Reus-Rückkehr zu alter Stärke hilft BVB

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Marco Reus übernahm das Toreschießen.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times1. November 2015
Bei der Frage nach der besten Saisonleistung zog Marco Reus die Mundwinkel ein bisschen spöttisch nach oben. „Nee“, antwortete der Doppel-Torschütze der Dortmunder.

„Das ist das Problem, dass ihr immer nach Toren guckt. Ich ticke nicht so“, sagte der Matchwinner den Journalisten nach dem 3:1 (2:1) in Bremen. Gleichwohl tut der Aufwärtstrend des Fußball-Nationalspielers dem BVB mit dem zweiten Bundesliga-Doppelpack innerhalb von sechs Tagen gut – gerade weil sein Sturmpartner Pierre-Emerick Aubameyang im Weserstadion trotz bester Chancen leer ausging.

Reus hat in Bremen stark gespielt, war aber nicht der beste Mann auf dem Platz. Das war Henrich Mchitarjan, der beide Reus-Treffer (9., 72.) vorbereitete und nach dem Ausgleich von Anthony Ujah (32.) eine Minute vor der Pause den wohl entscheidenden Treffer setzte. „Das 2:1 hat uns Sicherheit gegeben, dann haben wir besser gespielt und das Spiel kontrolliert“, fasste Reus die Partie im ausverkauften Weserstadion kurz und treffend zusammen.

„Es ist natürlich auch wichtig, dass man trifft, aber das war trotzdem nicht mein bestes Saisonspiel“, betonte der Nationalspieler, der immer wieder Rückschläge wegstecken muss. Zuletzt steckte er wieder in einer kleinen Krise und traf nicht.

Seine Rückkehr zu alter Treffersicherheit ist – neben der bis zum Samstag vortrefflichen Quote von Aubameyang – wichtig für die Dortmunder. Gerade nach der Vorführung bei Bayern München. Zuletzt schoss Reus, nach sechs Partien ohne Treffer, gleich fünf Tore in drei Punktspielen.

Für den Borussen-Trainer war es angesichts des beglückenden Gefühls eines beeindruckenden Sieges leicht, Reus ausgiebig zu loben. Der BVB-Coach attestierte Reus ein „natürliches Selbstvertrauen“ und lobte, dass der Offensivspieler dennoch „selbstkritisch mit sich“ sei. Zudem sprach der von „Fleiß und Ernsthaftigkeit im Training und Offenheit für Hilfestellungen“. Es klang geradezu wie eine fußballerische Liebeserklärung, als Thomas Tuchel vom Nationalspieler schwärmte.

Der so gelobte Spieler ist inzwischen lang genug im Geschäft, um halbwegs überzeugend zu sagen: „Das geht so schnell im Fußball. Ich mache mir um die Sachen, die geschrieben werden, wenig Gedanken.“

Und der 26 Jahre alte Angreifer weiß natürlich auch, wie er auf die Fragen nach dem Tabellenführer antworten muss, der in Frankfurt nur zu einem Zähler gekommen war. Das Bayern-Ergebnis sei „ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“, witzelte Reus und schon „im Ernst“ sofort hinterher: „Bayern ist noch extrem weit, und sie sind sehr konstant.“

Dank Reus‘ wiedergefundener Treffsicherheit rückten die Dortmunder auf fünf Zähler an die Münchener heran und konnten in Bremen sogar die Patzer von Aubameyang verschmerzen. Gleich dreimal scheiterte der bisher beste Torschütze der Borussen im Weserstadion. Der in der Liga bisher 13 Mal erfolgreiche Angreifer traf auch das leere Tore nicht.

„Um Auba brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, betonte Reus:  „Solche Spiele gibt es mal.“ Er selbst erlebte sie schließlich schon oft genug. „Auba ist ein sehr cleverer Mensch, da sehe ich überhaupt keine Probleme“, sagte er über den Sturmpartner.

Und Reus‘ Prophezeiung zu Aubameyangs Treffsicherheit dürften besonders jene BVB-Fans gerne vernehmen, die bereits in Bremen vom Ruhr-Derby am kommenden Sonntag gegen Schalke 04 sangen: „Ich bin mir sicher, dass er nächste Woche wieder für uns treffen wird.“

(dpa)


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