China ermittelt gegen Interpol-Chef wegen mutmaßlicher „Gesetzesverstöße“

Die Ehefrau des verschwundenen Interpol-Chefs Meng Hongwei hat an die internationale Staatengemeinschaft appelliert, sich für die Suche nach ihrem Mann einzusetzen. - Heute teilte die chinesische Behörde für Korruptionsermittlungen auf ihrer Website mit, dass China gegen Meng ermittelt. Es war die erste Reaktion Pekings auf das Verschwinden des 64-jährigen Meng.
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Laut einem Bericht der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" wurde der 64-Jährige bei seiner Ankunft in Peking von Mitgliedern der nationalen Disziplinarkommission abgeführt.Foto: ROSLAN RAHMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Oktober 2018

China ermittelt gegen den seit fast zwei Wochen verschwundenen Interpol-Chef Meng Hongwei wegen des „Verdachts auf Gesetzesverstöße“. Das teilte die chinesische Behörde für Korruptionsermittlungen am Sonntag auf ihrer Website mit. Es war die erste Reaktion Pekings auf das Verschwinden des 64-jährigen Meng.

Die Ehefrau des verschwundenen Interpol-Chefs Meng Hongwei hat an die internationale Staatengemeinschaft appelliert, sich für die Suche nach ihrem Mann einzusetzen.

„Diese Angelegenheit geht die internationale Gemeinschaft an“, sagte Grace Meng am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Lyon. Sie gehe davon aus, dass ihr Mann in Gefahr sei. Der Chinese Meng ist seit einer China-Reise Ende September verschwunden. Interpol verlangte von Peking eine Erklärung.

Grace Meng hat seit dem 25. September nichts mehr von ihrem Mann gehört. Bei der Pressekonferenz in einem Hotel im französischen Lyon, wo die internationale Polizeiorganisation ihren Sitz hat, verlas sie am Sonntag mit zitternder Stimme eine Erklärung auf Chinesisch und anschließend auf Englisch. Aus Angst um ihre Sicherheit drehte sie sich mit dem Rücken zu den Kameras und wollte nicht fotografiert werden.

Nach der Verlesung der Erklärung sagte sie zu Journalisten, sie glaube, dass ihr Mann in Gefahr sei. Er habe ihr am 25. September, dem Tag seiner Ankunft in China, eine Mitteilung über ein soziales Netzwerk geschickt, in der er schrieb: „Warte auf meinen Anruf.“ Eine zweite Mitteilung habe lediglich einen Emoji enthalten, der für eine Gefahrensituation steht.

„Ich weiß nicht, was ihm passiert ist“, sagte Grace Meng, die mit den gemeinsamen Kindern in Lyon lebt. Obwohl sie und ihr Mann sich nicht sehen könnten, seien sie mit ihren Herzen verbunden. „Deshalb wird er es durchstehen“, sagte sie.

China äußerte sich bislang nicht zu Mengs Verschwinden. Laut einem Bericht der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ wurde der 64-Jährige bei seiner Ankunft in Peking von Mitgliedern der nationalen Disziplinarkommission abgeführt.

Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock hatte am Samstag erklärt, die Polizeiorganisation habe die Behörden in Peking über „offizielle Kanäle“ um Aufklärung über Mengs Verbleib gebeten.

Die französische Regierung hatte sich am Freitag „besorgt“ gezeigt, nachdem Mengs Frau nach eigenen Angaben Drohungen über das Internet und per Telefon erhalten hatte. Laut dem Innenministerium in Paris wurde die Ehefrau unter Schutz gestellt, die Staatsanwaltschaft Lyon ermittele wegen der Drohungen. (afp)



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