Die COP28 in Dubai und bisherige UN-Klimakonferenzen

Am 30. November beginnt die Klimakonferenz in Dubai. Was bedeutet COP? Wofür sind die Klima-COPs gut? Und was ist zu erwarten?
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Sultan Ahmed Al Jaber, designierter Präsident der UNFCCC COP28-Klimakonferenz und CEO der Abu Dhabi National Oil Company, während der Bonner Klimakonferenz am 8. Juni 2023. Diese legte den Grundstein für die Verabschiedung von Entscheidungen auf der COP28-Klimakonferenz in Dubai.Foto: Sascha Schuermann/Getty Images
Epoch Times28. November 2023

Ab Donnerstag verhandelt die internationale Gemeinschaft wieder über die Eindämmung der Klimaveränderungen. Die 28. UN-Klimakonferenz, die sogenannte COP28, findet in diesem Jahr in Dubai statt. Hier ein Überblick über die Ursprünge der Verhandlungen, ihren Ablauf und die Erwartungen:

Was bedeutet „COP“?

COP ist die Abkürzung des englischen Begriffs „Conference of the Parties“. Zu der Konferenz kommen die 197 beteiligten Staaten („Parties“) sowie die EU zusammen, die 1992 in Rio de Janeiro die UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel unterzeichnet haben. Die Klima-COPs finden seit 1995, mit Ausnahme des Corona-Jahrs 2020, jedes Jahr in einer anderen Stadt statt und werden durchnummeriert. Dieses Jahr findet die COP zum 28. Mal statt und wird daher COP28 genannt.

Bei der jährlichen Konferenz beraten außerdem die Staaten, die dem Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1997 zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes beigetreten sind. Dieses Format nennt sich CMP. Ein weiteres Format wird mit CMA abgekürzt; es handelt sich um die 195 Staaten, die das Pariser Klimaabkommen ratifiziert haben.

Außer den Klima-COPs gibt es auch andere COPs zu anderen UN-Konventionen, wie Konferenzen zum Artenschutz.

Wofür sind die Klima-COPs gut?

Die zweiwöchigen Verhandlungen dienen der Formulierung eines abschließenden Beschlusstextes, der von den Teilnehmern nicht in einer Abstimmung, sondern per Konsensbeschluss angenommen werden soll. Dabei ist es üblich, dass bei den Verhandlungen über den Text um einige Stunden oder sogar mehr als einen Tag überzogen wird.

Bei der Weltklimakonferenz sind zahlreiche NGOs wie Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, aber auch Lobbyisten und Vertreter der Industrie vertreten.

Mitunter kommen bei den UN-Klimakonferenzen keine konkreten Ergebnisse zustande. So scheiterten die Teilnehmer 2009 bei der COP15 in Kopenhagen an der Aufgabe, ein Klimaabkommen auszuhandeln. Bei der COP21 wurde dann das Pariser Klimaabkommen beschlossen mit der Zielvorgabe, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

2021 wurde bei der COP die Nutzung fossiler Energieträger als Hauptursache des Klimawandels benannt. Auf Druck von Ländern wie Indien wurde bei der COP26 in Glasgow zu einer „Verringerung“ ihrer Nutzung aufgerufen, nicht zum „Ausstieg“.

Im vergangenen Jahr bei der COP27 im ägyptischen Scharm el-Scheich kam es zu der Grundsatzeinigung, den Entwicklungsländern mit einem neuen Fonds bei der Bewältigung bereits eintretender Klimaschäden zu helfen.

Was ist von der COP28 zu erwarten?

Zu der diesjährigen UN-Klimakonferenz wird nach Angaben der Vereinigten Arabischen Emirate eine Rekordzahl von rund 70.000 Teilnehmern erwartet. Darunter sind Delegationsmitglieder, Aktivisten, Lobbyisten, Unternehmensvertreter und Journalisten.

Dass mit Sultan Ahmed al-Dschaber der Chef des emiratischen Ölkonzerns Adnoc die COP-Präsidentschaft übernommen hat, erregte viel Kritik. Andere sehen darin eine Chance, mit allen Beteiligten über eine Energiewende zu sprechen. Der künftige Umgang mit fossilen Energieträgern wird in jedem Fall auch in Dubai wieder viel Diskussionsstoff liefern.

Die emiratische COP-Präsidentschaft hat dazu konkrete Vorstellungen. Bereits bis 2030 sollen demnach weltweit der Ausbau der erneuerbaren Energien verdreifacht und die Energieeffizienz sowie die Produktion von grünem Wasserstoff verdoppelt werden.

Die COP28 bietet außerdem die Gelegenheit für eine weltweite Bestandsaufnahme der bisherigen Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, den sogenannten Global Stocktake. In einem technischen Bericht war im September erwartungsgemäß festgestellt worden, dass die Weltgemeinschaft im Kampf gegen die Klimakrise „viel mehr, jetzt und an allen Fronten“ tun müsse.

Und wie immer wird es auch in Dubai heftiges Gezerre ums Geld geben. Angesichts von Dürren, Stürmen und Überschwemmungen fordern die Entwicklungsländer von den Industriestaaten mehr Geld für die Anpassung an den Klimawandel und seine Bekämpfung.

Damit der im vergangenen Jahr beschlossene neue Fonds für bereits auftretende Klimaschäden nicht nur auf dem Papier existiert, sind auch hier hohe Finanzzusagen notwendig. Außerdem müssen Struktur und Verwaltung des Fonds noch konkret ausgestaltet werden.

COP-Präsident al-Dschaber beschwor die Konferenzteilnehmer am Wochenende in einem AFP-Interview, die Verhandlungen in Dubai seien „die folgenreichste COP seit Paris“ und müssten ein „Wendepunkt“ im konkreten Kampf gegen die Klimakrise sein. (afp)



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