„Block House“-Kinder: In Dänemark entführt, nun wohl bei Mutter in Hamburg

Zwei Kinder wurden in Dänemark mutmaßlich entführt, der Vater zuvor umgestoßen. Die Polizei untersucht einen möglichen Zusammenhang mit einem Sorgerechtsstreit im prominenten Milieu von Hamburg.
Titelbild
Grenze zwischen Deutschland und Dänemark. (Symbolbild)Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 2. Januar 2024

Viele kennen die 1968 in Hamburg gegründete und auf Steaks spezialisierte Restaurantkette „Block House“, zumindest vom Namen her. Nun gerät der Name in ein mutmaßliches Entführungsdrama, das sich zum Jahreswechsel im süddänischen Örtchen Gråsten (dt. Gravenstein) ereignete, rund 20 Kilometer nordöstlich von Flensburg.

Überfall während Feuerwerksspektakel

Das neue Jahr war gerade erst einige Minuten alt, als gegen 0:17 Uhr mehrere Männer einen 49-jährigen Mann niederschlugen und seine beiden Kinder dabei in einen Wagen zerrten und davonrasten. „Der Mann wurde umgeworfen und Gewalt ausgesetzt, während die beiden Kinder gezwungen wurden, in ein Auto zu steigen“, das erklärte Polizeipräsidium von Südjütland in einer ausführlichen Meldung am Neujahrstag.

Die Fahndung nach zwei mit der Tat in Verbindung gebrachten und in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen wurde eingeleitet. Dabei soll es sich um einen Citroën DS7 Crossback mit dem Kennzeichen DN-AV 9551 und eine Mercedes-A-Klasse mit dem Kennzeichen WI-W 6481 E handeln.

„Die Polizei sucht Zeugen, die entweder den Übergriff und die Freiheitsberaubung oder später die Kinder oder die beiden Autos gesehen haben“, heißt es in der Polizeimeldung. Von den mutmaßlich entführten Kindern ist bekannt, dass es sich um einen zehnjährigen Jungen handelt, der „hellblaue Jeans, ein blau-weiß gestreiftes Hemd und einen dunklen Pullover trägt“, so die Polizei. Das zweite betroffene Kind ist ein 13-jähriges Mädchen, das den Angaben nach eine „helle Cargohose und einen grünen Pullover mit Teddybär-Motiv auf der Vorderseite trägt“.

„Bild“ nennt prominente Entführungsopfer

Nach Angaben der „Bild“ soll es sich bei dem überfallenen Mann um Stephan Hensel, den Ex-Mann von Christina Block, der Tochter von Restaurantketten-Gründer Eugen Block, handeln. Dieser habe sich mit den gemeinsamen Kindern Klara (13) und Theodor (10) das Feuerwerk angeschaut, als vor dem Restaurant „CaFéodora“ die Kidnapper auftauchten.

Dem Blatt zufolge wurden die deutschen Behörden in die Fahndung involviert. Ein Sprecher der Bundespolizei habe erklärt: „Wir wurden wegen einer möglichen Entführung eingebunden.“ Um 2:53 Uhr habe die Landespolizei Schleswig-Holstein den Fall übernommen und mittlerweile ermittle die Polizei Hamburg. Eine Anfrage der Journalisten bei der Mutter der Kinder, Christina Block, sei unbeantwortet geblieben. Auch der Vater der Kinder, Stephan Hensel, wollte sich nicht äußern, heißt es.

Kinder bei der Mutter in Hamburg

Das Portal „t-online“ berichtet, man habe auf Nachfrage von der Hamburger Polizei erfahren, dass die deutschen Strafverfolgungsbehörden davon ausgehen würden, dass sich die Kinder derzeit „in Obhut der Mutter befinden“.

Momentan gebe es keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung der Kinder, habe die Polizei erklärt. Details? Fehlanzeige. „Weitergehende Auskünfte können aufgrund der erst am Anfang stehenden Ermittlungen aktuell nicht erteilt werden“, habe es geheißen.

Dänemark untersucht Zusammenhänge

Ob das eine mit dem anderen etwas zu tun haben könnte, das fragt sich nun die dänische Polizei. Man untersuche, ob „ein Zusammenhang zwischen den Ereignissen der Nacht und der Frage der elterlichen Sorge besteht“. Allerdings liege das Hauptaugenmerk der Polizei derzeit darauf, „die beiden Kinder zu finden und für ihre Sicherheit zu sorgen“, erklären die dänischen Behörden. Man stehe im Dialog mit der deutschen Polizei, heißt es.

Wie „Bild“ zu den familiären Hintergründen berichtet, sollen sich Stephan Hensel und Christina Block seit Jahren um die vier gemeinsamen Kinder gestritten haben. Den Angaben nach habe der Vater der Kinder die beiden jetzt mutmaßlich Entführten im Sommer 2021 nach einem Besuch in Dänemark bei sich behalten. Auch die 17-jährige Tochter Johanna lebe bei ihrem Vater – „angeblich freiwillig“, schreibt das Blatt. Ein Kontakt zwischen der Mutter und der Hamburger Block-Familie und den Kindern in Dänemark soll nicht bestehen. Bei Christina Block in Hamburg lebe dagegen die 15-jährige Tochter Greta.



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