Yale-Forscher: Autoantikörper könnten Verlauf von Corona-Infektion beeinflussen

Autoantikörper greifen körpereigenes Gewebe, Hormone oder andere Antikörper an. Sie gelten als Phänomene des Körpers, die potenziell größeren Schaden als Nutzen stiften. Forscher in den USA mutmaßen, dass sie auch den Verlauf von Corona-Infektionen beeinflussen.
Von 30. Januar 2021

In den USA haben Wissenschaftler renommierter Forschungseinrichtungen Arbeiten vorgelegt, die sich mit einem bis dato noch wenig erforschten Aspekt der Corona-Pandemie befassen. Ausgehend von der Beobachtung, dass die Schwere des Krankheitsverlaufs sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und es zudem häufig auch spät nach Abklingen der Infektion zu Multiorganerkrankungen kommt, ist das Phänomen der Autoantikörper ins Interesse der Forscher gerückt.

Bislang mehr Schaden als Nutzen von Autoantikörpern festgestellt

Diese Form von Antikörpern greift körpereigenes Gewebe an oder auch Hormone und andere Antikörper. Der Nutzen, den sie im Körper stiften, ist noch weithin unbekannt, allenfalls Autoantikörpern gegen TSH-Rezeptoren werden mögliche Funktionen in der Kommunikation zwischen Immunsystem und Schilddrüse zugeschrieben. Der Schaden hingegen ist bekannt: Wo sie auftreten, sind Autoimmunerkrankungen nicht weit.

Die „Pharmazeutische Zeitung“ berichtet über Studien, die sich mit Autoantikörpern im Zusammenhang mit COVID-19 befassen. Bereits im Vorjahr hatte sich das Fachblatt mit bislang beobachteten Langzeitfolgen bei manchen Corona-Patienten beschäftigt. Dabei fiel die Aufmerksamkeit auf die sogenannten Typ-I-Interferone. Bei diesen handelt es sich um Proteine, denen auch eine mögliche wichtige Rolle bei der Stärkung der Immunabwehr gegen COVID-19 zugeschrieben werden.

Häufig seien Spät- und Langzeitfolgen von Corona bei Patienten eingetreten, bei denen diese Interferone durch Autoantikörper angegriffen wurden. Dies rief die Forschung auf den Plan und veranlasste sie dazu, diesen Aspekt intensiver unter die Lupe zu nehmen.

Muster aus mehreren Infektionskrankheiten

Die potenziell schädigende Wirkung von Autoantikörpern setzt dem bisherigen Stand der Forschung zufolge ein, wenn deren Konzentration einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Die besondere Schwierigkeit, diese rechtzeitig zu erkennen, liegt darin begründet, dass diese sich eher in einem langfristigen und schleichenden Prozess bemerkbar machen und kaum in Form akuter Ausnahmesituationen.

Da Autoantikörper bereits in vielen Fällen von Infektionskrankheiten nachgewiesenermaßen eine schädigende Wirkung auf den Organismus entfaltet haben, wäre es überraschend, hätten sie im Fall von COVID-19 keine ebensolche. Wissenschaftler halten es mit Blick auf Beobachtungen im Zusammenhang mit Narkolepsie bei Schweinegrippe-Patienten für möglich, dass etwa eine genetische Veranlagung bei Trägern bestimmter Oberflächenantigene Kontrollverluste des Immunsystems begünstigen kann.

Bei Corona-Patienten höhere Konzentration

Professor Dr. Jean-Laurent Casanova von der Rockefeller University in New York City hatte als Erster zusammen mit einer Forschungsgruppe Autoantikörper gegen Typ-I-Interferone im Zusammenhang mit Covid-19 nachgewiesen.

Eric Wang und Mitarbeiter von der Yale School of Medicine in New Haven haben nun in einer Preprint-Studie auf „BioRxiv“ ihre Beobachtung dokumentiert, wonach bei Corona-Infizierten ein größeres Vorkommen an Autoantikörpern festgestellt werden konnte, die sich gegen Komponenten des eigenen Immunsystems richten, als bei Nichtinfizierten.

Speziell B-Lymphozyten, die zu der Gruppe der weißen Blutkörperchen gehören, sollen bei Corona-Patienten häufig ins Visier aggressiver Autoantikörper geraten sein. Die B-Zellen sind als einzige Zellen in der Lage, Plasmazellen zu bilden, die wiederum Antikörper ausschütten, die zusammen mit den T-Lymphozyten den Kern des menschlichen Immunsystems bilden.

Vielzahl an Fragen zu Autoantikörpern noch offen

Es ist allerdings noch völlig offen, ob es SARS-CoV-2 ist, das diese Aktivitäten von Autoantikörpern erst hervorruft, oder ob diese bereits vor der Infektion in einem so hohen Ausmaß vorhanden waren. Auch schon im Zusammenhang mit anderen Infektionskrankheiten war zu beobachten, dass Entzündungen, die durch eine Infektion hervorgerufen wurden, das Immunsystem dahingehend irreleiten konnten, dass körpereigene Proteine als „fremd“ wahrgenommen und angegriffen wurden.

Die Autoantikörper könnten der Schlüssel zum Verständnis des verzögerten Auftretens schwerer Symptome bei COVID-19, aber auch bei der Einordnung von Spätfolgen sein.

Sollten sich die Annahmen der Forscher über einen solchen Zusammenhang erhärten, würde dies möglicherweise helfen, Risikopatienten für schwere Verläufe besser identifizieren zu können. Therapieansätze zur Eindämmung potenzieller Schäden durch Autoantikörper könnten helfen, schweren Corona-Verläufen und Spätfolgen gegenzusteuern.

Allerdings ist nicht mit einer schnellen Verbesserung zu rechnen: Zum einen steht ein endgültiger Beweis für die Richtigkeit des Forschungsansatzes noch aus, zum anderen ist das Spektrum infrage kommender Autoantikörper sehr breit, was es erforderlich machen würde, die für die Verstärkung der COVID-19-Verläufe Einschlägigen zu identifizieren.



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