Goldene Muschel geht überraschend an Xiaogang Feng

Sensation in San Sebastián: Der chinesische Streifen „I am not Madame Bovary“ hat beim Filmfestival in dem spanischen Badeort völlig unerwartet die favorisierte Konkurrenz geschlagen.
Titelbild
Der chinesische Regisseur Xiaogang Feng küsst seinen Preis.Foto: Javier Etxezarreta/dpa
Epoch Times25. September 2016

Für seine bildgewaltige und mutige Sozial- und Polit-Satire gewann der Regisseur Xiaogang Feng den Hauptpreis der Goldenen Muschel für den besten Film. Zum Abschluss des Festivals wurde Fan Bingbing – die „chinesische Julia Roberts“ – am späten Samstagabend außerdem als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Das Event in der baskischen Metropole zählt – neben Berlin, Venedig und Cannes – zu den großen Filmfestspielen in Europa. Der Jury, die keine leichte Aufgabe hatte, zwischen den 17 hochrangigen Wettbewerbsfilmen zu entscheiden, stand in diesem Jahr der dänische Erfolgsregisseur Bille August („Das Geisterhaus“) vor. Im Rennen um die Goldene Muschel waren auch die Adaptation von Philip Roths Roman „American Pastoral“, mit der der Schotte Ewan McGregor sein Regiedebüt gab, sowie zwei deutsche Koproduktionen.

Mit seinem mutigen Werk stellt Xiaogang Feng die öffentliche Verwaltung und das Rechtssystem in China an den Pranger. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die von ihrem Mann betrogen wird und zehn Jahre lang gegen korrupte Behörden ankämpft, um ihr Recht zu bekommen. „Ich wusste, dass das ein riskantes Unternehmen war. Viele haben versucht, mich davon abzubringen. Aber man hat mich hier für meinen Mut prämiert und mir gezeigt, dass ich richtig lag“, sagte der Regisseur in seiner emotionsgeladenen Dankesrede.

Hauptdarstellerin Fan Bingbing war ebenfalls sichtlich gerührt. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte die 35-Jährige, die zu den beliebtesten Schauspielerinnen ihres Heimatlandes zählt. Fan Bingbing war auch in Hollywood als Darstellerin in Blockbustern wie „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ oder „Iron Man 3“ zu sehen.

Den Erfolg des asiatischen Films machte der Südkoreaner Hong Sang-soo komplett, der für das teilweise humorvolle Drama „Yourself and Yours“ die Silberne Muschel für die beste Regie erhielt. Als bester Hauptdarsteller wurde Eduard Fernández für den Politthriller „El hombre de las mil caras“ (zu Deutsch „Der Mann mit den tausend Gesichtern“) des spanischen Regisseurs Alberto Rodriguez gekürt.

Bei der neuntätigen 64. Ausgabe des Festivals in der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas hatten sich viele internationale Stars ein Stelldichein gegeben, darunter Sigourney Weaver, Richard Gere, Ethan Hawke und Oliver Stone. (dpa)



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