China – Universität Peking: Wirtschaftsprofessor wegen kritischer Äußerung entlassen

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Foto: DaJiYuan
Epoch Times21. Oktober 2013

Die Universität Peking wird den Vertrag mit dem chinesischen Wirtschaftprofessor Xia Yeliang nicht verlängern, wie die dortige Leitung am Wochenende bestätigte. Der liberale Professor hatte mit dieser indirekten Entlassung bereits gerechnet, hatte er doch das politische System in China mehrfach öffentlich kritisiert. 

Xia ist 53 Jahre alt und hat in den 80ern MBA-Kurse (Master of Business Administration) in Kanada und USA absolviert. Seit 2002 arbeitete er im Institut für Wirtschaftswissenschaften an der renommierten Universität Peking. Er war stellvertretender Leiter des Forschungszentrums für theoretische ausländische Wirtschaftswissenschaften. Gleichzeitig hat er Professorenstellen an der Shanghai-Universität und der Wirtschaftsuniversität in Shanghai inne. Sein Forschungsschwerpunkt ist Wirtschaftstheorie im neuen System, Reform und Umwandlung in China.

Sowohl in China als auch international ist Xia bekannt für seinen Mut, das KP-System in China öffentlich zu kritisieren. Im Mai 2009 verbreitete er in Weibo (Twitter-ähnliche Plattform in China) einen öffentlichen Brief an den Propaganda-Minister Liu Yunshan. Er kritisierte das Propagandaministerium wegen seiner Unterdrückung von Gedankenfreiheit und Meinungsfreiheit. Der Brief wurde von der Internet-Polizei schnell gelöscht, verbreitete sich aber im Ausland. 

Xia würde "nie Selbstmord begehen"

Danach hörte man immer wieder kritische Worte von Xia bezüglich des politischen Systems in China, etwa über die ausgewanderten korrupten Beamte der Kommunistischen Partei (KPCh). Im Juli 2012 erklärte Xia im Internet, dass er nie Selbstmord begehen würde. Dieser Hilferuf bezog sich auf den Todesfall des ehemaligen Demokratie-Aktivisten Li Wangyang. Dieser wurde während einer Behandlung im Krankenhaus tot aufgefunden. Sein Tod wurde als Selbstmord deklariert. Viele vermuten, dass Li von KP-Anhängern getötet wurde.

Um Xia zu unterstützen schrieben über 100 Professoren der prominenten amerikanischen Hochschule Wellesley College an die dortige Leitung, sie seien besorgt wegen der Entlassung Xias. Da das Wellesley College eine Kooperation mit der Peking-Universität hat, baten die Professoren die College-Leitung, die Zusammenarbeit mit Peking zu beenden, sollte Xia Yeliang wegen seiner Regime-kritischen Meinungen entlassen werden.

Xia sagte in einem Interview mit dem freien chinesisch-sprachigen Radio „Sound of Hope“, die Leitenden der Peking-Universität hätten ihn gewarnt, ihn noch „schlechter zu behandeln“, sollte er sich öffentlich über seine Entlassung äußern. 



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