Deutsche Privathaushalte zahlen EU-weit die höchsten Strompreise

Laut einer Datenauswertung des Statistischen Bundesamtes zahlen deutsche Haushalte mit geringem Verbrauch EU-weit fast die höchsten Strompreise. Nur zwei Länder liegen noch darüber.
Die Preisbremsen für Strom und Gas kommt.
Deutschland rangiert EU-weit an dritter Stelle bei den Kosten für Privathaushalte. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times15. November 2023

Die deutschen Strompreise für Privathaushalte zählen zu den höchsten im EU-Vergleich. Besonders hohe Kosten fallen für kleine und mittlere Haushalte mit einem Jahresverbrauch unter 5.000 Kilowattstunden an, wie aus einer von der Linksfraktion in Auftrag gegeben Datenabfrage des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch) vorliegt. Demnach war der Verbraucherstrompreis für Ein-Personen-Haushalte im ersten Halbjahr 2023 nur in Liechtenstein und Belgien höher.

Konkret zahlten deutsche Haushalte mit einem Jahresverbrauch von weniger als 2.500 Kilowattstunden – in der Regel Ein-Personen-Haushalte oder zu zweit lebende Rentner – einen Kilowattstunden-Preis von 45,36 Cent. In Liechtenstein fielen 46,35 Cent pro Kilowattstunde an, in Spanien dagegen weniger als die Hälfte.

Von Deutschlands Nachbarn weist in dieser Kategorie lediglich Belgien mit 45,59 Cent pro Kilowattstunde höhere Preise auf, während die Preise in Polen (19,92), Frankreich (27,35) und auch Österreich (29,88 Cent) deutlich unter dem deutschen Preis lagen. Der Durchschnitt aller 27 EU-Länder lag bei 31,88 Cent pro Kilowattstunde.

Auch bei einem jährlichen Stromverbrauch zwischen 2.500 und 5.000 Kilowattstunden, was für durchschnittliche Familien zutrifft, rangierten die deutschen Strompreise mit 41,25 Cent pro Kilowattstunde EU-weit weit vorn: Nur in den Niederlanden, in Liechtenstein, Belgien und Rumänien war der Strom für Privatverbraucher teurer. Der EU-Schnitt lag in der ersten Jahreshälfte bei 28,9 Cent pro Kilowattstunde.

„Privathaushalte in Deutschland zahlen die dritthöchsten Strompreise in Europa, Stromkonzerne wie RWE melden satte Gewinne“, sagte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch dem RND. „Das ist die beschämende Bilanz der Ampel, insbesondere von Wirtschaftsminister Habeck.“ Die Zahlen würden zeigen, dass die Strompreisbremse der Bundesregierung „weitgehend wirkungslos blieb. Fast alle europäischen Länder haben es besser gemacht“, so Bartsch. (afp/dts/dl)



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