Bekannter Bürgerrechtler in China wegen Teilnahme an Hungerstreik verhaftet

Titelbild
Dissidenten besuchten Zhao im Krankenhaus am 17. November 2005. Er erholte sich von seinen schweren Verletzungen durch prügelnde Polizisten. (Foto: The Epoch Times)
Von 27. Februar 2006

Beamte des nationalen Sicherheitsbüros verhafteten den bekannten Bürgerrechtler Zhao Xin am 21. Februar in seiner Heimatstadt in der Provinz Yunnan. Er hatte am landesweiten Hungerstreik für Demokratie und Menschenrechte des Menschenrechtsanwaltes Gao Zhisheng teilgenommen.

Die Sicherheitsbeamten seien aufgebracht, weil Zhao seine Menschenrechtsaktivitäten fortgesetzt habe, berichteten ihm Nahestehende. Die Beamten hatten ihn erst vor drei Monaten verhaftet und dabei schwer verprügelt. Zhaos Freunde erzählten, die lokalen Behörden seine sehr irritiert, dass er an seinem Glauben so festhalte und an dem Hungerstreik teilgenommen hätte, wo er doch immer noch zu Hause wäre, um sich von seinen vorigen Verletzungen zu erholen.

Die Familie berichtet der Epoch Times am 22. Februar, die Polizei hätte ihn gefangen genommen, als er vom Haus der Eltern aus zu seinem Onkel unterwegs war. Er hatte sie angerufen, er würde nicht heimkommen und gebeten, im Winterkleidung und eine Bibel einzupacken.

Abends kam dann auch die Polizei und informierte die Familie über eine 24-stündige Überwachung. Wie lange es aber letztendlich wirklich dauern würde, konnten sie nicht sagen.

Bestens informiert über Zhaos Verbindung sowohl im In-, als auch im Ausland, setzten die Beamten die Familie unter Druck: „Zhao hat viele Freunde hier und im Ausland. Ein Wort von ihm oder ein Zwischenfall wird ernormen Wirbel verursachen und größte Aufmerksamkeit hervorrufen. Ihr gebt also am besten keinerlei Informationen über seine Verhaftung bekannt. Sollte jemand nach ihm fragen, dann sagt, er wäre ein paar Tage mit seinen Freunden unterwegs.“

Der Familie wurde nicht mitgeteilt, wohin man Zhao brachte, auch die Bitten um ein letztes gemeinsames Abendessen wurde ihnen verweigert. Es wurde nur gesagt, die Order käme von oben.

Zhaos Verletzungen

Bei seiner Verhaftung am 17. November vorigen Jahres wurden ihm durch die Prügel ernsthafte Verletzungen zugefügt. Eine Kopfwunde musste mit elf Stichen genäht werden. Seine Kniescheibe im rechten Bein war gebrochen, sowie zwei seiner Rippen und das Gewebe an seinem Wadenmuskel entzündete sich zu einer Nekrose. Nach 70 Tagen im Krankenhaus wurde er nach Hause entlassen, sollte sich aber weitere zwei Monate Bettruhe gönnen, wegen seines Beines.

Infolge der Gewalteinwirkung durch die Polizisten hatte er auch viel Blut verloren, was ihm jetzt permanent Kopfschmerzen verursacht. Zudem ist er noch Diabetiker. Dass er jetzt unter miserablen Bedingungen gefangen gehalten werde, macht der Familie die größten Sorgen. Seine Gesundheit könnte weiteren Schaden nehmen, sollte er über längere Zeit festgehalten werden.

Trotzdem sagen seine Angehörigen, sie seien auf alles gefasst. „Wenn er standhaft sein kann, dann könnten sie es auch.“ Das letzte Mal, als er so geschlagen wurde, hätte er es ausgehalten. „Wir glauben, er wird es auch dieses mal schaffen, und wir schaffen es ebenso“, sagt die Familie.

Die Freunde von Zhao erzählten der Epoch Times, die Sicherheitsbeamten seien sehr aufgebracht gewesen, weil er trotz ihrer Einschüchterungsversuche nicht aufgegeben hatte. Trotz solch schwerer Schläge und solchem Leiden. Zhao unterstütze weiter standhaft den Hungerstreik und die Menschenrechte in China.

Die von Gao initiierte weltweite Hungerstreik-Staffel bringt mehr und mehr die eklatanten Menschenrechtsverstöße des chinesischen kommunistischen Regimes ans Licht. Seit dem 4. Februar, dem Beginn des Hungerstreiks, wird dieser von Menschen in ganz China und im Ausland unterstützt. Die Behörden reagieren mit Verhaftungen, Hausarrest, Beschattung und anderen Formen der Unterdrückung.

Als Zhao seine Teilnahme am Hungerstreik am 8. Februar veröffentlichte, kam die örtliche Polizei sofort in sein Haus, um ihn mehrmals zu bedrohen und einzuschüchtern. Soweit Zhao das sehen kann, ist der Hungerstreik legal und es ist sein Recht ihm zu folgen, wenn er das möchte. Nach seiner Ansicht sind die Behörden die Gesetzesbrecher, indem sie versuchen, den Streik zu beenden.  

Wie Zhao der Epoch Times erzählte, habe er am 9. Februar, als er sich im Hungerstreik befand, Hunderte von Anrufen bekommen, die ihn ermutigen wollten. Er glaube fest daran, dass China nur durch eine gewaltlose Bürgerrechtsbewegung diesem furchtbaren Kreislauf der Gewalt entkommen kann. Auch ist er überzeugt, alle Chinesen seien Opfer. Nur durch gefestigte Moral, die Kraft des Mutes und den Geist der Selbsthingabe kann den erwachenden Menschen Gerechtigkeit zuteil werden. Nur so kann gegen die Tyrannei der KPC protestiert werden und die Gesellschaft vorankommen.



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