Inspirierend, emotional, ästhetisch: Shen-Yun-Deutschlandtournee fand furioses Finale

Die Aufführung von Shen Yun Performing Arts am Abend des 6. Mai war zugleich eine Premiere für Leverkusen und auch der Abschluss der diesjährigen Tournee in Deutschland. Mit 37 zumeist ausverkauften Vorstellungen in neun deutschen Städten konnte Shen Yun viele Menschen begeistern, so auch im südlichen Nordrhein-Westfalen.
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Am Abend des 6. Mai 2024 gab die Shen Yun World Company, eines der acht weltweit spielenden Shen-Yun-Ensembles, ihren ersten Auftritt im Forum Leverkusen in Deutschland.Foto: Zhang Qingfang/ Epoch Times
Von 8. Mai 2024

Dreimal geht der Vorhang nochmals hoch dank dem lang anhaltenden Applaus. Am Schluss gibt fast das gesamte Publikum stehende Ovationen. Obwohl Shen Yun Performing Arts zum ersten Mal in Leverkusen gastiert, sind Gäste mehrere hundert Kilometer angereist.

Der gute Ruf eilt dem in New York ansässigen Tanzensemble voraus, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Werte und die Schönheit der 5.000 Jahre alten chinesischen Kultur wieder in Erinnerung zu bringen.

Manch einer kommt zum wiederholten Mal, so auch Sergio Zunino, Manager und Aufsichtsratsvorsitzender eines Leverkusener Unternehmens. Die letztjährige Inszenierung begeisterte ihn so sehr, dass er dieses Jahr mit Familie wiedergekommen ist.

Aufeinander zugehen und zuhören

„Ich fand die Tänze schön. Sie erzählen eine schöne Geschichte, jede für sich. Das haben wir hier [in unserer Kultur] nicht mehr so“, erzählt Sergio Zunino im Interview mit NTD, einem Schwesterunternehmen von Epoch Times. „Früher, in vergangenen Jahrhunderten, wurden auch über Tänze Geschichten erzählt, aber das ist verloren gegangen. Deswegen ist das sehr schön, es hier wiederzubeleben.“

Dabei spielt der Unternehmer beispielsweise auf die Geschichte eines Ehepaares an, die in der diesjährigen Inszenierung thematisiert wurde: Eine junge Frau entscheidet sich für einen gutherzigen, integren Mann, auch wenn er mittellos ist. Und obwohl der Vater sie dafür vor die Tür setzt und das Erbe verweigert, bleibt sie bei ihrer Entscheidung.

Schließlich wird ihre Entschlusskraft auf eine noch härtere Probe gestellt: Ganze 18 Jahre lang muss sie auf die Rückkehr ihres Mannes warten, nachdem dieser vom Kaiser aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in der damals sogenannten Beamtenprüfung berufen wird, das Land zu retten. Er muss als Heerführer in den Krieg ziehen.

Erfolgreich kehrt er schließlich zu seiner Ehefrau zurück, die ihm all die Jahre, der Armut trotzend, treu geblieben ist.

Tief beeindruckend mit welchem Respekt sich beide nach dieser langen Zeit des Getrenntseins begegnen. Treffend nennt sich dieser Tanz „Hingabe“.

„Dass man wieder aufeinander zugeht und zuhört und die Geschichten zu Ende erzählt mit dem, was dann dahintersteht“, antwortet Manager Zunino auf die Frage von NTD, welche Traditionen und Werte ihm und auch gesamtgesellschaftlich wichtig seien. „Da die Leute heute so schnelllebig sind, hört man quasi nur den Anfang. Die Pointe, weshalb man die Geschichte überhaupt erzählt, fehlt zurzeit. Und das ist schön, es wiederbelebt zu sehen. Ich glaube, es hilft, über diese Themen zu sinnieren.“

Allen, die es nicht geschafft haben, Shen Yun zu sehen, könne er nur sagen, sie hätten etwas verpasst. „Es ist eine sehr schöne Inspiration, emotional und auch ästhetisch“, ist sich Sergio Zunino sicher.

Im Publikum: Sergio Zunino, Geschäftsführer eines Cybersecuritykonzerns und langjähriger Manager anderer Unternehmen, gefiel die Aufführung von Shen Yun sehr gut. Foto: Wang Yixiao/Epoch Times

„Schönheit und Vollkommenheit hat jeder in sich“

Ebenfalls im Publikum ist die Heilpädagogin Erle Bosma. Ursprünglich aus den Niederlanden lebt sie heute in der Nähe von Paderborn, in Soest.

„Ich bin sehr berührt, dass so viel Vollkommenheit und Schönheit auf der Bühne gezeigt wird“, erzählt sie. „Ich glaube, das ist ein Appell an jeden von uns. Diese Schönheit und Vollkommenheit hat jeder Mensch in sich. Ich finde, das Spirituelle fehlt so in unserer Welt. Wir müssen uns da wieder hinbewegen.“

Dabei ist sie sich sicher, dass diese Vollkommenheit jeder an seinem Platz entwickeln kann, sei es eine Mutter, die ihre Kinder versorgt, oder jemand im Krankenhaus, der sich in Liebe um seinen Patienten kümmert. „Das steckt in jedem von uns, dieses Potenzial. Ich finde, das sieht man so schön auf der Bühne, diese strahlenden Werte.“

Für Erle Bosma sind das Werte wie „Mitgefühl, Respekt, Hoffnung, Gebet, Meditation, Dankbarkeit für die schönen Dinge im Leben, Liebe. Wir alle haben ein Stück Göttlichkeit in uns.“ Zu sehen, wie dies bei Shen Yun in Bildern auf die Bühne kommt, habe ihr sehr gut gefallen. So werde für sie die Welt ein Stück besser.

„Ich möchte wirklich den Künstlern danken, dass sie so viel Perfektion zeigen können, so viel Freude auch. Man sieht das an ihren Gesichtern. Sie strahlen das aus, was sie sind“, beschreibt die Heilpädagogin.

 

Erle Bosma arbeitet unter anderem auch als Tanztherapeutin. Für sie bringen die Shen-Yun-Tänzer wieder Werte wie Barmherzigkeit und Mitgefühl in die Welt. Foto: Yu Ping/Epoch Times

Dabei schaffe es Shen Yun, die Menschen wieder träumen zu lassen, denn diese Welt bestehe nicht nur aus Krieg und Krankheit. Wenn die Menschen wieder fühlen könnten, dass sie durch die Göttlichkeit vereint seien, im Herzen, in der Kraft der Liebe und mit Verständnis, dann, so glaube sie, werde sich die Welt verbessern. Dabei fange es bei jedem Einzelnen an.

An die künstlerische Leitung gerichtet sagt sie: „Es ist wirklich ein wunderschönes Stück. Es berührt innerlich ganz tief. Weitermachen. Die ganze Welt berühren.“

„Etwas ganz Besonderes“

Das Ehepaar Jana und Dirk Stachowiak fand die Vorstellung überragend. „Weil es anders war. Wir haben viele Eindrücke bekommen, die wir so noch gar nicht kennen“, führt Jana Stachowiak aus. Ihr Mann ergänzt: „Zum Beispiel der Blütentanz, alles 100 Prozent synchron.“

Wer in der Vorstellung war, weiß, wie die Fächer der Shen-Yun-Tänzerinnen sich in ständiger Bewegung immer wieder zu neuen Formen zusammenfinden und einen Reigen sich stetig wandelnder Bilder in gleichbleibender Schönheit entstehen lassen.

Dabei würden alle Sinne angesprochen, sagt Dirk Stachowiak. „Das müssen Sie unbedingt gesehen haben. Es ist einfach nichts Allgegenwärtiges. Es ist etwas ganz Besonderes“, bestätigt seine Frau Jana.

Das Ehepaar Dirk und Jana Stachowiak, Inhaber einer Finanzberatungsfirma, sahen sich Shen Yun in Leverkusen gemeinsam an. Foto: Yu Ping/Epoch Times

„Die perfekten Übergänge mit der Leinwand sind so toll. Es ist so schön gemacht mit dem goldenen Affen“, schwärmt Dirk Stachowiak und spricht dabei eine immer wiederkehrende Figur in den Shen-Yun-Inszenierungen an. Es ist der Affenkönig aus dem chinesischen Klassiker „Die Reise in den Westen“.

Ein Mönch begibt sich auf eine Pilgerreise, um heilige Schriften zu finden. Dafür werden ihm von höherer Hand einige Reisegefährten zur Seite gestellt. Darunter ist auch der Affenkönig, der mit allerhand magischen Kräften gesegnet ist. Immer wieder springt er dem Mönch zur Seite, dessen Gutherzigkeit oft die Klarheit fehlt. So wird auch in der diesjährigen Geschichte sein gutmütiges Herz getäuscht, indem sich ein böser Dämon in ein hilfloses gefesseltes Kind verwandelt. Als der Mönch dieses befreien will, bemächtigt sich jedoch der Dämon seiner. Wie nun aus dieser vertrackten Lage entkommen?

Dass es den Geschichten der chinesischen Tradition nicht an Humor und Einfallsreichtum mangelt, ist gewiss. Jana Stachowiak weiß daher auch den Wert der Moderatoren zu schätzen: „Die Moderatoren finde ich toll. Nur die Tänze, ohne die Erklärung, das wäre schwierig nachzuvollziehen.“ Und sie fügt hinzu: „Wir waren auch überrascht, dass das in China nicht aufgeführt werden darf. Das sind ja richtig tolle Tänze. Warum eigentlich nicht?“

Die Frage hallt nach. Dass es dabei letztlich um die Entscheidungen jedes einzelnen Menschen geht, machen die Zeilen aus dem Programmheft deutlich, die das letzte Stück beschreiben, welches im heutigen China spielt: Eine Verfolgungsjagd beginnt, bei der sich ein Polizist verletzt. Vor eine Entscheidung gestellt erkennt dieser, dass größere Kräfte im Spiel sind.

Letzte verbleibende Termine für die Saison 2024 im deutschsprachigen Raum sind der 9. bis 11. Mai im österreichischen Graz.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website von Shen Yun: de.shenyun.com. Epoch Times ist Medienpartner von Shen Yun Performing Arts.



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