Militär zockt Gebühren für Luftraumnutzung ab: Chinas chronisch unpünktliche Flüge

Flugverspätungen oder -streichungen sind in China tägliche Routine. Massenhafte Verspätung ist der Normalzustand in der Zivilluftfahrt, weil das Militär den Luftraum nur gegen Geld hergibt will.
Titelbild
Chinas Airlines nehmen lieber ständige Verspätungen in Kauf, als dem Militär mehr Luftraum-Nutzungslizenzen abzukaufen.Foto: VCG
Epoch Times7. Juli 2016

Vor Kurzem erläuterte die Tagszeitung „South China Morning Post“ aus Hongkong den Hintergrund von Chinas chronisch unpünktlichen Flügen: Das chinesische Militär belegt fast 80 Prozent des Luftraums. Die Fluggesellschaften müssen sich deshalb die restlichen 20 Prozent teilen. Daher haben Chinas Flüge nahezu die niedrigste Pünktlichkeit auf der ganzen Welt.

Die Schäden, die durch die massenhaften Flugverspätungen in China entstanden sind, sind enorm hoch und kaum abzuschätzen – ebenso der Ärger bei den Fluggästen. Ende Juni musste eine Gruppe von chinesischen Rentnern mehrere Stunden am Hongkonger Flughafen auf ihren Abflug warten, da zu der Zeit gerade ein Militärmanöver in der Nähe von Shanghai stattfand.

Warum kontrolliert ausgerechnet das chinesische Militär so viel Luftraum? Das US-Militär verfügt über die stärkste Luftwaffe der Welt, reklamiert aber nur 20 Prozent des US-Luftraums für sich. Vor rund zwei Jahren verriet ein hochrangiger chinesischer Luftwaffen-Offizier der Financial Times: Eigentlich käme die chinesische Luftwaffe mit viel weniger zurecht, aber sie nimmt den Luftraum in Beschlag, damit sie von den Fluggesellschaften Geld für dessen Nutzung verlangen kann. Die kommerziellen Airlines müssen zahlen, wenn sie mehr Flugrouten haben wollen.

Solchen Geschäften möchte Chinas Staatschef Xi Jinping in Zukunft einen Riegel vorschieben. Anfang 2016 kündigte er, der zugleich auch Militärchef ist, eine langfristige Militärreform an. Diese sieht vor, dass das gesamte Militär in Zukunft auf kommerzielle Dienstleistungen verzichtet. (yz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion