Deutsche Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft – in anderen EU-Staaten nicht

Die deutsche Wirtschaft hatte im vergangenen Jahr mit vielen Krisen zu kämpfen. Doch wie hat sich das Bruttoinlandsprodukt zum Jahresende entwickelt? Das gibt nun das Statistische Bundesamt bekannt.
Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts schrumpfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent.
Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts schrumpfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Epoch Times30. Januar 2024

Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher, gestiegene Bauzinsen und die lahmende Weltkonjunktur haben der deutschen Wirtschaft 2023 zugesetzt. Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresende 2023 geschrumpft.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte.

Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft nach vorläufigen Daten der Statistiker in eine Rezession gerutscht. Die Wirtschaftsleistung sank demnach im Gesamtjahr gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent.

Spanien, Frankreich, Italien, Portugal

Verglichen mit anderen großen europäischen Volkswirtschaften steht Deutschland schlecht da: So wuchs das Bruttoinlandsprodukt in Spanien 2023 um deutliche 2,5 Prozent und damit noch etwas mehr als von der Regierung prognostiziert, wie das dortige Statistikamt am Dienstag mitteilte. Das Land hatte vor allem von einem touristisch starken Sommer profitiert.

Die französische Wirtschaft legte um 0,9 Prozent zu, in Italien wuchs die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 0,7 Prozent. In Portugal gab es 2023 mit 2,3 Prozent ebenfalls ein deutliches Wachstum. In all diesen Ländern legte die Wirtschaft im letzten Quartal 2023 entweder zu oder sie stagnierte.

Verbraucher hielten sich zurück

Zurück zu Deutschland. Der Privatkonsum fiel als wichtige Konjunkturstütze aus. Verbraucher hielten sich angesichts teils hoher Inflationsraten mit Käufen zurück. Zugleich bekamen Deutschlands Exporteure die Schwäche des Welthandels zu spüren, gestiegene Immobilienzinsen bremsten den Bau aus.

Volkswirte rechnen 2024 mit einem weiteren schwierigen Jahr und einem schwachen Jahresauftakt. „Alles in allem könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 bestenfalls stagnieren“, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Januar.

Damit würde sich die erwartete Erholung verzögern. Einige Volkswirte schließen auch einen erneuten Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im Gesamtjahr 2024 nicht aus.

(dpa/afp/red)



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