Köln trifft Zürich: Dialog der Impressionisten

Titelbild
Alfred Sisleys «Die Brücke von Hampton Court».Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times22. September 2016
Im Jahr 1874 besuchte der Impressionist Alfred Sisley das Schloss Hampton Court bei London, damals wie heute eine Touristenattraktion. Er malte zwei Bilder im gleichen Format: „Die Brücke von Hampton Court“ und „Regatta in Hampton Court“.

Das erste gehört heute dem Wallraf-Richartz-Museum in Köln, das zweite befindet sich in der Privatsammlung E.G. Bührle in Zürich. Von diesem Freitag an bis zum 29. Januar kommenden Jahres kann man ausnahmsweise beide Bilder nebeneinander betrachten – und feststellen, dass die „Regatta“ trotz aller Gemeinsamkeiten viel freier angelegt ist als die „Brücke“.

Solche Beobachtungen lassen sich bei vielen Bilder-Paaren und Dreier-Kombinationen in der Ausstellung „Von Dürer bis van Gogh“ machen. Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln führt darin 64 ausgesuchte Bilder aus der Bührle-Sammlung und dem eigenen Bestand zusammen. Zu sehen sind unter anderem Werke von Delacroix, Pissarro, Gauguin und van Gogh.

Die Bührle-Sammlung wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von dem umstrittenen schweizerischen Rüstungsfabrikanten Emil Georg Bührle (1890-1956) aufgebaut. Der gebürtige Pforzheimer belieferte das deutsche NS-Regime im Zweiten Weltkrieg zeitweise mit Geschützen und Munition. Privat schwärmte er für französische Impressionisten. Der Großteil seiner Sammlung war bis vor einigen Jahren in einem Privatmuseum in Zürich ausgestellt.

2008 gab es dort einen Raubüberfall, die Täter entwendeten unter anderem das berühmte Gemälde „Der Knabe mit der roten Weste“ von Paul Cézanne. Die Werke kamen aber wieder zurück, der „Knabe“ wurde 2012 in Belgrad sichergestellt – er ist nun auch in Köln zu sehen.

Ab 2020 sollen die etwa 200 Gemälde von Bührle in einem Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich wieder zu sehen sein.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion