Nach Grillfeier: Männergruppe schlägt und tritt auf AfD-Politiker ein

Neue Details zum Augsburg-Fall: Männer aus einer größeren Gruppe sprechen einen AfD-Politiker auf nächtlicher Straße an und schlagen ihn zusammen.
Andreas Jurca ist nach eigenen Angaben Opfer eines gewalttätigen Angriffs geworden.
Andreas Jurca ist nach eigenen Angaben Opfer eines gewalttätigen Angriffs geworden.Foto: Stefan Puchner/dpa
Von 15. August 2023

Der Hilferuf eines AfD-Politikers in Augsburg ging am vergangenen Samstag, 12. August, gegen 5 Uhr morgens in der Einsatzzentrale ein. Zwei Tage später, am 14. August, berichtete das Polizeipräsidium Schwaben Nord in einer Sammelmeldung mit dem Vermerk „in Absprache mit der Staatsanwaltschaft“ über den Angriff. Der Polizeimeldung zufolge habe der Politiker den Beamten am Telefon geschildert, dass er gerade von zwei Männern angegriffen und geschlagen worden sei.

Laut den Behörden-Informationen sei der 35-Jährige mit einem 32-jährigen Begleiter im Bereich der Schönbachstraße im Augsburger Stadtteil Oberhausen-Nord unterwegs gewesen, als sich der Angriff ereignete. In der knappen Meldung gehen die Behörden darauf ein, dass der 35-Jährige zunächst von den Fremden angesprochen worden sei. Weiter heißt es: „Er sei dabei von einer der beiden unbekannten Personen unvermittelt in das Gesicht geschlagen worden. Der 35-Jährige sei dadurch verletzt worden, wobei er die Notwendigkeit einer medizinischen Versorgung verneinte“. Anschließend hätten sich die Täter in unbekannte Richtung entfernt.

Die Polizei verwies darauf, dass, wie „in vergleichbaren Fällen üblich der Anlass, der Ablauf und die möglichen Hintergründe des vom 35-jährigen angezeigten Sachverhalts derzeit Gegenstand der Ermittlungen […] wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung“ seien.

Gefährlicher Wahlkampf in Augsburg

Nach Angaben der AfD Bayern handelt es sich bei dem Opfer um den Wahlkandidaten der AfD für die kommende Landtagswahl am 8. Oktober in Bayern, Andreas Jurca. Der 35-Jährige ist ein bekanntes Gesicht der Partei in Augsburg und kandidierte bereits 2020 für den Posten des Oberbürgermeisters in Augsburg. Jurca ist in der Fuggerstadt auch Mitglied im Augsburger Stadtrat sowie Fraktionsvorsitzender der AfD und Vorsitzender des Kreisverbandes Augsburg der Partei.

„Sorry Leute, aber das geht gar nicht! Gewaltanwendung gegen Politikerinnen oder Politiker sind in einer Demokratie keinesfalls zu tolerieren – egal welcher Couleur“, schrieb der Augsburger Stadtrat und ehemals 3. Bürgermeister und Kulturmanager der Stadt, Peter Grab, auf Facebook.

„Statt mit Fäusten muss mit Worten eine inhaltliche Auseinandersetzung geführt werden“, so der Lokalpolitiker von WSA (Wir sind Augsburg). Er erinnerte auch daran, dass Schläge keine Argumente seien, sondern „kriminelle Gewalt“. Ein Kommentar einer Userin darunter: „Lieber Peter Grab, du bist der einzige aus der Stadtregierung, der sich bestürzt dazu äußert. Für den Rest des Rathauses kann man sich nur noch schämen.“

Informationen der „Augsburger Allgemeinen“ zufolge kam Jurca zur Wendezeit als Kleinkind mit seinen Eltern als Flüchtling aus Rumänien. Dort gehörte die Familie mit deutschen Wurzeln der Minderheit der Banater Berglanddeutschen an. Dem Bericht nach lebte die Familie ein Jahr lang in einem Asylheim auf engstem Raum, wobei sich Jurca mit seiner Schwester ein Bett teilen musste. Für den Großvater gab es nur noch einen Sessel zum Schlafen. Laut Medienangaben erklärte Jurca, dass sich wegen der Zustände aber niemand beschwert habe. Mehr noch, man habe sich „geschämt, dass man nicht gleich etwas arbeiten konnte“.

Möglicher Zusammenhang mit Antifa-Gewalt-Aufruf?

Wie die Epoch Times bereits berichtete, könnte die Attacke auf Andreas Jurca auch im Zusammenhang mit einem kürzlichen Gewaltaufruf der Antifa auf AfD-Politiker in Verbindung stehen.

Der hessische Ableger der linksextremistischen Organisation hatte am 6. August über seine Kanäle dazu aufgerufen, dem politischen Gegner „auf militante Weise“ zu begegnen. In beiden Bundesländern, in Hessen und Bayern, stehen am 8. Oktober Landtagswahlen an. Der Staatsschutz ermittelt bereits im Fall der Offenlegung von Privatdaten von AfD-Politikern.

In einem Post der AfD Bayern vom 14. August sieht man eher einen Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Der Überfall wurde als „Ergebnis von jahrelangem Hass und Hetze“ gegen die Partei gewertet.

Mit einem Vorher-Nachher-Foto des Politikers informierte man darüber, dass der „Familienvater und AfD-Landtagskandidat Andreas Jurca“ brutal zusammengeschlagen worden sei. In einem Statement der AfD Bayern zu dem Vorfall wurde eine schleppende Berichterstattung (zu diesem Zeitpunkt) in den Medien angeprangert und gewarnt: „Was hier in Bayern und ganz Deutschland passiert, ist äußerst gefährlich.“

Man brauche einen politischen Wechsel, so die AfD Bayern. Dem verletzten Politiker wünschte man „schnelle und vollständige Genesung“ und dankte ihm, dass er „trotz dieses feigen Anschlages weiterhin für unsere freiheitlichen, demokratischen Werte“ einstehe.

Nach Angaben des „Merkur“ aus München war der Politiker auf dem Heimweg von einer Grillfeier für Wahlkampfhelfer, als sich der Angriff ereignete. Aus einer „größeren Gruppe“ heraus sei er nach seinem Namen gefragt und auf sein Foto auf Wahlplakaten angesprochen worden. Dann hagelte es Schläge. Der 35-Jährige ging den Schilderungen nach zu Boden, wo weiter auf ihn eingetreten worden sei.

Auch sein Begleiter sei attackiert worden, heißt es. Jurca erlitt im Zuge des Angriffs „schwere Prellungen im Gesicht“ und wie er in einem BR-Video äußert, einen Bruch im Sprunggelenk. Die Angreifer wurden in dem BR-Bericht als von Jurca orientalisch aussehend beschrieben. Allerdings stellt sich die Frage, was eine größere Gruppe um fünf Uhr morgens zufällig in einer Einfamilienhausgegend nahe einer AfD-Grillfeier so macht.

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