Erdogan besucht Orbán in Budapest: „Türken und Ungarn werden gemeinsam Gewinner sein“

Erdogans Besuch in Ungarn fällt auf den 100. Jahrestag der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Ungarn. 
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Foto: MTI/Pressebüro des Ministerpräsidenten/Vivien Cher Benko
Von 19. Dezember 2023

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist am Montag, 18. Dezember 2023, zu seinem zweiten Ungarn-Besuch innerhalb von vier Monaten in Budapest eingetroffen.

Es wurde damit gerechnet, dass auch der schwedische Beitritt zur NATO auf der Tagesordnung des Treffens zwischen Erdoğan und Ministerpräsident Viktor Orbán stehen würde. Ungarn und die Türkei sind nämlich die einzigen Länder im westlichen Verteidigungsbündnis, die den Beitritt des skandinavischen Landes bisher nicht ratifiziert haben.

Dazu gab es jedoch keine offizielle Stellungnahme. Dafür sprachen die politischen Anführer beider Länder auf ihrer gemeinsamen Pressekonferenz von den Zielen ihrer „hochrangigen“ strategischen Partnerschaft.

„Der große Plan“

Der ungarische Ministerpräsident betonte, nachdem Ungarn das vorige Jahrhundert verloren habe, sei nun geplant, dass „die Türken und die Ungarn im 21. Jahrhundert gemeinsam Gewinner sein werden“.

Das nennt Orbán den „großen Plan“.

Orbán kündigte an, dass Ungarn während seiner EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr nächsten Jahres die Zollunion zwischen der EU und der Türkei modernisieren wolle und die Türkei auch bei der Visaliberalisierung unterstützen werde.

Die wirtschaftlichen Beziehungen waren auch ein Fokus. Beide Seiten planen, das Handelsvolumen auf sechs Milliarden Dollar nahezu zu verdoppeln.

Neben politischen Erklärungen wurden 17 strategische Vereinbarungen unterzeichnet, in den Bereichen soziale Dienstleistungen, Innovationszusammenarbeit, Forschung und Entwicklung, Verteidigung und Außenpolitik.

Ungarn kann die Bedrohung durch die Migration für Ungarn nicht ohne die Türkei bewältigen“, betonte Orbán.

Der Beitrag der Türkei zum Konflikt in der Ukraine wurde ebenfalls hervorgehoben. Im Krieg zwischen der Ukraine und Russland sei die Türkei „das einzige Land, das bisher Ergebnisse in Form von Frieden und einer Einigung in der Getreidefrage erzielen konnte“, erklärte der Regierungschef Ungarns.

Pressekonferenz ohne Fragen

Linksorientierte ungarische Medien kritisierten, dass während der Pressekonferenz keine einzige Frage gestellt werden durfte.

Der Konflikt in Gaza wurde kaum erwähnt. Während Orbán nichts zu diesem Thema sagte, erwähnte Erdoğan es kurz.

Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Ungarn „im Rahmen seiner Möglichkeiten“ zu einer Beilegung des Konflikts beitragen kann. Aus türkischer Sicht bedeutet dies nichts weniger als die Wiederherstellung der Grenzen von 1967. Es heißt auch, „dass die internationale Gemeinschaft die richtige Botschaft an Israel sendet, damit das Massaker aufhört“, sagte Erdoğan laut der ungarischen Onlinefinanzzeitung „Portfolio“.

Im Geiste der „orientalischen“ Freundschaft

Östliche Völker sind berühmt für ihre Gastfreundschaft und freundlichen Gesten. Das Treffen zwischen Erdoğan und Orbán in Budapest war keine Ausnahme. Die ungewöhnlichen Geschenke, die die beiden Politiker füreinander vorbereitet hatten, sorgten für Aufmerksamkeit.

„Ein Geschenk von einer Nation von Reitern für eine Nation von Reitern“, so lautete die Überschrift eines Beitrags von Orbán in den sozialen Medien. Das Geschenk für den türkischen Staatschef war ein Pferd namens „Főúr“ (Oberhaupt). Die Nonius sind eine besondere Pferderasse, die im staatlichen Gestüt in Mezőhegyes gezüchtet wird und gesetzlich geschützt ist. Die für Soldaten ausgebildeten Pferde zeichnen sich durch Vielseitigkeit und Gelassenheit aus.

Erdoğan hingegen überraschte Orbán mit einem Togg T10X Elektroauto. Mit diesen Luxuswagen beschenkt der Staatschef nur führende Politiker der Turkstaaten, zu denen auch Ungarn gehört.

 



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