Auch Bremen und Brandenburg wollen aus Luca-App aussteigen

Die neuesten Entwicklungen im Überblick rund um die Corona-Maßnahmen, -Politik und -Impfung.
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Barcode für Luca-App.Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Januar 2022

+++ Newsticker +++

19:45 Uhr: Auch Bremen und Brandenburg wollen aus Luca-App aussteigen

Immer mehr Bundesländer planen, die Luca-App zur Rückverfolgung von Kontakten in der Corona-Pandemie zu kündigen. Nach Schleswig-Holstein hat nun auch Bremen entschieden, den Vertrag auslaufen zu lassen.

„Der Einsatz der Luca-App hat im vergangenen Jahr bei der Kontaktnachverfolgung keinen großen Mehrwert gezeigt“, teilte die Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) mit. „In Bremen wurden nur wenige Abfragen durch das Gesundheitsamt vorgenommen, und somit hat sich das System für uns nicht bewährt.“

Auch das Brandenburger Gesundheitsministerium empfiehlt, den Vertrag nicht zu verlängern. Die Gründe dafür seien Datenschutzprobleme und die Tatsache, dass nur eines der 18 Gesundheitsämter laut einer Umfrage vom vergangenen Jahr die App regelmäßig nutze, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) auf Nachfrage. Zuvor hatte die „B.Z.“ darüber berichtet. Auch viele andere Länder erwägen einen Ausstieg aus der App, Schleswig-Holstein hat dies bereits entschieden.

18:30 Uhr: Fast alle Corona-Regierungsberater in Polen treten aus Protest zurück

Weil ihre Empfehlungen in der Corona-Krise von der polnischen Regierung nicht ausreichend berücksichtigt worden seien, ist ein Großteil der Regierungsberater für die Pandemie zurückgetreten. 13 der insgesamt 17 Mitglieder des Corona-Beratungsausschusses erklärten am Freitag aufgrund des „mangelnden Einflusses“ ihrer Empfehlungen auf die Regierung ihren Rücktritt. Die Ankündigung wurde von der polnischen Nachrichtenagentur PAP veröffentlicht.

Die medizinischen Berater warfen Warschau vor, „zunehmend das Verhalten von Teilen der Gesellschaft zu tolerieren, welche die von Covid-19 ausgehende Bedrohung und die Bedeutung der Impfung zur Bekämpfung der Pandemie leugnen“. Auch Regierungsmitglieder und weitere hochrangige Mitarbeiter hätten die Risiken einer Corona-Infektion dementiert.

16:00 Uhr: Corona-Impfstoff von Novavax soll ab 21. Februar verfügbar sein

Corona-Impfungen mit dem Präparat des US-Herstellers Novavax sollen voraussichtlich Ende Februar in Deutschland starten können.

Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag mit Verweis auf Firmenangaben in Berlin sagte. Genaue Termine für weitere 3,25 Millionen Dosen, die gekauft wurden, stünden noch nicht fest. Er hoffe auf Lieferung noch im Februar.

Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff – er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Präparate.

Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund „90 Prozent“ angegeben.

15:30 Uhr: RKI erklärt über 30 Länder und Territorien zu „Hochrisikogebieten“

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Liste der Corona-„Hochrisikogebiete“ deutlich erweitert. 35 Staaten und Territorien wurden neu aufgenommen, wie aus einer Liste des RKI vom Freitagnachmittag hervorgeht. Dazu gehören etwa Serbien, Albanien, Lettland und Österreich – mit Ausnahme der Gemeinden Mittelberg und Jungholz und dem Rißtal im Gemeindegebiet von Vomp und Eben am Achensee.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Bei den „Virusvariantengebieten“, der Kategorie mit den schärfsten Beschränkungen, gab es auch keine Änderungen, sie bleibt leer. Die neue Einstufung gilt ab Sonntag, 0 Uhr.

14:40 Uhr: WHO empfiehlt zwei neue Covid-19-Therapien

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zwei neue Covid-19-Therapien zugelassen. In ihrer Stellungsnahme, die am Freitag im britischen Ärzteblatt BMJ veröffentlicht wurde, empfahlen die WHO-Experten unter bestimmten Umständen den Einsatz des Arthritis-Medikaments Baricitinib, sowie des auf synthetischen Antikörpern basierenden Medikaments Sotrovimab. Insgesamt empfiehlt die WHO somit nun fünf Covid-Therapien.

Sotrovimab wird für Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf empfohlen, die aber ein hohes Risiko für einen Krankenhausaufenthalt haben. Dazu gehören beispielsweise ältere Menschen, Menschen mit Immunschwäche oder chronischen Krankheiten wie Diabetes. Der Nutzen von Sotrovimab wird für Patienten, die nicht zu Risikogruppen gehören, als gering eingeschätzt. Zudem ist den WHO-Experten zufolge die Wirksamkeit des Medikaments gegen die Omikron-Variante „noch ungewiss“.

Baricitinib wird hingegen für „Patienten mit schwerem oder kritischem Covid“ empfohlen. Das eigentlich für die Bekämpfung von Arthritis entwickelte Medikament sollte demnach „in Kombination mit Kortikosteroiden“ verabreicht werden. Dies „verbessert die Überlebensraten und verringert die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung“ bei Corona-Patienten.

Baricitinib gehört zu den sogenannten Januskinase-Hemmern, die gegen rheumatoide Arthritis, eine Autoimmunkrankheit, eingesetzt werden.

11:45 Uhr: Flughafen Hongkong untersagt Transit für Reisende aus 153 Ländern

Der Internationale Flughafen von Hongkong verbietet Menschen aus mehr als 150 Ländern Zwischenlandungen. Die Maßnahme trete am Sonntag in Kraft und gelte für einen Monat. Ähnlich wie in Festland-China gelten auch in Hongkong strenge Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie wie etwa lange Quarantäne, gezielte Lockdowns und Massentests.

Hongkong stuft derzeit 153 Länder wegen hoher Corona-Inzidenzen in der Gruppe A ein. Reisende aus dieser Gruppe müssen nach der Einreise 21 Tage in Quarantäne. Der Internationale Flughafen erklärte am Freitag, Reisende, die in den vergangenen drei Wochen in einem der 153 Länder gewesen seien, dürften ab Sonntag keinen Zwischenstopp mehr in Hongkong einlegen.

Ob das Transit-Verbot Auswirkungen auf die Olympischen Winterspiele in Peking haben wird, war zunächst unklar. Es wird erwartet, dass in den kommenden Tagen viele Sportler, Diplomaten und Regierungsvertreter über Hongkong nach Cina fliegen wollen. Die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen am 4. Februar.

10:50 Uhr: AfD scheitert mit Eilantrag gegen Pandemiemaßnahmen in bayerischem Landtag

Die bayerische AfD-Fraktion ist vor dem Landesverfassungsgericht in München mit einem Eilantrag gegen die Coronamaßnahmen im Landtag gescheitert. Der Verfassungsgerichtshof lehnte es laut Mitteilung vom Freitag ab, die Maßnahmen außer Vollzug zu setzen. Die Fraktion und einige Abgeordnete hatten sich gegen die 3G-Regel für Beschäftigte und für Abgeordnete bei Plenarsitzungen im Saal sowie gegen die Maskenpflicht gewandt. (Az. Vf. 88-IVa-21)

Der Eilantrag sei unzulässig, entschied das Gericht. Die Abgeordneten wollten damit etwas erreichen, das weiter ginge als ein mögliches Urteil im Hauptsacheverfahren. Im noch zu entscheidenden Hauptsacheverfahren könne möglicherweise die Verletzung von verfassungsmäßigen Rechten der Abgeordneten festgestellt werden.

Noch vor dieser Entscheidung in die Autonomie des Landtags einzugreifen, ginge nur bei einer Sonderkonstellation, die ein solches Vorgehen „unabdingbar“ mache. Eine solche Lage liege aber nicht vor. Der Gerichtshof verwies auf frühere Eilentscheidungen, mit denen ähnliche Anträge bereits abgelehnt worden waren.

10:00 Uhr: US-Immunologe Fauci hofft auf Abklingen der Pandemie

Der Immunologe Anthony Fauci, Berater des US-Präsidenten, macht Hoffnung auf ein Abklingen der Pandemie – warnt aber zugleich davor, das Coronavirus zu unterschätzen. „Ich denke, wir erleben die Entwicklung zu einer viel häufigeren, aber weniger schweren Infektion“, sagte Fauci dem „Spiegel“. „Zumindest hoffen wir das, aber es gibt keine Garantie.“

Wenn ausreichend viele Menschen geimpft oder genesen seien, könnte diese Krankheit schon bald zu einer weiteren Atemwegserkrankung werden, die für den größten Teil der Bevölkerung kein Problem mehr darstelle. „Vielleicht ist dies bald der Fall, aber sicher ist das noch nicht“, so der Immunologe. Schon bisher sei die Erfahrung gewesen: „Das Virus hat getan, was Viren zu tun pflegen: Es hat uns überrascht.“ „Es gibt immer noch viele Länder, insbesondere solche mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen die Impfrate sehr niedrig ist. Es wird also weiterhin ein schwelendes Infektionsgeschehen geben“, sagte Fauci dem „Spiegel“. „Damit geben wir dem Virus die Möglichkeit zu mutieren – und es ist denkbar, dass die nächste Variante nicht nur ansteckender ist, sondern auch schwerere Krankheitsverläufe verursacht.“

9:30 Uhr: GEW: Lehrer sollen auch aus Quarantäne heraus unterrichten

Angesichts Omikron hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor weiteren Lernlücken in den Schulen gewarnt. Um dies zu verhindern, sollten betroffene Lehrer auch aus der Quarantäne heraus unterrichten, um den „Unterrichtsausfall möglichst gering zu halten“, sagte GEW-Chefin Maike Finnern der „Wirtschaftswoche“ laut einer Meldung vom Freitag. Fraglich sei aber, ob die „technischen Voraussetzungen in der Schule überhaupt vorhanden sind“ für einen solchen Hybridunterricht.

Die GEW-Chefin forderte zudem Millioneninvestitionen für die Bereitstellung von Masken. Gerade jetzt sei das regelmäßige Wechseln wichtig, viele Kinder würden die Masken aber teils tagelang tragen. „Deshalb brauchen wir jetzt schnell einen gut gefüllten Sondertopf mit Geldern, aus denen ganz unbürokratisch und schnell etwa Mittel für Masken abgerufen werden können“, forderte Finnern. „Sicher wird das Millionen kosten, aber sicherer Unterricht sollte Bund und Ländern das wert sein.“

8:43 Uhr: Günther: Bei der Impfpflicht muss die Bundesregierung liefern

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Kritik seiner Partei an einem fehlenden Gesetz der Bundesregierung zur allgemeinen Impfpflicht bekräftigt. „Ich finde schon, dass geliefert werden muss“, sagte Günther am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe beschlossen, dass es eine Impfpflicht geben solle. Es sei nun in der Verantwortung der Bundesregierung, das vorzubereiten.

Die CDU sieht er mit einem Gesetzesvorschlag nicht zuallererst in der Pflicht. „Die Regierung ist gewählt und muss handeln“, betonte Günther. Nur weil es Streit in der Ampel über eine Impfpflicht gebe, könne man nicht sagen, dass die Union aushelfen müsse.

Der Bundesrat will am Freitag den Weg für die Umsetzung der jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zu neuen Quarantäne-Regeln frei machen. Kontaktpersonen, die geboostert sind, sollen demnach künftig nicht mehr in Quarantäne gehen müssen. Die Quarantäne-Zeiten werden zudem verkürzt.

Günther selbst sitzt in einem Kieler Hotel in Quarantäne und nimmt deshalb nicht an der Abstimmung teil. Die Landesbildungsministerin werde ihn vertreten.

7:16 Uhr: Ungarn setzt auf vierte Corona-Impfung

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Ungarn die Verabreichung einer vierte Impfdosis für seine Bevölkerung beschlossen. Alle, die es wünschen, „werden nach ärztlichem Rat eine vierte Dosis erhalten können“, kündigte der Kabinettschef von Ministerpräsident Viktor Orban am Donnerstag an. In Ungarn sind bislang rund 60 Prozent der 9,8 Millionen Einwohner mindestens zweimal geimpft.

Am Donnerstag meldeten die Behörden mehr als 9200 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. In dem osteuropäischen Land starben seit Beginn der Pandemie über 40.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Regierungschef Viktor Orban wird immer wieder für seinen laxe Handhabe der Pandemie kritisiert. Eine der wenigen derzeit geltenden Maßnahmen ist eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und geschlossenen Räumen, die allerdings kaum befolgt wird.

7:00 Uhr: Ärmere Länder verweigern gespendete Impfdosen wegen geringer Haltbarkeit

Ärmere Länder haben im vergangenen Monat rund hundert Millionen Dosen an Impfstoff-Spenden verweigert – häufig, weil das Verfallsdatum kurz bevorstand. Das teilte die UNO am Donnerstag mit. „Die Mehrheit der Ablehnungen hatte als Grund das Verfallsdatum“, sagte die für die Verteilung der Impfstoffe zuständige Unicef-Direktorin Etleva Kadilli.

Insbesondere ärmere Länder benötigen demnach Impfdosen, die sie lange aufbewahren können, um die Impfkampagnen besser zu planen und „Menschen in schwer erreichbaren Gebieten und in fragilen Kontexten“ zu impfen. Nigeria vernichtete Ende Dezember etwa mehr als eine Million Dosen des Vakzins von Astrazeneca, da diese bereits abgelaufen waren.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte den Geberländer mehrfach vorgeworfen, den Großteil der verfügbaren Impfdosen für sich zu reservieren und in vielen Fällen Dosen mit einer zu geringen Haltbarkeit zu spenden. Die Corona-Impf-Initiative Covax hatte reiche Länder im Dezember aufgerufen, ab dem 1. Januar nur noch Impfdosen zu spenden, die mindestens zehn Wochen lang haltbar sind. Die Empfängerländer müssten zudem mindestens vier Wochen im Voraus darüber informiert werden. Darüber hinaus sollten die Dosen nicht ohne für die Impfung erforderliche Spritzen geliefert werden, forderte Covax.

+++ 13. Januar +++

18:45 Uhr: Griechische Regierung verhängt Geldstrafen für Ungeimpfte ab 60

Ungeimpfte ab 60 Jahren müssen in Griechenland künftig mit einer monatlichen Geldbuße von 100 Euro rechnen. Die Maßnahme soll am Sonntag in Kraft treten, wie Regierungssprecher Giannis Economou am Donnerstag vor Journalisten mitteilte. Er rechtfertigte die Impfpflicht damit, dass neun von zehn Corona-Todesfällen diese Altersgruppe beträfen.

Angesichts eines Engpasses bei den Corona-Teststationen kündigte die Regierung zudem eine Unterstützung durch das Militär an. Gesundheitsminister Thanos Plevris sagte dem Radiosender Proto Programma, dass 50 zusätzliche kostenlose Teststellen in der Nähe von Kasernen entstehen sollen, um die Apotheken zu entlasten. Dort war es zuletzt zu langen Warteschlangen gekommen.

18:45 Uhr: England reduziert Isolationszeit für Corona-Infizierte auf fünf Tage

Die britische Regierung will die Isolationszeit für Corona-Infizierte von sieben auf fünf Tage reduzieren. Mit der Maßnahme soll die Wirtschaftstätigkeit wieder angekurbelt werden, wie Gesundheitsminister Sajid Javid am Donnerstag ankündigte. Gleichzeitig werde das Risiko, dass ansteckende Menschen die Isolation verlassen, minimiert.

„Jegliche Einschränkung unserer Freiheiten muss das absolut letzte Mittel sein, und wir sollten sie nicht einen Tag länger als unbedingt nötig aufrechterhalten“, fügte Javid hinzu. Die neuen Regeln treten ab Montag in Kraft. Positiv Getestete können sich dann nach fünf Tagen durch einen Schnelltest freitesten.

15:05 Uhr: Frankreich lockert Reisen von und nach Großbritannien

Frankreich hat die Regeln für Reisen von und nach Großbritannien wieder gelockert. Die Angabe eines „zwingenden Grundes“ entfalle für Geimpfte, die einen negativen Test nachweisen könnten, teilte Premierminister Jean Castex am Freitag mit. Ungeimpfte müssen weiterhin einen entsprechenden Grund angeben und sich in Frankreich zehn Tage in Quarantäne begeben.

Die neuen Regeln sollen von Freitagmorgen an gelten. „Die starke Ausbreitung der (Omikron-)Variante in beiden Ländern hat die Regierung zur Anpassung der Regeln bewogen“, heißt es in einem Schreiben des Premierministers. Der Nachweis eines negativen Tests, der höchstens 24 Stunden alt sein darf, gilt für alle Reisenden – geimpft oder ungeimpft, in beide Richtungen.

Die strengen Corona-Einreiseregeln hatten für Unmut bei Briten und Franzosen gesorgt. Zeitweise war es Briten nicht möglich, durch Frankreich in ein anderes EU-Land weiterzureisen. Nach Protesten des britischen Außenministeriums hatten die französischen Behörden die Regel wieder gelockert.

Frankreich und Großbritannien liegen seit dem britischen EU-Austritt in einer Reihe von Themen über Kreuz. Für Streit zwischen den Nachbarländern sorgen insbesondere die Fischerei und die Migrationspolitik.

14:05 Uhr: Stiko empfiehlt „Booster“ ab 12 Jahren

Die Stiko empfiehlt künftig auch allen 12- bis 17-Jährigen eine Covid-19-Auffrischungsimpfung. Das teilte das RKI am Donnerstag mit. Sie sollen demnach mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech in der altersentsprechenden Dosierung geimpft werden.

Die dritte Impfstoffdosis soll in einem Mindestabstand von drei Monaten zur vorangegangenen Impfung verabreicht werden. Der Schutz vor Corona-Infektionen durch die derzeit verfügbaren Impfstoffe nehme auch in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen nach wenigen Monaten ab, hieß es zur Begründung.

Zudem sei die Wirksamkeit der Impfung im Hinblick auf die Verhinderung von symptomatischen Infektionen durch die Omikron-Variante im Vergleich zu Delta-Infektionen deutlich reduziert.

Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen schätzt die Stiko „als sehr gering“ ein, wobei darauf hingewiesen wurde, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit der Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen noch limitiert sei.

10:32 Uhr: Frankreichs Lehrer streiken aus Protest gegen chaotische Corona-Regeln

Aus Protest gegen die als chaotisch empfundene Corona-Politik an Schulen haben Lehrergewerkschaften für Donnerstag zum Streik aufgerufen. „Die Regierung kündigt Regeln an, ohne darüber nachzudenken, was das in der Praxis bedeutet“, sagte Olivier Flipo, ein Schuldirektor in Val d’Oise der Nachrichtenagentur AFP. Tatsächlich wurde das Protokoll für die Schulen seit dem Ende der Weihnachtsferien bereits mehrfach geändert.

Die Gewerkschaften rechnen damit, dass sich bis zu Dreiviertel der Grundschullehrer am Streik beteiligen könnten. Landesweit sind mehrere Demonstrationen vorgesehen, in Paris beginnt die Protestveranstaltung um 14.00 Uhr. Im Unterschied zu früheren Lehrer-Streiks haben sich dieses Mal fast alle Gewerkschaften verbündet und werden zudem von Verbänden der Elternvertreter unterstützt.

Viele Schuldirektoren und Lehrer beschweren sich, dass sie erst in letzter Minute über die Änderungen informiert werden. Den Verzicht auf das Schließen von Klassen auch bei mehreren positiven Fällen hatte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer am letzten Ferientag in zunächst einem Zeitungsinterview bekannt gegeben, das im Internet mit einer Bezahlschranke versehen war.

Viel Kritik gab es auch, als Eltern von Schulkindern in den vergangenen Tagen reihenweise tagsüber von der Arbeit geholt wurden, um ihre Kinder in einer Apotheke testen zu lassen – was oft nur mit langen Wartezeiten möglich war. Mit einem negativen Test durften die Kinder dann wieder zurück in die Schule. Von Freitag an sollen Selbsttests und eine schriftliche Erklärung der Eltern zum Testergebnis ausreichen. Im Unterschied zu Deutschland hat Frankreich nie regelmäßige Tests für Schüler eingeführt.

10:13 Uhr: Lauterbach will keinen eigenen Antrag zur Impfpflicht vorlegen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verzichtet bei den Beratungen im Bundestag auf einen eigenen Antrag zur geplanten Impfpflicht. „Ich habe mich entschieden, keinen eigenen Antrag zu präsentieren, sondern da neutral zu sein“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal „ThePioneer“.

Dem Parlament einen eigenen Entwurf zu präsentieren, wäre „keine so kluge Idee“, sagte der Gesundheitsminister. Sein Haus unterstütze aber Abgeordnete „im Sinne eines treuen Dienstleisters“, damit sie ihre Anträge so gestalten können, dass sie rechtlich haltbar sind und ihren Zweck erfüllen.

Als Abgeordneter will sich Lauterbach später entscheiden, welchen Antrag er zeichnet. In der Sache stehe er aber „Schulter an Schulter“ mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): „Wir sind klare Befürworter der Impfpflicht.“

Besonderen Zeitdruck sieht Lauterbach nicht. Es gehe jetzt nicht um eine Woche. „Für die Omikron-Variante spielt die Impfpflicht sowieso keine entscheidende Rolle mehr“, sagte der Minister. Die Impfpflicht müsse perspektivisch funktionieren, „damit im Herbst die Welle abgewendet werden kann“.

9:14 Uhr: Jedes vierte Kleinstunternehmen sieht sich in Existenz bedroht

Rund 25 Prozent der Kleinstunternehmen und Soloselbstständigen in Deutschland sehen sich gegenwärtig in ihrer Existenz bedroht. Das ist das Ergebnis einer Studie des Münchener Ifo-Instituts, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Dies ist demnach deutlich mehr als in der gesamten Wirtschaft, wo der Wert bei 14 Prozent liegt.

„Für viele kleine Unternehmen wird das wirtschaftliche Überleben immer schwieriger, je länger die Pandemie dauert“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen und Soloselbstständige verschlechterte sich im Dezember. Der entsprechende sank auf -7,7 Punkte (nicht saisonbereinigt), nach -6,4 im November. Dies liegt deutlich unter der Gesamtwirtschaft mit +7,0 Punkte.

„Die Kleinstunternehmen leiden besonders stark unter dem aktuellen Pandemieverlauf“, so Wohlrabe. Insbesondere die Einschätzungen zur aktuellen Lage sind merklich schlechter ausgefallen. Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate hat hingegen etwas abgenommen.

7:17 Uhr: Leiter des Coronakrisenstabs: Tests werden wegen Omikron knapp

Laut dem Leiter des Coronakrisenstabs der Bundesregierung gibt es bald wohl nicht mehr genug Tests für die gesamte Bevölkerung. „Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten bündeln müssen, wo es erforderlich ist“, sagte Generalmajor Carsten Breuer der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Das gelte auch für Tests. „Sobald es irgendwo eng wird, muss ich priorisieren. Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang“, sagte er. Das Ziel sei aber, das bisherige Testregime so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. „Wir brauchen möglichst genaue Daten, um zu sehen, wie sich die Welle bei uns auswirkt“, sagte Breuer.

Der Bundeswehr-General warnte davor, die Gefahr durch die Omikron-Variante des Coronavirus zu unterschätzen. „Wir brauchen ein Bollwerk gegen Omikron“, forderte Breuer. Deutschland dürfe „nicht in die Lage geraten, dass wir in der kritischen Infrastruktur soweit herunterfahren müssen, dass öffentliches Leben eingeschränkt wird“. Zentrales Mittel gegen die Omikron-Welle bleibe das Impfen. „Für mich zählt jeder Piks in einen Oberarm“, sagte der General. Als „zweifelsohne eine große Kraftanstrengung“ bezeichnete Breuer das Ziel, von Weihnachten an gerechnet noch einmal 30 Millionen Impfungen vorzunehmen. „Ich bin überzeugt davon, dass es notwendig ist, dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen“, sagte er.

6:30 Uhr: Dänemark beginnt mit vierter Corona-Impfung

Dänemark beginnt mit der Verabreichung einer vierten Impfdosis gegen das Coronavirus. Die wiederholte Auffrischung werde den „am meisten gefährdeten Bürgern“ angeboten, insbesondere denjenigen, bei denen schwere Krankheiten diagnostiziert wurden, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörden würden die Patienten in den nächsten Tagen kontaktieren.

Die Regierung verkündete zudem eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Gesundheitspasses: Der Pass läuft für doppelt Geimpfte demnach fünf Monate nach der zweiten Impfung ab. Zuvor waren es sieben Monate. Nach einer dritten Dosis, die bisher 54,6 Prozent der Bevölkerung erhalten haben, ist der Ausweis unbegrenzt gültig.

Heunicke kündigte außerdem die Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen an, die seit dem 19. Dezember geschlossen waren. Maximal 500 Teilnehmer sind nun bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen erlaubt. Bars und Restaurants müssen jedoch um 23 Uhr schließen und der Verkauf von Alkohol ist ab 22 Uhr verboten. (afp/dts/dpa/red)



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