Geschwindigkeitsvergleich: Auf der Insel Mainau surfen 5G-Nutzer halb so schnell wie mit 4G

Der neue Mobilfunkstandard 5G soll deutlich höhere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung ermöglichen - doch an vielen beliebten Touristenzielen ist das bislang nicht der Fall.
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Eine neue 5G-Antenne von O2 (Telefonica) in Köln.Foto: Henning Koepke/Telefonica/dpa/dpa
Epoch Times11. Oktober 2020

Laut einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox, die AFP am Samstag vorlag, ist an vielen Touristenorten schnelleres Surfen noch die Ausnahme und 5G oft nur in einer „Light-Version“ nutzbar.

Nach Angaben von Verivox sind von 22 Zielen, die laut der Deutschen Zentrale für Tourismus zu den beliebtesten Städte-Highlights, Schlössern und Burgen in Deutschland gehören, bereits 16 mit 5G versorgt. Allerdings ist dabei nach Angaben des Vergleichsportals 5G im Regelfall nicht schneller als 4G. Die mit Abstand am häufigsten verfügbare Maximalgeschwindigkeit an den untersuchten Zielen war demnach 375 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – und zwar in beiden Netzen, sowohl über den heute gängigen 4G-Standard als auch über das neue 5G-Netz.

Auf der Insel Mainau surfen 5G-Nutzer halb so schnell wie mit 4G

„5G bedeutet nicht automatisch Gigabit-Geschwindigkeit“, erklärte Jens-Uwe Theumer, Vize-Chef Telekommunikation bei Verivox. Die Bandbreite sei einerseits abhängig von der Netzauslastung und vom genutzten Frequenzbereich und sinke zudem, wenn 4G und 5G an einem Mobilfunkmast parallel genutzt werden. „Das führt etwa auf der Insel Mainau zu der kuriosen Situation, dass dort 5G-Kunden nur rund halb so schnell surfen wie Nutzer des 4G-Netzes“, fügte  Theumer hinzu.

Unerschiede stellte Verivox vor allem zwischen Stadt und Land, aber nicht zwischen Ost und West fest.

Sieben der 22 untersuchten Touristenziele liegen in den neuen Bundesländern. Darunter befindet sich dem Vergleichsportal zufolge mit dem Bauhaus-Museum in Weimar das einzige Ziel mit Gigabit-Geschwindigkeit, allerdings nur im Vodafone-Netz.

Mit Ausnahme der Wartburg bei Eisenach sind die anderen Haupttouristenziele im Osten demnach zentral gelegen und gut ausgebaut, etwa die Frauenkirche in Dresden oder das Schloss Sanssouci in Potsdam. Ländlich gelegene Ziele im Westen, zum Beispiel in der Eifel oder in Bayern, seien oft deutlich schlechter versorgt, erklärte das Vergleichsportal.

Laut Verivox können an 16 der 22 Ziele Telekom-Kunden mit einer schnelleren Geschwindigkeit rechnen als Kunden von Vodafone. „Beide Netzbetreiber versorgen jedoch insbesondere die ländlich gelegenen Schlösser und Burgen nur leidlich – etwa Schloss Neuschwanstein oder Schloss Linderhof“, erklärte das Portal. An manchen Zielen sei sogar nur die sehr langsame 2G-Geschwindigkeit verfügbar – damit sei selbst einfaches Surfen nur schwer möglich. (afp)



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