Schutzlose Wanderarbeiter als „Feinde“ behandelt

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Foto: Liu Jin/AFP/Getty Images

Wenn das Chinesische Neujahr näher rückt – in diesem Jahr am 14. Februar –, müssen Wanderarbeiter häufig verzweifelt um ihren hart verdienten Lohn kämpfen, um nach Hause fahren zu können. Wenn die Auszahlung der Löhne nicht vorankommt, gibt es Konflikte. Die „Information Times“ hat kürzlich ausführlich über dieses lang bestehende soziale Problem berichtet.

Laut ihrem Bericht führte die Polizei von Guangzhou Anti-Terror Übungen durch und ihr Übungsprogramm sah folgendermaßen aus: sie mussten einen Massenaufstand niederhalten, der dadurch ausgelöst wurde, dass Wanderarbeiter versuchten, ihre nicht ausgezahlten Löhne zu bekommen. Viele Leser haben mit Empörung darauf reagiert.

Viele Wanderarbeiter werden ausgenutzt

Ein Kommentar in den „Qilu Evening News“ mit dem Titel „Macht euch nicht lustig über Arbeiter, die versuchen, ihren Lohn einzufordern“, bezeichnete den Vorfall als beschämend. Der Verfasser räumte ein, dass es beim Auszahlen der Löhne zu Konflikten kommen könne, aber er verlangte, dass eine schutzlose soziale Gruppe wie sie, nicht auf diese Art und Weise behandelt werden dürfe.

Vorfälle, die sich ereignet haben, konnten gewiss nicht als „extrem zerstörerische oder tödliche Aktionen“ gegen Besitz oder unschuldige Menschen bezeichnet werden.

Ganz im Gegenteil: diese verzweifelten Menschen verletzten sich selbst, indem sie sich selbst verbrannten oder von hohen Gebäuden in den Tod sprangen, während sie ihre Arbeitgeber anflehten, ihnen ihre Löhne auszuzahlen, schrieb der Kommentator. In einigen Fällen werden die Wanderarbeiter von Schlägertrupps zusammengeschlagen, die die Arbeitgeber anheuern.

Die meisten Chinesen betrachten diese Vorfälle nicht als Bedrohung ihrer sozialen Ordnung. Laut Aussagen von Epoch Times Mitarbeitern in China sehen sie auch keine Verbindung zu irgendeiner politischen Absicht.

Im Februar 2008 wurde aus der Provinz Hebei berichtet, dass Dutzende von Arbeitern zusammengeschlagen wurden, als sie versuchten, in der Provinz Shanxi ihre Löhne zu bekommen. Sechs von ihnen wurden schwer verletzt.

Im November 2009 berichtete die „Zhejiang Online“, dass einer der Abteilungsleiter der Textilfabrik Hongzhou Fengge eine Arbeiterin angeschrieen und gerufen habe: „Ich habe Geld. Ich kann 100 000 Yuan (ungefähr 1.465 US-Dollar) ausgeben, um eine deiner Hände zu kaufen.“ Man schlug die Arbeiterin Wang Hongli zusammen, stach mit dem Messer auf sie ein und drohte ihr mit Vergewaltigung.

Die Denkweise des Regimes

Im „Shenzhou Observation“, einer Kolumne der „Oriental Daily“ aus Hongkong, erklärte ein Kommentator, dass der Vorfall eine signifikante Veränderung in der Grundeinstellung der Herrschaft des kommunistischen Regimes darstelle: „In der Vergangenheit sah man die Forderung nach Auszahlen der Löhne als einen Konflikt zwischen Bürgern an. Jetzt ist es ein Konflikt zwischen der Nation und dem Feind geworden.“

Der Verfasser sagt auch, dass die Politik- und Justizorgane in den letzten Jahren eine noch nie da gewesene Macht bekommen haben, weil die Anzahl der bewaffneten Polizisten und die Durchschlagskraft ihrer Ausrüstung ständig gestiegen sind.

Die sogenannten Anti-Terror Programme, die in jeder kleinen und großen Stadt durchgeführt werden, erweisen sich mehr und mehr als Programme der Unterdrückung. Der Verfasser fuhr fort, dass die Polizei genaue Instruktionen erhält, wie sie bei öffentlichen Demonstrationen vorzugehen hat, wie sie die Medien daran hindert, Bericht zu erstatten, usw.

Heng He, ein Sonderberichterstatter von New Tang Dynasty TV, erklärte, er glaube, dass die Vorgehensweise der Polizei von Guangzhou die wahre Denkweise des Regimes widerspiegele. Das bedeutet: „Das chinesische kommunistische Regime behandelt sein Volk, einschließlich der Bauern und Arbeiter, die ihren Lohn nicht bekommen, als Feind.“

Artikel auf Englisch: Vulnerable Migrant Workers Cast as ‚Enemy‘

 

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