Mitangeklagter im Abu Walaa-Prozess lässt Zeugen einschüchtern

Celle (dpa) - Im Prozess gegen den mutmaßlichen Deutschlandchef der Terrormiliz Islamischer Staat, Abu Walaa, hat ein Mitangeklagter aus der Haft heraus versucht, Zeugen massiv einschüchtern zu lassen. Unter anderem sei auf das Haus der Schwester…
Epoch Times7. August 2018
Im Prozess gegen den mutmaßlichen Deutschlandchef der Terrormiliz Islamischer Staat, Abu Walaa, hat ein Mitangeklagter aus der Haft heraus versucht, Zeugen massiv einschüchtern zu lassen. Unter anderem sei auf das Haus der Schwester eines Zeugen in Duisburg geschossen worden, sagte eine Beamtin des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Celle. Einem weiteren Zeugen sei über Mittelsmänner klar gemacht worden, im Sinne des Mitangeklagten auszusagen.Übermittelt wurden die handschriftlichen Aufforderungen nach Angaben der LKA-Beamtin vom Anwalt des ebenfalls in Düsseldorf inhaftierten Ex-Präsidenten der Rockergruppe Satudarah und nach dessen Entlassung von ihm selbst. Statt wie vereinbart an islamistische Strippenzieher übergaben der Anwalt und der Ex-Rockerboss die Schreiben an das LKA. Die Kriminalbehörde bestätigte damit vor Gericht erstmals einen Bericht des «Kölner Stadtanzeigers» vom Wochenende. In den Schreiben, die nach einer Handschriftenanalyse des LKA mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem mitangeklagten türkischen Reisebüroinhaber aus Duisburg stammen, wird zu «Operationen» gegen Zeugen aufgerufen. Ein als Zeuge vorgesehener Bewährungshelfer habe im zeitlichen Zusammenhang mit den Drohungen seine Aussage offenbar zurückgezogen. Auch Verantwortliche von Moscheegemeinden soll der Mitangeklagte, dem die Anklage das Radikalisieren junger Leute im Hinterzimmer seines Reisebüros vorwirft, angeschrieben haben.Vor mehr als eineinhalb Jahren waren Abu Walaa und vier seiner möglichen Gefolgsleute verhaftet worden. Dem Iraker wird vorgeworfen, dass er IS-Kämpfer vor allem im Ruhrgebiet und in Niedersachsen rekrutiert hat. In dem Prozess, der seit zehn Monaten läuft, haben die Angeklagten im Wesentlichen zu den Vorwürfen geschwiegen. Weitere Verhandlungstage sind bis Weihnachten terminiert.

(dpa)


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