„Entbindende Person“: Prominente Mütter wehren sich gegen „Gender-Wirrwarr“ der Tagesschau

Die ARD-Tagesschau wurde zur Zielscheibe der öffentlichen Kritik: Der „Gender-Wirrwarr“ des Senders zog den Zorn prominenter Mütter auf sich. Nun rudert die Redaktion zurück.
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„Mütter bleiben immer Mütter, diesen Titel kann man nicht verbessern“, sagt Ursula von der Leyen.Foto: iStock
Von 5. April 2023

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Schauspielerin und Sängerin Uschi Glas ist stolz, Mutter zu sein. „Ich werde nie den Moment vergessen, als meine drei Kinder zum ersten Mal Mami zu mir sagten“, erzählte die 79-Jährige der „Bild am Sonntag“. Sie fügte hinzu: „Dieses Glücksgefühl kann nur eine Mutter empfinden.“

Doch gibt es Menschen, die sich an dem Wort „Mutter“ stören, da es nicht genderneutral ist. Der jüngste Versuch, den Begriff zu zensieren, sorgt in der öffentlichen Diskussion für rote Köpfe.

Mütter sind für die ARD „entbindende“ Personen

Konkret ging es um einen am 31. März erschienenen Artikel von der ARD-Tagesschau über das sogenannte Familienstartzeitgesetz von Familienministerin Lisa Paus. Weil die Redakteure den Begriff „Mutter“ für diskriminierend hielten, wollten sie ihn umgehen. Anstelle dessen war von „entbindende“ und „gebärende“ Personen die Rede.

Im Wortlaut hieß es: „Der Partner oder die Partnerin der entbindenden Person soll künftig zwei Wochen nach der Geburt freigestellt werden.“

Eine Geburtshelferin witzelte auf der Social-Media-Plattform Twitter: „Ich finde das toll, dass ich als Hebamme, als ‚entbindende Person’, jetzt nach jeder Geburt 10 Tage Urlaub bekommen werde.“

Befürworter der Gendersprache argumentieren, dass Transmänner – also Frauen, die sich als Mann identifizieren – ebenfalls schwanger werden können. Dies ist in Deutschland in der Tat seit 2011 mit der Änderung des Transsexuellengesetzes erlaubt. Zuvor mussten sich Transsexuelle sterilisieren lassen, wenn sie ihr Geschlecht ändern wollten.

Und so begründete die Tagesschau ihre Wortwahl gegenüber „Bild“: „Bei der Bezeichnung ‚entbindende Person’ handelt es sich nicht um einen Begriff aus dem Gesetzentwurf. Der Begriff wurde gewählt, um niemanden zu diskriminieren.“

Schlagersängerin Michelle: „Mir fehlen die Worte“

Vielen prominenten Müttern ging die Gender-Verrenkung des gebührenfinanzierten Senders eindeutig zu weit. Die Dreifachmama Uschi Glas reagierte „entsetzt“. „Dieses ganze Wirrwarr mit der Verunstaltung unserer Sprache ist bereits schlimm genug, doch das jetzt setzt dem Ganzen die Krone auf“, sagte sie zu „Bild“.

Schlagersängerin Michelle hat es die Sprache verschlagen. „Selten fehlen mir die Worte, aber das ist wirklich der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe“, kommentierte sie. „Wieso müssen wir uns alle mittlerweile jeden Schwachsinn aufzwingen lassen?“ Die 51-Jährige ist stolz darauf, Mutter zu sein. „Ebenso wie ich stolz darauf bin, eine Frau zu sein.“

Für Sängerin Marianne Hartl seien Schwangerschaft und Geburt „das schönste, vollendetste Erlebnis für eine Frau“. Außerdem sei „Mutter“ das „Urwort aller Menschen“. Es nicht mehr zu erwähnen? „Hilfe – wir haben doch ganz andere Sorgen in unserem Land“, antwortete sie auf eine „Bild“-Anfrage.

Selbst Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, meldete sich zu Wort: „Wenn junge Paare für ein Neugeborenes Verantwortung übernehmen, sind beide unersetzlich. Aber Mütter bleiben immer Mütter, diesen Titel kann man nicht verbessern.“

Zuvor hatte auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder den „Woke-Wahn“ der ARD scharf kritisiert. „Für so einen Unsinn braucht es keine Zwangsgebühren“, schrieb der CSU-Politiker auf Twitter.

Tagesschau macht Rolle rückwärts

Umfragen zeigen immer wieder, dass die Mehrheit der Deutschen den Genderduktus ablehne. Zudem bestehe eine ideale Familie für die meisten nach wie vor aus Vater, Mutter und Kind beziehungsweise Kindern.

Nach dem großen Aufschrei in den Medien ruderte die Tagesschau zurück. „Entbindende Person“ heißt jetzt wieder Mutter. Die Begründung:

„In dem Text wurden die Formulierungen ‚entbindende Person’ und ‚gebärende Personen’ durch ‚Mutter’ ersetzt, da sie zu Missverständnissen geführt haben.“ Auch die anfängliche Formulierung „Arbeitgebende“ hat die Redaktion durch „Arbeitgeber“ ersetzt.



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