Studie: COVID-19-Lockdown hat keinen Einfluss aufs Klima

Trotz drastischer Einschränkungen und Wandlung der Lebensgewohnheiten haben Haushalte in Japan während der Corona-Krise gleich viel Emissionen produziert. Zwar gebe es Veränderungen bei einzelnen Konsumgütern, insgesamt bescheinigen die Ergebnisse der Studie einem „Klima-Lockdown“ jedoch schlechte Erfolgschancen.
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Plötzliche Veränderungen des Lebensstils in den ersten Corona-Monaten haben (in Japan) nicht zu einer Senkung der CO2-Emissionen privater Haushalte beigetragen. (Symbolbild)Foto: iStock
Von 27. Mai 2021

Die „Anthropause“ – der erzwungene Stillstand des (öffentlichen) Lebens in der Corona-Krise – machte im letzten Sommer Schlagzeilen. Aber Lockdown, Fabrikschließungen und unterbrochene globale Lieferketten führten nicht dazu, dass der Durchschnittshaushalt weniger Emissionen verursachte. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher um Prof. Alexandros Gasparatos von der Universität von Tokio.

Trotz der schnellen und signifikanten Veränderungen im Konsumverhalten, die in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie zu beobachten waren, behielten Haushalte in Japan ihr normales Niveau an Treibhausgasemissionen bei.

Die in der Fachzeitschrift „One Earth“ veröffentlichten Ergebnisse von Prof. Gasparatos legen außerdem nahe, dass weitreichende Einschränkungen der persönlichen Freiheiten zugunsten des Klimaschutzes nicht den erhofften Erfolg bringen würden. Und, dass Zwangsmaßnahmen im Allgemeinen nicht zu einem umweltfreundlichen Lebensstil führen.

Im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert

„Während der frühen COVID-19-Periode konnten wir beobachten, wie sich der Lebensstil um uns herum schnell änderte. Also beschlossen wir, die Auswirkungen dieser Lebensstiländerungen auf die Umwelt zu untersuchen“, erklärte Forschungsassistentin Yin Long. „Einige andere Forschungen in diesem Zeitraum zeigten, dass die Treibhausgasemissionen der Produktion zurückgingen, [also untersuchten] wir die Emissionen der Verbraucherseite.“

Konkret untersuchten der Experte für ökologische Ökonomie Prof. Gasparatos, Long und Kollegen, wie sich die Veränderungen des Lebensstils während des Ausnahmezustands ‚COVID-19‘ auf die Konsumgewohnheiten und den damit verbundenen Kohlenstoff-Fußabdruck der japanischen Haushalte auswirkten. Überraschenderweise stellten die Forscher fest:

Im Vergleich zu den Werten von 2015 bis 2019 haben [sich die Emissionen] nicht so sehr verändert.“

Keine „Generation Greta“

Wie die Forscher schreiben, lasse sich weltweit die Hälfte des Kohlenstoff-Fußabdrucks einer Nation auf den Konsum von Waren und Dienstleistungen durch einzelne Haushalte zurückführen. Der Fußabdruck umfasst dabei sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Letztere sind mit dem Anbau, der Herstellung und dem Transport von Lebensmitteln, Waren, Versorgungseinrichtungen und Dienstleistungen verbunden.

Die Studie umfasst etwa 500 Konsumgüter einschließlich aller Kohlenstoffemissionen, die in allen damit verbundenen Waren und Dienstleistungen enthalten sind. Dazu gehörten Restaurantbesuche, Lebensmittel, Kleidung, Elektronik, Unterhaltung, Kraftstoffe sowie Waren des täglichen Hausgebrauchs.

„Das wirklich Schöne daran ist die Konsistenz der langfristigen Datenerfassung in diesen Regierungsstatistiken. Sogar während der COVID-19-Periode“, sagte Prof. Gasparatos. Das habe den Forschern einen Vergleich mit historischen und gesellschaftlichen Mustern ermöglicht.

Die Analysen des Forschungsteams ergaben, dass der Kohlenstoff-Fußabdruck aller Haushalte im Jahr 2020, sowohl insgesamt als auch über die verschiedenen Altersgruppen hinweg, weitgehend im Bereich der Jahre 2015 bis 2019 blieb. Eine „Generation Greta“, die die Pandemie genutzt hat, um ihren Lebensstil grundlegend zu ändern, zeigen die Daten nicht.

Vergleich der monatlichen Kohlenstoff-Fußabdrücke japanischer Haushalte nach Altersgruppen im Zeitraum Januar bis Mai 2020 und den letzten fünf Jahren.

Vergleich der monatlichen Kohlenstoff-Fußabdrücke japanischer Haushalte nach Altersgruppen im Zeitraum Januar bis Mai 2020 und den letzten fünf Jahren. Sowohl eine Häufung von Corona-Fällen im Februar als auch der erste landesweite Lockdown Mitte April bis Mitte Mai zeigen keine Auffälligkeiten. Foto: Yin Long, zuerst veröffentlicht in „One Earth“ DOI: 10.1016/j.oneear.2021.03.003

Lockdown-Maßnahmen in Japan „am besten für freiwilligen Lebenswandel geeignet“

„Wenn wir die Änderung des Lebensstils als eine Strategie zur Dekarbonisierung betrachten, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass dies nicht automatisch zu Vorteilen für die Umwelt führen muss. Es wird viel Aufwand und öffentliche Aufklärung erfordern, die sich auf die emissionsintensivsten Haushaltsbedürfnisse konzentrieren, wie die private Autonutzung und die Raum- und Wasserheizung“, sagte Prof. Gasparatos.

„Wir haben gesehen, dass Fabriken geschlossen wurden, als COVID-19 passierte. Aber die Verbrauchernachfrage blieb gleich. Also wurden Fabriken wieder eröffnet, um diese Nachfrage zu befriedigen. Wie in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen festgehalten, sollten Verbraucher und Produzenten gemeinsam die Verantwortung für das Erreichen eines nachhaltigen Lebensstils tragen“, fügte Long hinzu.

Die unverbindlichen Notstandserklärungen der nationalen und lokalen Regierungen in Japan forderten die Menschen auf, soziale Zusammenkünfte, das Essengehen in Gruppen und nicht unbedingt notwendige Reisen zwischen den Präfekturen [Ortsteilen] einzuschränken.

Verglichen mit den gesetzlich erzwungenen Abriegelungen in anderen Ländern, sagen die Forscher, dass Japans minimale Auflagen wahrscheinlich ein besseres Modell für die Lebensstiländerungen sind, die umweltbewusste Haushalte freiwillig vornehmen könnten.

Schlechte Erfolgschancen für Klima-Lockdown

Insgesamt kommen die Forscher zu einem vernichtenden Ergebnis für alle, die sich Einschränkungen einschließlich Ausgangssperren zugunsten der „Klimarettung“ vorstellen können. Prof. Gasparatos kommt zu dem Schluss:

Diese Art von natürlichem Experiment sagt uns, dass die sehr schnelle und konsistente Veränderung des Lebensstils während der frühen Phasen der COVID-19-Pandemie nicht zu signifikanten und nachhaltigen Veränderungen in den Kohlenstoff-Fußabdrücken der Haushalte geführt hat.“

Wie die Forscher berichteten, zeigten sich zwar durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Gütern und Dienstleistungen. Diese wirkten sich aber nicht auf die Summe der Emissionen aus. So nahm einerseits der Kohlenstoff-Fußabdruck der mit Restaurantbesuchen verbundenen Emissionen während der landesweiten Einschränkungen ab. Andererseits stiegen die Emissionen aus Lebensmitteln, insbesondere durch den Kauf von mehr Fleisch, Eiern und Milchprodukten.

Auch die Emissionen im Zusammenhang mit Kleidung und Unterhaltung gingen im Lockdown stark zurück. Nach Beendigung des Ausnahmezustands stiegen sie aber schnell wieder an.

Während Schließungen bestimmter Läden die Emissionen also kurzfristig senken können, ist davon auszugehen, dass, sollten Geschäfte längere Zeit geschlossen bleiben, die Menschen ihre Kleidung und ähnliches im Internet kaufen. Aufgrund des erhöhten Energie- und Transportaufwandes ist ferner davon auszugehen, dass die Emissionen dadurch sogar steigen.

(Mit Material der Universität von Tokio)



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