Mann mit Messer verunsichert Nachbarschaft – Festnahme erfolgt

Nachbarn alarmierten die Polizei, als ein Mann mit einem Messer in der Hand im Hausflur herumlief und dann auf die Straße ging.
Titelbild
Polizei im Einsatz.Foto: iStockPhoto/MattGush
Von 20. August 2023

In Adelebsen, einem kleinen 6.200-Einwohner-Flecken in Niedersachsen, rund 15 Kilometer westlich von Göttingen, kam es am Samstagnachmittag, 19. August, gegen 16:35 Uhr, zu einem Großeinsatz der Polizei. Rund 30 Polizeibeamte und etwa 20 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren in den Einsatz eingebunden, der mehrere Stunden andauerte und erst gegen 23 Uhr sein Ende fand. Grund hierfür war ein 58-jähriger Mann, der mit einem Messer bewaffnet offenbar am Durchdrehen war.

Was genau sich zugetragen hatte, erklärte Polizeisprecherin Jasmin Kaatz in einem Statement der zuständigen Polizeiinspektion Göttingen. „Ein Zeuge hatte am Nachmittag über den Polizeinotruf mitgeteilt, dass der sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand befindliche 58-Jährige mit einem Messer bewaffnet im Haus und auf der Straße herumlaufen würde.“ Zuvor, so die Sprecherin, habe der Mann noch in seiner Wohnung randaliert und „Möbel und Fenster zerschlagen“. Die Polizei schickte alle zur Verfügung stehenden Streifenwagen zum Einsatz in die Heinrich-Sohnrey-Straße.

Haus umstellt, Verhandlungen aufgenommen

Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen, hatte sich der 58-Jährige bereits in seiner Erdgeschosswohnung in einem Mehrparteienhaus zurückgezogen. Daraufhin wurde das Gebäude von Einsatzkräften umstellt. „Mehrfach unternommene Versuche, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, schlugen fehl“, erklärte Polizeisprecherin Kaatz und verwies darauf, dass der Mann sogar angekündigt hatte, sich umzubringen, sollte jemand seine Wohnung betreten.

Vorsorglich sei daraufhin das komplette Haus geräumt und die Gas- und Wasserversorgung des Gebäudes abgetrennt worden. Vier anwesende Hausbewohner wurden von Gemeindeverantwortlichen anderweitig untergebracht.

Mit Messer und Reizgas bewaffnet

„Im weiteren Verlauf des Abends verbarrikadierte sich der 58-Jährige weiter mithilfe von Möbelstücken in seiner Wohnung“, schilderte Kaatz die sich zuspitzende Situation vor Ort. Am Ende nahm alles doch noch eine glückliche Wendung. „Durch kontinuierlich fortgesetzte Kommunikation konnte der Mann gegen 23:00 Uhr schließlich dazu veranlasst werden, eine vor der Tür stehende Waschmaschine zur Seite zu räumen.“ Diesen günstigen Moment hätten dann die Einsatzkräfte genutzt, um den Mann zu ergreifen, der sich ohne Gegenwehr überwältigen und zu Boden bringen ließ. Bei der Durchsuchung des 58-Jährigen fanden die Polizisten ein Brotmesser und ein Pfefferspray im Hosenbund des Mannes.

Der Mann wurde nach einer von der Staatsanwaltschaft angeordneten Blutentnahme in eine psychiatrische Fachklinik eingeliefert. Zum Zeitpunkt des Statements war der Auslöser für das Verhalten des Mannes noch nicht bekannt. Bei der Festnahme verletzte sich ein Polizeibeamter leicht an der Hand, der 58-Jährige blieb unverletzt.

Was ein Nachbar erzählte

Wie die „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) zu dem Fall berichtet, habe man mit einem Nachbarn des Mannes sprechen können. Dieser wohnt rund 150 Meter entfernt von dem 58-Jährigen und wollte namentlich nicht genannt werden. Der Nachbar erklärte, dass der Mann bereits am frühen Samstagmorgen gegen 04:00 Uhr in der Nachbarschaft aufgefallen war. Lautstark sei er, nur in Jogginghose bekleidet, durch die Straßen gegangen und habe „wirres Zeug“ von sich gegeben. Dabei habe er alkoholisiert gewirkt, so der Augenzeuge nach Angaben der HNA. Der Nachbar vermutete „eine Art Wahnvorstellungen“ bei dem 58-Jährigen. Als der Nachbar nach draußen ging und ihn ansprach, verlangte der Mann nach einem Rettungswagen. Wenig später rückte der Sanka in Polizeibegleitung an.

Hinweis: Menschen in seelischen Notlagen können sich kostenlos an die Telefonseelsorge unter 0800-1110111 oder 0800-1110222 wenden.

 



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