Bislang 79 Verletzte: Sprengstoff-Explosionen in Rüstungsbetrieb in Russland

Bei mehreren Sprengstoff-Explosionen in einem Munitionsbetrieb in der russischen Stadt Dserschinsk sind mindestens 38 Menschen verletzt worden. Die Behörden riefen den Notstand aus. Die Firma stellt unter anderem Bomben für das Militär her.
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Eine Rauchwolke steigt über der russischen Stadt Dserschinsk auf.Foto: Yelena Sorokina/Tass/dpa
Epoch Times1. Juni 2019

Bei mehreren Sprengstoff-Explosionen in einem Munitionsbetrieb in der russischen Stadt Dserschinsk sind Dutzende Menschen verletzt worden.

79 Menschen wurden verletzt, 15 von ihnen mussten ins Krankenhaus, darunter seien vier Schwerverlertzte, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Tote gab es demnach nicht. Die Behörden riefen den Notstand aus. Die Zahl der Verletzten wurde mehrfach erhöht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren unter den Verletzten 38 Fabrikarbeiter und 41 Einwohner der Stadt, Kinder seien nicht unter den Verletzten. Bei den Verletzungen handelte es sich Angaben örtlicher Gesundheitsbehörden zufolge um Schrapnellwunden von „geringer und mittlerer Schwere“.

In russischen Medien waren eine riesige Rauchwolke sowie Feuer zu sehen. Die Explosionen geschahen demnach am Samstag bei der Firma Kristall, die für das Militär unter anderem Bomben herstellt sowie auch Sprengsätze für zivile Zwecke. Dserschinsk liegt rund 400 Kilometer östlich von Moskau.

Die Explosionen lösten einen Großbrand aus. Ein Vertreter der Fabrik sagte, fünf Menschen hätten in dem Bereich gearbeitet, in dem es zu der Explosion kam. Sie seien wohlbehalten in Sicherheit gebracht worden.

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Ein Sprecher des örtlichen Katastrophenschutzes sagte Agenturen, es habe eine „technische Explosion“ in einer der Werkstätten gegeben, gefolgt von einem Feuer auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern. Mehr als 300 Einsatzkräfte und 50 Fahrzeuge seien an den Aufräumarbeiten beteiligt, berichteten Nachrichtenagenturen.

Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden fünf Fabrikgebäude und 180 nahegelegene Häuser beschädigt. Am Abend war der Brand laut russischen Nachrichtenagenturen, die einen Sprecher des Katastrophenschutzes zitierten, komplett gelöscht.

Rüstungsbetrieb teilweise komplett zerstört

Große Teile des Werks seien komplett zerstört worden, hieß es in ersten Meldungen. Auf Videos mit Tonspur war die schwere Erschütterung zu hören. Anwohner der Stadt wurden aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten. Teils seien auch Fenster benachbarter Häuser infolge der Druckwelle geborsten, hieß es.

Gebietsgouverneur Gleb Nikitin habe einen Sonderstab eingerichtet, meldete Interfax. Er sei auf dem Weg an die Unglücksstelle. Reporter berichteten, die Zufahrt zu dem Rüstungsbetrieb sei gesperrt. Die Hintergründe der Explosionen sind noch unklar. Das nationale Ermittlungskomitee ermittelt wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften.

In Russland kommt es immer wieder zu verheerenden Unglücken mit vielen Toten und Verletzten. Ursache dafür ist oft, dass elementarste Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden. Allein seit 2014 habe es in Russland in Werken für Sprengstoffherstellung fast ein Dutzend ähnlicher Explosionen gegeben, listete die Staatsagentur Tass in einem Dossier auf. (dpa)



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