Des Kaisers neue Kleider

Der New Yorker Han-Mode-Wettbewerb von NTDTV geriet zum modischen und historischen Highlight. Über 50 Designer aus aller Welt, von etablierten Han-Mode Profis bis zu Mode-Studenten, brachten ihre Kollektionen von vier bis sieben Outfits auf den Laufsteg.
Titelbild
(Edward Dai/The Epoch Times)

Reich an prachtvollen Schleppen und majestätischem Brokat waren die Outfits, die den ersten internationalen Han Couture Wettbewerb zu einem Augenschmaus der Extraklasse machten. Im glamourösen Ambiente des Prince George Ballrooms in New York fand am 19. Oktober die ebenso opulente wie ungewöhnliche Modenschau statt, veranstaltet vom unabhängigen chinesischen Fernsehsender NTDTV. Über mehrere Stunden zog sich das Defilee hin, das auf einzigartige Weise die Renaissance der traditionellen chinesischen Mode feierte. Über 50 Designer aus aller Welt, von etablierten Han-Mode Profis bis zu Mode-Studenten, hatten mit Kollektionen von vier bis sieben Outfits ihre Han-Mode auf den Laufsteg im Big Apple gebracht.

Als Teil der Serie „Neun Wettbewerbe” von NTDTV, die sich der Wiederbelebung traditioneller westlicher und chinesischer Künste widmet, gelang es dem Mode-Wettbewerb zu einem Weltklasse-Event aufzusteigen. Seine inspirierende Ausstrahlung schlug die Zuschauer von Mode-Profis bis zu den Laien in seinen Bann.

Teilnehmer konnten in den Kategorien Casual Wear und Formal Wear Entwürfe einsenden, in beiden Kategorien waren jeweils $10.000 für den Gold-, $5.000 für den Silber- und $2.000 für den Bronze-Award ausgeschrieben. Außerdem wurden noch Extra-Preise im Wert von $2.000 für herausragende Skizzenarbeit, Handwerk und Materialkombination verliehen, sowie einzelne Arbeiten mit  Exzellenz-Awards von $500 gewürdigt.

Ziel des Wettbewerbs war es, die Formen der Tang-, Song-, und Ming-Dynastie in zeitgemäße Mode umzusetzen, wobei der Fantasie der Teilnehmer keine Grenze gesetzt und bewusst Spielraum zum Experiment gegeben war. Im Endeffekt entschieden die Preisrichter sich jedoch für Authentizität als hauptsächliches Bewertungskriterium, da die Neukombinationen von westlicher und östlicher Mode ihnen nicht schlüssig genug erschienen. Aber welche Prachtentfaltung und Energie der reiche Formenschatz von 5.000 Jahren chinesischer Mode-Tradition in sich birgt, wurde in jedem Outfit, egal ob es traditionell oder modern interpretiert war, eindrucksvoll sichtbar.

Und gerade in der Vielfalt der Inspirationen und Design-Konzepte lag der Reiz des Events. Reduzierte, abstrakt verstandene Entwurfe, trafen auf glitzernd asiatische Prunkstucke. Auffallend individuell: Die puristische Batikarbeit „China-Blue” von Meiho Chen, oder Modeschülerin Li Hua Wang aus Taiwan, die mit einem verwandelbaren City-Style in dem eine Handtasche plötzlich zur Stola wird, überraschte.  Andere Kreationen bezauberten durch subtile Farb- und Materialkombinationen, wie zum Beispiel das Gold-Gewinner-Outfit „Memory of Friendship” von Elsie He aus Hongkong.

Zeit zum Staunen

Ungewöhnlich langsam und graziös schwebten die Models über den Laufsteg, und ihre eleganten Posen ließen die Zeit zum Stillstand kommen. Die Zuschauer hatten die Chance wirklich jedes Outfit zu genießen – von der Hast und Aggressivität, die die Modewelt andernorts charakterisieren, war hier nichts zu bemerken.

Lavera Wright, New Yorker Ex-Model, die heute Models trainiert und Jung-Designer berät, war begeistert: „Es unterscheidet sich von den üblichen Shows. Die Models nahmen sich Zeit innezuhalten, sie haben die Kleider wirklich getragen – sie waren elegant, anmutig und rannten nicht einfach nur über die Bühne. Das ist genau die Art, wie ich sie meinen Mädels beibringe.”

Liqing Chen aus Taiwan, deren Kleider mit ihren ausladenden Ärmeln und Silhouetten förmlich einem alten Gemälde entsprungen zu sein schienen, sagte: „Die altchinesische Bekleidung war sehr elegant, einfach und doch stolz und selbstbewusst. “ Chen gewann mit ihrer Arbeit „Yuan aus der Han Dynasty” Silber in der Casual Wear.

Jury-Mitglied Amy Li sagte über die Gold-Gewinner Outfits in der Formal Wear: „Das Thema dieses Abendkleides war Augenblicke und wir fanden, dass es wirklich einen Augenblick in der traditionellen chinesischen Mode einfing. Es war wunderschön und gleichzeitig sehr authentisch.”

„Memory of Friendship” von Elsie He aus Hongkong gewann Gold in der Casual wear.
„Augenblicke” von  Zhaoqing Wang aus Frankreich war der Gewinner in der Formal Wear, Bronze in der Casual Wear ging  für das Outfit „Tang Lady” an Minghua Cheng aus USA.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 44/08

 

(Edward Dai/The Epoch Times)
(Edward Dai/The Epoch Times)


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