Strafbefehl gegen CDU-Politiker Caffier rechtskräftig

Lorenz Caffier hat als Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern aus dubiosen Kreisen eine Pistole angenommen. Die Justiz wertet das als Vorteilsnahme: Caffier muss eine Strafe zahlen.
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Lorenz Caffier war nach Bekanntwerden der Pistolen-Affäre 2020 als Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern zurückgetreten.Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times14. Januar 2022

Wegen Vorteilsannahme hat das Amtsgericht Güstrow einen Strafbefehl in Höhe von 13.500 Euro gegen den früheren Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier (CDU), erlassen.

Da innerhalb der gegebenen Frist kein Widerspruch eingegangen sei, sei der Strafbefehl rechtskräftig, erklärte das Gericht am Freitag. Die Höhe des Strafbefehls entspricht 45 Tagessätzen zu je 300 Euro.

Caffier soll laut Staatsanwaltschaft die halbautomatische Kurzwaffe im Wert von rund 800 Euro im Januar 2018 unentgeltlich von dem Händler erhalten und an einem kostenlosen Schießtraining zur Einweisung teilgenommen haben. Auch die Munition sei kostenlos gewesen. Das Amtsgericht ordnete in dem Zusammenhang zudem die Einziehung der Handfeuerwaffe an.

Caffier hatte bereits beim Erlass des Strafbefehls auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärt, dass er sich zu dem Vorgang nicht äußern werde. Der CDU-Politiker war im November 2020 als Minister zurückgetreten, als der Waffenerwerb öffentlich geworden war. Er hatte behauptet, die Waffe gekauft zu haben, einen Beleg dafür jedoch nicht geliefert.

Die Ermittlungen gegen den Waffenhändler und Schießplatzbetreiber waren im Oktober 2021 gegen eine Geldauflage von 3.000 Euro eingestellt worden.

Gegen den Mann, der nach Geheimdiensterkenntnissen schon 2017 Kontakte zur rechtsextremen Prepper-Gruppe „Nordkreuz“ gehabt haben soll, war den Angaben zufolge wegen Vorteilsgewährung ermittelt worden. Auf dem Schießplatz des Waffenhändlers trainierten jahrelang Polizisten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und anderer Bundesländer. (dpa/afp/dl)



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