US-Studie deckt auf: Täglicher Süßgetränkekonsum erhöht Krebsrisiko

Frauen, die täglich zuckerhaltige Getränke konsumieren, könnten ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs bekommen, so eine neue Studie.
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Erfrischung mit einem Preis? Die Risiken von zuckerhaltigen Getränken für die Lebergesundheit.Foto: iStock
Von 15. August 2023

Laut einer aktuellen Studie haben Frauen, die täglich zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen, ein erhöhtes Risiko, Leberkrebs und chronische Lebererkrankungen zu entwickeln.

Das Zentrum für Krebsregisterdaten schreibt, dass Leberkrebs zwar relativ selten ist, jedoch aufgrund der schlechten Prognose prozentual zu den häufigsten fatalen Krebsarten gehört. In Deutschland treten derzeit rund 9.500 neue Fälle pro Jahr auf, wobei gut 8.000 zum Tod führen.

Die Studie wurde vom Brigham and Women’s Hospital in Massachusetts durchgeführt und berücksichtigte Daten von annähernd 98.786 Frauen nach der Menopause im Alter zwischen 50 und 79 Jahren. Diese Frauen waren zwischen 1993 und 1998 an der Women’s-Health-Initiative-Studie beteiligt, die an 40 klinischen Zentren in den USA durchgeführt wurde.

Die Studienteilnehmerinnen gaben selbst an, wie häufig sie Erfrischungsgetränke und Fruchtgetränke (ausgenommen reine Fruchtsäfte) konsumieren und wie viele künstlich gesüßte Getränke sie in einem Zeitraum von drei Jahren zu sich nahmen.

Während der Beobachtung, die über fast 21 Jahre bis zum 1. März 2020 andauerte, berichteten die Frauen über Fälle von Leberkrebs und Todesfälle wegen chronischer Lebererkrankungen. Diese Angaben wurden später mithilfe von medizinischen Unterlagen und offiziellen Todesregistern überprüft.

Besonders auffällig war jene Gruppe von untersuchten Frauen, die häufig zuckerhaltige Getränke konsumierten. Diese Frauen, die täglich ein oder mehrere dieser Getränke tranken, hatten ein 85 Prozent höheres Risiko für Leberkrebs. Zusätzlich war ihr Risiko, an einer chronischen Lebererkrankung zu sterben, um 68 Prozent erhöht. Im Vergleich dazu hatten Frauen, die weniger als drei solcher Getränke pro Monat tranken, ein deutlich geringeres Risiko für Lebererkrankungen.

Risikopotenzial zuckerhaltiger Getränke

Die Studienautoren merken an, dass etwa 40 Prozent der Leberkrebspatienten keine der gängigen Risikofaktoren, zu denen auch eine chronische Hepatitis B- oder C-Infektion, Typ-2-Diabetes, exzessiver Alkoholkonsum oder Fettleibigkeit gehören, aufwiesen.

Trotz der Zunahme von Leberkrebsfällen in den letzten Jahren sind epidemiologische Studien, die den Einfluss von Ernährungsfaktoren untersuchen, rar. Die Studienautoren betonen die Dringlichkeit, Ernährungsrisikofaktoren zu identifizieren, die zum Aufkommen von Leberkrebs und Todesfällen durch chronische Lebererkrankungen beitragen könnten.

Ein besonderer Schwerpunkt der Studie lag somit auf dem Konsum von zucker- oder künstlich gesüßten Getränken. Denn laut Daten aus den Jahren 2017 und 2018 greifen mehr als 65 Prozent der US-Erwachsenen täglich zu solchen Getränken. Obwohl bisherige Untersuchungen lediglich eine „potenzielle Verbindung“ zwischen dem Konsum solcher Getränke und Leberkrebs aufzeigten, geht die aktuelle Studie noch einen Schritt weiter.

„Wenn weitere Studien unsere Ergebnisse bestätigen, könnte dies zu neuen Gesundheitsempfehlungen führen, um das Risiko von Lebererkrankungen zu verringern.“, meint der Hauptautor der Studie, Longgang Zhao.

Studieneinschränkungen und weitere Forschung notwendig

Die Studie legte ihren Fokus auf Frauen nach den Wechseljahren. Daher lassen sich die Erkenntnisse – insbesondere im Kontext zuckerhaltiger Getränke und Lebererkrankungen – nicht zwingend auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen.

Des Weiteren handelt es sich um eine Beobachtungsstudie, wie die Autoren klarstellen. Das bedeutet, dass kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Getränke und der Entstehung von Leberkrebs oder chronischen Lebererkrankungen nachgewiesen werden kann. Der genaue Grund für den festgestellten Zusammenhang kann mit dem gewählten Studiendesign also nicht beantwortet werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie: Sie basierte bezüglich ihres Getränkekonsums und dem Zuckergehalt auf den eigenen Angaben der Teilnehmerinnen. Dies könnte bedeuten, dass nicht alle Fälle erfasst wurden oder die Angaben nicht in allen Fällen exakt waren, da der tatsächliche Konsum nicht unabhängig überprüft werden konnte.

„Um diesen beobachteten Risikozusammenhang zu bestätigen und die Ursachen dafür zu ergründen, sind dringend weitere Untersuchungen nötig“, so eine offizielle Stellungnahme des Brigham and Women’s Hospital. Zudem betonte das Krankenhaus die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die zugrunde liegenden Mechanismen herauszufinden. Diese sollten auch genetische Faktoren, experimentelle Daten und eine umfassende Analyse biologischer Daten beinhalten.

Die Ergebnisse verstärken bereits oft diskutierte Bedenken über die Risiken zuckerhaltiger Getränke. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), die für die Kontrolle und Vorbeugung von Krankheiten zuständig ist, kann der regelmäßige Konsum solcher Getränke zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen, darunter Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Herzprobleme und Nierenerkrankungen.

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „This Drink, if Taken Daily, May Be Linked to Liver Cancer in Women: Study“ (Deutsche Bearbeitung kr)



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