IW: 2016 deutlich weniger Streiktage als im Vorjahr

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StreikFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Januar 2017

Die Tarifverhandlungen in der deutschen Wirtschaft sind 2016 deutlich weniger hart ausgetragen worden als im Jahr zuvor: Entsprechend geringer war die Zahl der durch Arbeitskämpfe verursachten Ausfalltage, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). „Arbeitgeber und Gewerkschaften haben im vergangenen Jahr kooperativer und friedlicher verhandelt als 2015“, sagte Hagen Lesch, Leiter Tarifpolitik beim IW. „Dementsprechend dürfte es weniger Streiktage geben.“ Nach über einer Million arbeitskampfbedingter Ausfalltage 2015 schätzt Lesch, dass sie sich für das vergangene Jahr nur auf rund 150.000 summieren.

Das wäre in etwa das Niveau von 2013 und 2014. „Es gab im vergangenen Jahr nicht die großen Konflikte wie 2015 bei der Post oder dem Kita-Personal“, erklärte Lesch die Differenz. „Wie glimpflich 2017 am Ende wirklich ausgeht, hängt von den Verhandlungen im Öffentlichen Dienst und im Einzelhandel ab. Und ob die Konflikte zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn sowie zwischen der Pilotenvereinigung Cockpit und der Lufthansa erfolgreich geschlichtet werden“, sagte Lesch. Da die Tage, an denen die Arbeit ruht, nur ein Indikator dafür ist, wie sehr die Gesamtwirtschaft bei Tarifkonflikten leidet, hat Lesch ein Konfliktbarometer für Tarifverhandlungen erstellt, das die Stufen der Eskalationen misst. „Das ist sinnvoll, um das Tarifgebaren von Spartengewerkschaften besser abzubilden und weil in bestimmten Branchen wie der Luftfahrt häufig schon eine Drohung von Arbeitskampfmaßnahmen ausreicht, dass die Kunden nicht mehr bei der entsprechenden Luftfahrtgesellschaft buchen oder umbuchen und dem Unternehmen so bereits ein Schaden entsteht“, erklärte Lesch. Jede der sieben Eskalationsstufen bekommt dabei Punkte, von 1 für die reine Streikdrohung bis 7, wenn es tatsächlich zum Ausstand kommt. 2016 weist dabei bei den 17 großen Tarifverhandlungen einen Durchschnittswert der Eskalationsstufen von 2,8 auf. Im Jahr zuvor lag dieser Wert bei 3,4. Es gab damals also deutlich häufiger Streikdrohungen, Warnstreiks und am Ende längere Ausstände. (dts)



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