Im Alltagstrott motiviert bleiben – fünf Tipps dazu

Oft sind wir im gleichbleibenden, etwas eintönigen Tagesablauf gefangen. Doch eine kleine Änderung in der Denkweise könnte dem Alltag einen neuen Zauber verleihen.
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Manchmal braucht man nur ein wenig Verspieltheit, um den Alltag wieder lebenswert werden zu lassen, Freude inbegriffen.Foto: demaerre/iStock
Von 19. Februar 2024

Meistens waren die Frustrationen in meinem Leben auf einen einzigen Denkfehler zurückzuführen: Ich wollte ein interessantes Leben führen. Deshalb dachte ich, ich bräuchte große Ziele, große Träume und jede Menge Abenteuer.

Aber mit diesen großen Plänen ist es ja so eine Sache. Selbst das anscheinend interessanteste Leben ist voller alltäglicher Momente. Es ist einfach nicht möglich, ständig in adrenalingeladene Aktivitäten involviert zu sein. 

Wenn man beispielsweise ins Ausland reisen möchte, sollte man sich darauf gefasst machen, in Warteschlangen zu stehen, sich in kleine Sitze zu quetschen, nach Möglichkeiten zum Wäschewaschen zu suchen und viele andere nicht so aufregende Aufgaben erledigen zu müssen. Obendrein ist dies oft noch schwieriger, als wenn Sie zu Hause sind.

Ob man ein Unternehmen gründet, sich ein neues Hobby aneignet, einen Urlaub plant oder eine lebenslange Liebe anstrebt – jedes lohnenswerte Unterfangen ist so. Und selbst wenn wir all das Alltägliche irgendwie beseitigen könnten, würden wir der ständigen Aufregung irgendwann überdrüssig werden. So sind wir Menschen nun einmal. Es ist besser, sich damit abzufinden, als dagegen anzukämpfen.

Die Pflichten lieben lernen, ist eine Kunst

Was lernte ich aus diesem Kampf wider die eigene Natur? Der Weg zu einem erfüllten Leben besteht darin, die gewöhnlichen Pflichten des Lebens anzunehmen und seine alltäglichen Aufgaben lieben zu lernen. Die Alternative ist, sich über sie zu ärgern. Aber das ist ein trostloser Weg. 

Wenn man sich allerdings endlich in seine Aufgabe einlebt und eine innere Befriedigung in eigenen Fortschritten findet, lässt das ironischerweise viele neue Freuden entstehen.

Wenn man hart genug arbeitet und seine Neugierde wachhält und ihr folgt, werden zwangsläufig aufregende Dinge passieren. Diese Abenteuer sind dann keine Erwartung, die man ständig an sich selbst stellt, sondern das Sahnehäubchen und deshalb umso erfüllender.

Hier sind einige Tipps, die sich für mich bewährt haben. Ich hoffe, dass sie anderen bei der Suche nach Zufriedenheit und Erfüllung im Alltag helfen werden.

Den Wert der anstehenden Aufgabe erkennen

In der Vergangenheit habe ich schnell bestimmte Aufgaben als Zeitverschwendung abgestempelt, und das, obwohl es oft genau die Art von Arbeit war, die unser Leben in Gang hält. Ob man den Müll rausbringt, E-Mails beantwortet, Rechnungen bezahlt oder Lebensmittel einkauft, all diese Aufgaben sind nicht glamourös. Doch wenn sie mit Sorgfalt erledigt werden, sorgen sie in ihrer Gesamtheit für ein reibungslos funktionierendes Privatleben. Ich denke, es ist an der Zeit, ihr Ansehen aufzuwerten und ihnen die ihnen gebührende Anerkennung zukommen zu lassen.

Sich über seinen alltäglichen Fortschritt freuen

Manche Menschen nutzen langfristige Ziele als Motivationsquelle. Ich machte jedoch die Erfahrung, dass mich Ziele nur abstrakt motivieren, allerdings nicht in den konkreten Lebenssituationen, in denen ich sie wirklich brauchte.

Ein Artikel aus dem Jahr 2012 im „Journal of Personality and Social Psychology“ unterstreicht, wie wichtig Fortschritt ist, um motiviert zu bleiben. Auch beleuchtet der Beitrag die interessante Art und Weise, wie wir unsere Wahrnehmung manipulieren, um uns anzuspornen.

Um ein Ziel über Jahre hinweg mit täglicher Anstrengung zu verfolgen, ist mehr erforderlich als nur die Aussicht auf eine eventuelle Belohnung. Für mich ist es die Begeisterung, die ich spüre, wenn ich Fortschritte mache. Am einfachsten ist es, eine Liste zu erstellen und die Befriedigung beim Abhaken der Dinge zu genießen. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, das Vorwärtskommen im Leben besser wahrzunehmen.

Die einfachen Freuden in der Routine genießen

In der Highschool und im College war ich Langstreckenläufer. Damals musste ich Wege finden, um über eine lange Saison hinweg beim harten Training motiviert zu bleiben. Abgesehen davon, dass ich in einer Mannschaft war, was die bestmögliche Stütze ist, lernte ich, die täglichen Empfindungen beim Sporttreiben zu genießen.

Der gleichmäßige Rhythmus, in den ich nach ein paar Kilometern Laufen verfiel, das sanfte Dehnen nach dem Training mit besonderem Augenmerk auf wunde Stellen und die Aussicht auf eine erholsame Dusche samt der Genugtuung, dass ich mich angestrengt hatte, waren alles Aspekte, die ich genoss. Diese einfachen Freuden kann jeder genießen, und sie werden mit der Zeit umfassender.

Einen persönlichen Arbeitsstil oder -ansatz entwickeln

Dieses Thema wird selten angesprochen. Ich war allerdings immer der Meinung, dass die Idee der Persönlichkeit ein großer Motivationsfaktor ist. Warum also nicht eine einzigartige Identität für sich selbst schaffen und versuchen, ihr gerecht zu werden? 

Vielleicht kann man der schnellste E-Mail-Beantworter des Unternehmens werden oder erstaunlich effizient die Küche sauber machen. Es gibt viele verschiedene Ansätze dazu. Aber ein guter Anfang ist, das, was man schon auf natürliche Weise gerne macht, noch besser zu machen.

Die Aufgabe in ein Spiel mit Regeln verwandeln

Dieses Konzept ähnelt dem mit der Identität. Doch anstatt seinen persönlichen Stil in die Aufgabe einzubeziehen, kann man sie in ein Spiel verwandeln, um sie interessanter zu machen. Am einfachsten geht das, wenn man einige willkürliche, aber anspruchsvolle Regeln aufstellt. 

Man kann eine Zeitspanne festlegen, um eine Aufgabe zu erledigen. Oder man kann den Müll rausbringen, indem man ihn nur in der nicht-dominanten Hand trägt. Man kann auch versuchen, den E-Mail-Posteingang bis auf null zu leeren oder mit nur fünf Zutaten ein tolles Essen für seine Familie zu kochen.

Wenn man sich Fristen und Grenzen setzt, wird eine ansonsten unauffällige Aufgabe interessanter. Und das reicht oft aus, um sich wieder zu motivieren.

Über den Autor

Mike Donghia und seine Frau Mollie betreiben den Blog „This Evergreen Home“. Dort sprechen sie über ihre Erfahrung, wie man ein einfaches, bewusstes und beziehungsorientiertes Leben führt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Learn to Love the Work You Do“. (redaktionelle Bearbeitung as)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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