Mode und Textilien: „Im Herbst wird uns das Thema Preis sehr massiv treffen“

Noch sind die Preise für Textilien relativ stabil. Doch das könnte sich bald ändern. Nicht alles läuft rund bei den Lieferungen aus Asien.
Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sind die Umsätze mit Bekleidung und Textilien in Deutschland im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen.
Ein Waffenstillstand in der Ukraine könnte das Konsumklima hierzulande wieder verbessern.Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times18. März 2022

Die Verbraucher in Deutschland müssen damit rechen, spätestens im Herbst auch für Mode und Textilien deutlich tiefer in die Tasche greifen zu müssen.

Derzeit sei das Preisniveau in der Branche noch recht stabil, denn die Preise für die aktuellen Kollektionen seien bereits im vergangenen Jahr vereinbart worden, sagte der Vizepräsident des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren(BTE), Andreas Bartmann, am Freitag in Köln. „Aber im Herbst wird uns das Thema Preis sehr massiv treffen.“ Bei einigen Produkten seien zweistellige Preiserhöhungen zu erwarten.

Ausschlaggebend dafür seien vor allem die höheren Einkaufspreise und die deutlich gestiegenen Transportkosten, sagte Bartmann. Nach wie vor seien die Lieferketten im Textilbereich gestört. Der Ukraine-Krieg spiele hier allerdings keine große Rolle. Denn für die Textilproduktion hätten weder Russland noch die Ukraine eine große Bedeutung. Entscheidend seien die anhaltenden Probleme im Geschäft mit dem asiatischen Raum. „Wir rechnen hier mit Lieferstörungen mindestens noch bis zum Jahresende“, sagte Bartmann.

Die Umsätze mit Bekleidung und Textilien stiegen in Deutschland im vergangenen Jahr wieder deutlich. Nach einer BTE-Hochrechnung gaben die Verbraucher 2021 insgesamt rund 64 Milliarden Euro für Mode, Haus- und Heimtextilien aus – rund fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Vorkrisen-Niveau von 67 Milliarden Euro wurde allerdings verfehlt.

Wachstumstreiber Onlinehandel

Wachstumstreiber war der Versand- und Onlinehandel, der seinen Umsatz um fast ein Viertel auf rund 21 Milliarden Euro steigern konnte und seinen Marktanteil damit auf 33 Prozent erhöhte. Zum Vergleich: 2019 lag er noch bei 21,5 Prozent.

Die Umsätze des stationären Textilfachhandels sanken dagegen 2021 erneut um etwa fünf Prozent auf rund 29 Milliarden Euro. Die Textil- und Bekleidungsumsätze von Warenhäusern, Lebensmitteldiscountern und anderen stationären Geschäften ohne textilen Schwerpunkt gingen nach BTE-Schätzungen ebenfalls um einen einstelligen Prozentsatz auf rund 14 Milliarden Euro zurück.

Für das laufende Jahr erhofft sich laut BTE vor allem der stationäre Textil- und Modehandel eine Belebung der Kundennachfrage. Allerdings bremsten aktuell die hohen Inzidenzzahlen und der Krieg in der Ukraine die Kauflust der Menschen. Die Umsätze und vor allem die Kundenfrequenzen lägen in der Regel immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau, klagte der BTE. (dpa/red)



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