China: Zusammenstoß Tausender Enteigneter mit der Polizei

50 Verletzte sind die traurige Bilanz offener Proteste von Enteigneten aus Suijiang, deren Wohnungen einem Kraftwerksbau weichen mussten.
Titelbild
Am 29. März wurden im südchinesischen Suijiang Tausende von Demonstranten von der Polizei und bewaffneten Fahrzeugen auseinander getrieben.Foto: Letian.net
Von 7. April 2011

Bei einem fünf Tage lang andauerndem Patt zwischen Polizei und Tausenden von Menschen, die gegen die Landenteignung in Chinas Provinz Yunnan protestierten, wurden mehr als 50 Menschen verletzt. Bewaffnete Polizei ging mit etwa tausend Mann in Militärfahrzeugen gegen die Demonstranten vor. Die Behörden legten die Internetverbindung für die gesamte Stadt lahm.

Für den Bau eines hydraulischen Kraftwerkes mussten Bewohner in Suijiang, Provinz Yunnan, ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Sie protestierten vehement gegen die geringe Abfindung für ihre Umsiedlung.

Am Nachmittag des 25. März fanden sich mehrere hundert Zwangsevakuierte am Regierungsgebäude in Suijiang ein, um ihre Beschwerden vorzutragen. Nachdem die Behörden den Bittstellern keine zufriedenstellenden Antworten gegeben hatten, wurden auf den Straßen Spruchbänder entrollt mit verschiedenen Botschaften: „Alle Umgesiedelten verlangen eine einmalige Sofortzahlung“ und „Die Regierung hat unser Geld genommen – Wir haben nichts zu essen.“

Nach Augenzeugenberichten strömte bald eine Menge von Tausenden Menschen zusammen, blockierte die Hauptstraßen und verursachte so ein Verkehrschaos.

„Mehrere tausend Leute blockierten die Straßen. Fünf Tage lang war der Verkehr lahmgelegt. Die Demonstranten hielten Spruchbänder hoch, auf denen stand: ‚Nieder mit der korrupten Regierung‘,“ berichtete ein Bewohner von Suijiang, namens Xiong der „Epoch Times“.

Internet blockiert

Laut Aussage eines Einwohners namens Xia, bahnte sich „ein Wagen mit Beamten der Yunnan Jianggong Gruppe gewaltsam einen Weg durch die Menge und verletzte mehrere Demonstranten. Wütende Demonstranten beschädigten daraufhin das Auto und sollen auf die Beamten eingeschlagen haben. Die Situation eskalierte weiter, als daraufhin die örtliche Polizei eingriff. Der Chef des örtlichen Sicherheitsbüros und sein Parteisekretär waren ebenfalls in die Handgemenge verwickelt.“

Xiong erklärte, dass am 29. März mehr als 1.000 bewaffnete Polizisten in Militärfahrzeugen die Menge auseinander getrieben hätten.

Um die Verbreitung von Informationen über den Vorfall zu unterbinden, wurden auf Anweisung der örtlichen Regierung alle Internet-Cafés geschlossen und Internetverbindungen der Stadt unterbrochen.

Ein Reporter, der das Beschwerdebüro von Suijiang anrief, erhielt die Auskunft, dass die Angelegenheit geregelt sei und dass man sich um die Probleme der Umgesiedelten kümmern werde.

Laut Informationen aus dem Kreis der zwangsevakuierten Einwohner sei ihnen jedoch bislang von den Behörden keine Lösung für ihre Probleme angeboten worden.

Hilfe aus der Bevölkerung

„Die Regierung zahlt nur 160 Yuan (etwa 16 Euro) pro Monat für jeden Umsiedler. Mit diesem Betrag ist es sehr schwierig, auch nur den niedrigsten Lebensstandard zu sichern,“ sagte Xia.

Im Internet kursierte, dass die Demonstranten sich auf eine lange Demonstrationsdauer einrichten. Sie hätten Zelte, Stühle und Kohle gekauft, um sich warm zu halten. Es wird auch von vielen Geldspenden zur Unterstützung berichtet.

Das hydraulische Kraftwerk Xiangjiaba befindet sich im Landkreis Shuifu, Provinz Yunnan, und im Landkreis Yibin, Provinz Sichuan. Es soll 2012 in Betrieb genommen werden. Bis dahin müssen 60.000 Bewohner aus Suijiang an einen bislang unbestimmten Ort umgesiedelt werden.

Artikel auf Englisch: Thousands Clash with Police in China’s Yunnan Province

Originalartikel auf Chinesisch: 大纪元 – 云南数千移民抗议示威 近千武警装甲车驱散

 



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