar der „Welt am Sonntag“. „Sie wird in den nächsten Jahren nie mehr in einer Vorrunde oder sogar Qualifikation scheitern“, so der 43-Jährige weiter.

„Ich sehe keine Nation weltweit, die so viele gute Talente hat wie wir. Für den deutschen Handball ist das total geil. Wir können in den nächsten Jahren konstant Weltklasseleistungen sehen.“ Als Väter dieser positiven Entwicklung nannte Kretzschmar, der aktuell im Aufsichtsrat des Bundesligisten SC DHfK Leipzig wirkt, die ehemaligen Bundestrainer Heiner Brand und Martin Heuberger, die mit der Etablierung von Jugendzentren in den Klubs eine wichtige Ausbildungsinitiative angestoßen hätten. Dieses neue Konzept trage „jetzt endlich Früchte. Wir hatten schon immer gute Nachwuchsleute“, sagte Kretzschmar, „aber jetzt so brillante noch nie. Hinzu kommt, dass etliche Bundesligisten die Talente auch aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen vermehrt einsetzen. Statt den zweitklassigen Tschechen oder Polen zu holen, kann man auch einen 18-Jährigen aus der eigenen Jugend ins kalte Wasser werfen.“ Viele von den Nationalspielern seien deshalb mit Anfang 20 schon Europameister geworden. „Andy Wolff wurde der beste Torwart des Turniers, der hatte doch vorher fast kein Länderspiel bestritten. Und dann macht er im Finale die Spanier allein fertig“, lobte Kretzschmar. „Da sind Geschichten geschrieben worden. Auf einmal kommen Kai Häfner und Julius Kühn nach, weil Spieler verletzt ausgefallen sind, und sie holen die Kohlen aus dem Feuer.“ Verärgert ist der ehemalige Handballstar allerdings über den Abgang von Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der nach der WM neuer Nationaltrainer Japans wird. „Er hätte seine Erfolgsgeschichte noch einige Jahre weiterschreiben können. Ich denke, da hätte man schon nach dem EM-Titel einhaken können und ihm die Ausstiegsklausel aus dem Vertrag abkaufen sollen“, sagte Kretzschmar. „Dann hätten wir jetzt den perfekten Mann bis zu den Olympischen Spielen 2020.“ Das sei aber von Seiten des Verbandes verpasst worden. Kretzschmars Fazit: „Der DHB hat nie ausreichend um den Verbleib von Sigurdsson gekämpft. Im Gegenteil: Als es hieß, Sigurdsson würde seine Ausstiegsklausel ziehen und nach der WM gehen, wurde das relativ schnell akzeptiert.“ (dts)



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