Tödliche Polizeischüsse auf A10 bei Berlin: Bewaffneter aus Polen erschossen – Großfahndung nach Frauenmord

Bei einer Fahrzeugkontrolle auf dem Berliner Autobahnring wurde ein bewaffneter Mann in einem gesuchten Pkw erschossen. Zuvor gab es in Polen Großalarm nach einem Mord an einer jungen Frau. Der Täter hatte der 26-Jährigen in einer Wäscherei in den Kopf geschossen.
Titelbild
Polizisten stehen an der Anschlussstelle Hellersdorf auf der A10 nordöstlich von Berlin.Foto: Christopher Harms/dpa
Epoch Times11. September 2019

Bei einer Kontrolle haben Polizisten auf der Autobahn 10 nordöstlich von Berlin einen Mann erschossen, der kurz zuvor in Polen eine junge Frau getötet hatte. Wie die Polizei in Potsdam mitteilte, hatten die Beamten das Fahrzeug, einen gesuchten roten Mazda mit polnischen Kennzeichen, gegen 15.30 Uhr an der Anschlussstelle Hellersdorf auf dem Beschleunigungsstreifen auf dem Berliner Ring gestoppt.

Gesuchter richtete Waffe auf Polizei

Die polnischen Kennzeichen des Wagens waren wegen des Tötungsdeliktes im Nachbarland zur Fahndung ausgeschrieben. Der polnische Nachrichtensender „TVN24“ berichtet, dass die Polizei laut Chefinspektor Marcin Maludy, Sprecher der Lubuser Polizei, der deutschen Polizei das Bild des gesuchten Mannes und Informationen über die Marke und das Kennzeichen des von ihm gefahrenen Autos gegeben hatte.

Nach ersten Erkenntnissen richtete der Fahrer auf der A10 nördlich von Berlin eine Waffe auf die Polizisten, wie die Behörde mitteilte. Er wurde mehrfach aufgefordert, die Waffe niederzulegen, kam dem jedoch nicht nach, sondern richtete die Waffe erneut auf die Polizisten.

Den Beamten blieb gar nichts anderes übrig, als von ihren eigenen Schusswaffen Gebrauch zu machen. Beide Beamte haben mehrfach auf den Fahrzeugführer geschossen und der ist dabei tödlich verletzt worden.“

(Torsten Herbst, Polizeisprecher Brandenburg)

Die Ermittlungen zur zweifelsfreien Identität des Mannes liefen am Abend noch. Die Auffahrt und die Richtungsfahrbahn in Richtung Prenzlau waren gesperrt.

Junge Frau in Wäscherei erschossen

Nach Angaben der polnischen Polizei hatte ein bewaffneter Mann am selben Tag gegen 13.00 Uhr eine Wäscherei in der Owcza-Straße in Zawiercie, Gorzów, in der polnischen Woiwodschaft Lebus, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Frankfurt (Oder), betreten.

Dort feuerte er laut dem polnischen Sender einen Schuss auf eine 26-jährige Ukrainerin ab. Der Mann tötete die junge Frau mit einem Kopfschuss. Wiederbelebungsversuche vor Ort scheiterten. Laut Polizei kannte der Mann die Frau. Der Sender recherchierte, dass es um eine enttäuschte Liebe ging.

Die Polizei startete eine Großfahndung nach dem Mörder. Wegen der Fahndung habe man alle umliegenden Polizeiwachen informiert, darunter auch die deutsche Seite, hieß es.

Am Abend berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP laut einem Sprecher der Lebuser Polizei, dass der Täter von der deutschen Polizei in der Nähe von Berlin erschossen worden sei.

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Ermittlungen zum Geschehen

Kriminaltechniker waren an der Autobahn vor Ort und untersuchten den Wagen des Mannes, der allein in dem Fahrzeug gesessen haben soll. Zum Alter des Mannes konnte die deutsche Polizei noch keine Angaben machen. Auch nicht, seit wann er im Nachbarland zur Fahndung ausgeschrieben war und wen er wann erschossen habe.

Derzeit ist noch Gegenstand der Ermittlungen, ob der Mann beim Zusammentreffen mit der Berliner Polizei ebenfalls geschossen hatte. In dem Funkwagen, der das Auto des mutmaßlichen Straftäters gestoppt hatte, waren zwei Beamte. Die Ermittler suchen nun auch Zeugen des Vorfalls an der Autobahnanschlussstelle.

Nach Worten eines Polizeisprechers in Potsdam wird in solchen Fällen das gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Frankfurt (Oder) informiert, die das Fahndungsersuchen an die deutschen Polizisten weitergibt. Nach Angaben des Polizeisprechers kommt es in Brandenburg selten vor, dass sich Polizisten bedroht fühlen und schießen. (dpa/sm)



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