Wenn Angst zum ständigen Begleiter wird – gängige und alternative Behandlungen

Angst – ein Gefühl, das jeder kennt. Doch was, wenn sich Angst zu einer chronischen Krankheit entwickelt? Neben Medikamenten und langwierigen Psychotherapien gibt es eine Vielzahl alternativer Strategien, die Betroffenen helfen können, die Angstspirale zu durchbrechen.
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Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Angststörungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Symbolbild.Foto: iStock
Von 7. August 2023

Plötzliche Atemnot, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl, Zittern: Das sind typische Symptome einer Panikattacke. Das Gefühl der Angst ist eigentlich eine natürliche menschliche Stressreaktion, die in bestimmten Situationen hilfreich sein kann. Sie warnt vor Gefahren, hält wachsam und kann bei der Vorbereitung auf wichtige Ereignisse wie eine große Prüfung oder ein Vorstellungsgespräch als zusätzliche Motivation für eine gute Vorbereitung unterstützen.

Wenn Angst jedoch zu einem ständigen Begleiter wird und die normale Funktionsfähigkeit einer Person dauerhaft beeinträchtigt, deutet dies auf eine mögliche Angststörung hin. Diese psychische Erkrankung ist belastend und geht häufig mit intensiven und übermäßigen Sorgen und Ängsten einher. Episoden von Angst und Panik stehen dabei oft in keinem Verhältnis zur potenziellen Gefahr.

Gängige Behandlungen

Kognitive Verhaltenstherapie

Für Menschen mit Angststörungen gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die von Fall zu Fall individuell angepasst werden sollten. Eine Behandlung wird dann wichtig, wenn ein Mensch unter erheblichem Leidensdruck steht oder die Störung zu negativen Komplikationen wie Depressionen, Drogenmissbrauch oder Selbstmordgedanken führt.

Eine gängige Therapieform ist die kognitive Verhaltenstherapie, die oft in Kombination mit medikamentöser Behandlung angewendet wird. Bei dieser Behandlungsform, abgekürzt als CBT bezeichnet, handelt es sich um eine weit verbreitete und evidenzbasierte Form der Psychotherapie. Sie fokussiert sich auf den Zusammenhang zwischen Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen und zielt darauf ab, ungesunde Denk- und Verhaltensmuster, die zu Angstzuständen beitragen, zu erkennen und zu ändern.

Medikamente

Eine weitere Säule in der Behandlung von Angststörungen ist die Medikation.

Bei Panikstörungen und Depressionen werden in der Regel folgende Wirkstoffe verschrieben: Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. Falls diese Medikamente nicht wirken, kommt auch häufig Clomipramin zum Einsatz.

Für die Behandlung der generalisierten Angststörung werden Escitalopram, Paroxetin, Venlafaxin, Duloxetin, Buspiron und Pregabalin verwendet. Diese Form der Angststörung ist gekennzeichnet durch übermäßige und anhaltende Sorgen über Aktivitäten oder Ereignisse wie Arbeit, Beziehungen und Gesundheit. Zu den Symptomen können Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität oder Schlafstörungen gehören.

Bei Sozialphobie werden unter anderem Paroxetin, Sertralin, Escitalopram und Venlafaxin eingesetzt. In ausgewählten stressigen Situationen kann auch die Verwendung von Betablockern in Betracht gezogen werden.

Gesunder Körper, gesunder Geist

Neben der medizinischen und psychotherapeutischen Behandlung kann ein gesunder Lebensstil, einschließlich ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und gezielter Nahrungsergänzung, helfen, Symptome von Angststörungen zu lindern.

Die innere Einstellung und Denkweise eines Menschen können ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Erfahrung und Bewältigung von Angst haben. Eine positive oder auf Wachstum orientierte Denkweise kann die Wahrnehmung und Interpretation von Situationen verändern. Häufig werden Ängste durch Wahrnehmungsverzerrungen verstärkt, wie beispielsweise Katastrophenerwartungen, bei denen der schlimmste Fall vorausgesehen wird, oder Schwarz-Weiß-Denken, das Situationen als ausschließlich gut oder schlecht einstuft.

Durch das Erlernen und Üben einer ausgewogenen Denkweise, die auf realistischem Denken basiert, können ängstliche Gedanken besser kontrolliert werden. Ein mitfühlender Umgang mit sich selbst und eine freundliche Einstellung zu sich selbst können ebenfalls sehr hilfreich bei der Bewältigung von Angstsymptomen sein.

Ernährung

Angstzustände können mit Entzündungen im Körper in Verbindung stehen. Daher kann eine entzündungshemmende Ernährung dazu beitragen, die Symptome von Angstzuständen zu reduzieren. Die individuellen Bedürfnisse können variieren, aber allgemein sind folgende Richtlinien für eine entzündungshemmende Ernährung hilfreich:

– Fokus auf pflanzliche Lebensmittel: Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sollten einen großen Teil der täglichen Ernährung ausmachen. Diese Lebensmittel sind reich an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.

Fettfisch: Fettfische wie Lachs, Makrele und Sardinen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, die eine starke entzündungshemmende Wirkung besitzen.

– Auswahl gesunder Fette: Olivenöl und Avocadoöl beinhalten entzündungshemmende Verbindungen und sind somit eine gute Wahl.

Verarbeitete Lebensmittel einschränken oder vermeiden: Sie enthalten oft ungesunde Fette, zugesetzten Zucker und Zusatzstoffe und können Entzündungen im Körper fördern. Hierzu zählen zuckerhaltige Produkte, verarbeitetes Fleisch und Fast Food.

Gewürze: Kurkuma, schwarzer Pfeffer, Ingwer und Knoblauch haben starke entzündungshemmende Eigenschaften.

Sportliche Aktivitäten

Regelmäßige körperliche Aktivität kann laut Studien Angstsymptome lindern. Bewegung stimuliert die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, und hat einen positiven Einfluss auf den Schlaf, was wiederum die allgemeine Stimmung und das Wohlbefinden verbessern kann.

Heilpflanzen gegen Ängste

Auch bestimmte Heilpflanzen können eine starke Wirkung auf Ängste haben. Einige davon sind:

Lavendel

Lavendel, bekannt für seinen entspannenden Duft, hat sich in klinischen Studien als signifikant wirksam bei der Reduzierung von Angst und Depression erwiesen. Eine Metaanalyse von randomisierten kontrollierten Studien deutet darauf hin, dass die Behandlung mit Lavendel – insbesondere Aromatherapie – eine deutlich bessere Wirkung bei der Verringerung von Angst und Depression hatte im Vergleich zu einer Nichtbehandlung oder einer Placebobehandlung.

Ashwagandha

Ashwagandha, auch als Schlafbeere bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen indischen Ayurveda-Medizin. In einer Studie mit Erwachsenen, die unter hohem Stress leiden, konnte gezeigt werden, dass die tägliche Einnahme von 240 Milligramm Ashwagandha-Extrakt die Stresswerte und die morgendlichen Cortisolwerte deutlich reduzieren konnte.

Passionsblume

Passionsblume. Foto: iStock

Ein weiteres pflanzliches Mittel, das offenbar zur Beruhigung und Angstlinderung beiträgt, ist die Passionsblume. In einer kleinen Studie wurden 36 Patienten, die unter generalisierter Angststörung leiden, entweder mit Passionsblumenextrakt oder dem Arzneistoff Oxazepam behandelt. Oxazepam gehört zur Gruppe der Benzodiazepine mit angstlösender und beruhigender Wirkung. Es konnte gezeigt werden, dass sowohl Passionsblumenextrakt als auch der Wirkstoff Oxazepam wirksam bei der Behandlung von allgemeinen Angstzuständen waren. Dies sind vielversprechende erste Ergebnisse, die jedoch weiterer Untersuchung bedürfen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „The Essential Guide to Anxiety Disorders: Symptoms, Causes, Treatments, and Natural Approaches“ und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. (Redaktionelle Bearbeitung dl)



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