Verzweifelte Dorfbewohner bitten Falun Gong um Hilfe

Dorfbewohner in China greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen nach Zwangsabrissen durch Behörden.
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Ein hastig genommenes Foto während des Zwangabrisses am 13. Mai im Dorf Luzhuang, Jiangsu Provinz, China. Ein Dorfbewohner wurde vermeintlich von einer Abriss-Crew, die von den Behörden eingestellt wurde, ermordet. Die Behörden behaupten, er habe Selbstmord begangen.Foto: Bereitgestellt von einer Quelle in China.

Die Bürger eines Dorfes in der Provinz Jiangsu, manche von ihnen noch Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), machten einen ungewöhnlichen Schritt, um  Unterstützung gegen den Zwangsabriss ihrer Häuser zu suchen.

Nach Landraub, Belästigung und anderen Misshandlungen von örtlichen Beamte, denen sie jahrelang ausgesetzt waren, schlossen sich die Bürger zu einer Gruppe zusammen und verfassten einen Brief an den Meister Li Hongzhi, um ihn um Hilfe zu bitten. Meister Li Hongzhi ist der Gründer von Falun Dafa, auch unter dem Namen Falun Gong bekannt, einer geistigen Disziplin, die in China seit 1999 verfolgt wird.

Der Brief bezieht sich auf den traditionellen chinesischen Glauben an Vergeltung, wonach diejenigen, die anderen Schaden zufügen, letztendlich dafür zahlen müssen. In ihrer Verzweiflung hoffen die Dorfbewohner, dass die Beamten für ihre Missetaten Vergeltung erleiden werden.

Hunderte von Menschen in Luzhuang, einem Dorf im Landkreis Guanyun der Provinz Jiangsu, behaupten, dass seit 2002 ihre Häuser von der Kreisverwaltung und Geschäftsleuten zwangsabgerissen wurden. Nachdem ihnen Landbesitz und Häuser genommen wurden, haben die Dorfbewohner eine Petition eingereicht, wurden aber danach festgenommen, in Arbeitslager geschickt oder anderweitig verfolgt, sagen sie.

Am Morgen des 13. Mai fand ein weiterer Zwangsabriss im Dorf statt, der mindestens einen Toten forderte.

Die Einwohner des Dorfes berichteten der Epoch Times, dass Dorfbewohner Lu Zengluo von der Abriss-Crew zu Tode verprügelt wurde. Bauträger stellen oft Schläger oder Gang-Mitglieder als Abbrucharbeiter ein. Um die Beweise für den Mord zu entfernen, hätte die Gruppe Gasbehälter angezündet und ein großes Feuer verursacht, berichteten die Dorfbewohner.

Angesichts der ernsten Lage haben örtliche Propaganda-Beamte eine offizielle Widerlegung der Vorfälle veröffentlicht. Die Behörden sagen, dass Lu sich selbst mit den Gasbehältern in Brand gesteckt habe. Selbstverbrennungen werden gelegentlich von verzweifelten Hausbesitzern durchgeführt, die in letzter Not gegen die gewaltsame Vertreibung aus ihren Häusern kämpfen.

Am 14. Mai, einen Tag nach dem Vorfall, haben verärgerte Ortsansässige als Beweismaterial ihre Version der Ereignisse sowie grauenhafte Bilder der Todesszene ins Internet hochgeladen. Sie erhoffen, dass damit ausländische Medien den Fall publik machen werden.

Gleichzeitig verwiesen sie auf ein Schreiben, das sie Herrn Li Hongzhi am 24. April geschickt haben. Dieses wurde vom „Boxun“, einer Dissidenten-Website, veröffentlicht.

Dem Brief war außerdem eine kollektive Erklärung von Rücktritten aus der KPCh angefügt, die schon am 8. Dezember 2007 erstellt wurde.

Die Dorfbewohner sagen, dass seit März 2010 vier von ihnen Selbstmordversuche durch das Trinken von Pestiziden durchgeführt hätten als Protestmittel gegen die Zwangsabrisse. Manchen Familien wurde die Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten oder ihre Straßen blockiert, während andere von der Polizei festgenommen wurden.



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