Südchinesisches Meer: Schiffe von Peking und Manila kollidiert

Westlich der Philippinen kollidierten Schiffe der chinesischen Küstenwache und der philippinischen Streitkräfte. Beide Staaten beschuldigen jeweils das andere Land wegen der Zusammenstöße. Ein Video zeigt die Vorfälle.
„Gefährliche Blockade“ oder „mutwillige“ Unruhe? Schiffe von Peking und Manila kollidiert
Schiffe der chinesischen Küstenwache am 28. September 2023. Während eines Überwachungsfluges der philippinischen Fischereibehörde liegen diese auf umstrittenen Gewässern des Südchinesischen Meeres in der Lagune des von China kontrollierten Scarborough Shoal.Foto: Ted Aljibe/AFP via Getty Images
Von 22. Oktober 2023

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

China und die Philippinen haben einander die Schuld für erneute Zusammenstöße zwischen Schiffen beider Länder im Südchinesischen Meer gegeben. Die beiden Vorfälle ereigneten sich am Sonntag, 22. Oktober, in einer besonders umkämpften Region am Rande des Pazifischen Ozeans. China beansprucht das Gebiet großräumig.

Gegenseitige Beschuldigungen

Philippinischen Regierungsangaben zufolge führten die Manöver eines Schiffes der chinesischen Küstenwache zu einem Zusammenstoß mit einem von den philippinischen Streitkräften unter Vertrag genommenen Versorgungsboot. Der Vorfall ereignete sich demnach etwa 25 Kilometer vom Atoll Second Thomas Shoal der Spratly-Inseln entfernt.

Manila verurteilte die „gefährlichen Blockademanöver“ des chinesischen Schiffes „aufs Schärfste“. Chinas „gefährliche, unverantwortliche und illegale Handlungen“ verletzten „die philippinische Souveränität“, wie „Focus“ berichtet.

China beschuldigte seinerseits die philippinischen Boote, „mutwillig“ Unruhe zu stiften. Das philippinische Versorgungsboot habe wiederholt Warnungen ignoriert, das chinesische Schiff gekreuzt und „absichtlich auf unprofessionelle und gefährliche Weise Ärger provoziert“. So sei es schließlich zur Kollision gekommen, hieß es in einer offiziellen Meldung.

Leichte Kollision der Schiffe

Beim zweiten Vorfall sei ein Schiff der philippinischen Küstenwache von einem „Schiff der chinesischen Seemiliz“ gestoßen worden, wie es von philippinischer Seite hieß. China hingegen warf dem philippinischen Boot vor, „vorsätzlich“ rückwärts in ein chinesisches Fischerboot gefahren zu sein.

Ein Video des philippinischen Militärs zeigte, wie sich der Bug eines chinesischen Küstenwachenschiffs und das Heck eines Versorgungsbootes kurz berührten.

Keine klaren Seegrenzen

Eine Arbeitsgruppe der philippinischen Regierung verurteilte „die jüngsten gefährlichen, verantwortungslosen und illegalen“ Handlungen Chinas „aufs Schärfste“. China erklärte, die Verantwortung für die Vorfälle vom Sonntag läge „gänzlich bei den Philippinen“.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist.

Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche Chinas zurück, wie die „Berliner Zeitung“ berichtet. Diesen Umstand ignoriert Peking jedoch konsequent. Durch das Meeresgebiet zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen werden rund zwei Drittel des Welthandels transportiert.

Die Philippinen betreiben Außenposten auf neun Riffen und Inseln in den Spratly-Inseln. Das Gebiet liegt etwa 200 Kilometer von der philippinischen Insel Palawan und mehr als 1.000 Kilometer von Chinas nächstgelegener Landmasse, den Hainan-Inseln, entfernt.

Spannungen zwischen Manila und Peking waren im August aufgeflammt, als Schiffe der chinesischen Küstenwache nach Angaben aus Manila mit einem Wasserwerfer philippinische Versorgungsboote beschossen hatten.

(Mit Material von AFP)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion