Deutsche Importpreise steigen so stark wie seit 1974 nicht mehr

Einfuhren nach Deutschland verteuern sich weiter rasant - vor allem Energie. Das setzt Unternehmen unter Kostendruck. Verbraucher dürften die Folgen zu spüren bekommen.
Titelbild
Container-Hafen in Hamburg.Foto: istock
Epoch Times23. Dezember 2021

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich weiter beschleunigt. Im November zogen die Importpreise gemessen am Vorjahresmonat um 24,7 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Das ist die höchste Rate seit Oktober 1974 während der ersten Ölpreiskrise. Im Oktober waren die Einfuhrpreise um 21,7 Prozent gestiegen.

Zum Vormonat stiegen die Einfuhrpreise im November ebenfalls kräftig um 3,0 Prozent. Dies ist aber eine leichte Abschwächung gegenüber dem Oktober-Wert von 3,8 Prozent.

Import von Energie deutlich teurer

Besonders deutlich zeigt sich der Preisauftrieb nach wie vor bei importierter Energie, die 160 Prozent teurer war als vor einem Jahr. Erdgas war fast viermal so teuer wie ein Jahr zuvor. Die Einfuhrpreise für Erdöl und Mineralerzeugnisse verdoppelten sich in etwa. Den höchsten Preisschub verzeichnete elektrischer Strom mit einem Plus von 360 Prozent.

Grund sind vor allem die stark gestiegenen Preise für Erdöl, Erdgas und Mineralölerzeugnisse, wie das Statistische Bundesamt erläuterte. So waren die Einfuhrpreise für Erdgas in diesem November fast viermal so hoch wie im November 2020, die für Erdöl doppelt so hoch. Auch die Preise für importierte Steinkohle lagen deutlich höher als im November vergangenes Jahr. Die Energieeinfuhren insgesamt verteuerten sich um knapp 160 Prozent.

Auch Vorleistungsgüter wie Erze, Metalle, Kunststoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, die aus dem Ausland eingekauft wurden, waren im November sehr viel teurer als vor einem Jahr – hier lag der Anstieg bei 23 Prozent, wie die Statistiker mitteilten.

Diese Preise haben demnach ebenfalls einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Importpreise insgesamt. Teurer wurden vor allem Düngemittel und Stickstoffverbindungen, weil bei ihrer Herstellung viel Energie benötigt wird.

Folgen für Verbraucher

Die Industrie klagt unterdessen weiter über starken Materialmangel. Im Dezember verschärfte sich das Problem nochmals. Rund 82 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen – so viele wie noch nie.

Im November waren es noch 74 Prozent. Es sei paradox, sagte Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe am Donnerstag: „Die Auftragsbücher sind voll. Der Materialmangel erlaubt es den Unternehmen aber nicht, ihre Produktion entsprechend hochzufahren.“

Sehr hohe Einfuhrpreise dürften sich auch auf die Verbraucherpreise insgesamt auswirken. Schließlich versuchen Unternehmen, die höheren Kosten an Verbraucher weiterzugeben. Im November waren die Verbraucherpreise um 5,2 Prozent gestiegen – das war die höchste Inflationsrate seit fast 30 Jahren. Tanken etwa war im vergangenen Monat so teuer wie nie. Sowohl der Preis für Benzin als auch für Diesel erreichte laut ADAC-Berechnungen jeweils Höchststände.  (dpa/afp/dl)



Unsere Buchempfehlung

Wirtschaftskrisen können geschaffen und genutzt werden, um Aufstände und Revolutionen zu fördern. Sozialistische Bewegungen werden in Krisenzeiten leicht als „Retter“ angesehen.

Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre war der kritische Augenblick, in dem Europa und die Vereinigten Staaten den Weg zu „Big Government“ (ein übermäßig großer Verwaltungsapparat) und dem heutzutage weit verbreiteten Interventionismus einschlugen. Die Finanzkrise im Jahr 2008 wirkte sich ebenfalls günstig für die Ausweitung einer linksgerichteten Politik aus.

Sozialistische Ideen gelten leicht als „Rettungsweg“ aus der Krise, wenn Politiker verzweifelt nach Lösungen suchen. Doch dies bedeutet, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.

Genau darum geht es im 9. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, es trägt den Titel: „Die kommunistische Wohlstandsfalle“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion