Suezkanal nun in beide Richtungen gleichzeitig befahrbar

Der Suezkanal kann endlich in beide Richtungen gleichzeitig befahren werden - finanziert wurde der Ausbau nicht vom IWF oder der Weltbank, sondern über Staatsanleihen ausschließlich ägyptischer Staatsbürger. Am Kanalufer entsteht eine neue Sonderwirtschaftszone.
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Öltanker im Suezkanal bei Ismalia. Künftig sollen doppelt so vieler Schiffe den Kanal passieren können und Ägypten damit wesentlich höhere Einnahmen bringen.Foto: Mike Nelson/Archiv/dpa
Epoch Times6. August 2015

Ägypten feiert heute die Eröffnung des ausgebauten Suezkanals. Der Suezkanal wurde während des vergangenen Jahres an einigen Stellen verbreitert und zweispurig ausgebaut, so kann der Kanal in beide Richtungen gleichzeitig befahren werden.

Ursprünglich waren für den Bau drei Jahre Bauzeit eingeplant, jedoch forderte Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah Al-Sisiden den Ausbau innerhalb von einem Jahr. Gebaut wurde eine 35 Kilometer lange und parallel zum bisherigen Kanal verlaufende Fahrrinne. Damit soll die Anzahl der Schiffe, die den Kanal täglich befahren, verdoppelt werden. Es ist noch eine Erweiterung und Vertiefung für größere Schiffstypen geplant.

Die Passagegebühren sind eine wichtige Einnahmequelle der ägyptischen Regierung, die von zurzeit 5,3 Milliarden auf 13,2 Milliarden US-Dollar steigen sollen.

Parallel dazu wurde am Kanalufer eine Sonderwirtschaftszone geschaffen, die eine Million Arbeitsplätze bieten soll. Der eigentliche Herrscher am Kanal und der Sonderwirtschaftszone ist das ägyptische Militär, dass seit dem Sturz von Expräsident Mursi regiert. Beide Bereiche werden vom Militär kontrolliert.

Interessant an der Finanzierung des neuen Kanal ist, das er ohne IWF und andere internationale Kreditgeber zustande kam: alle notwendigen Finanzen wurden nach offiziellen Angaben durch Staatsanleihen ausschließlich an ägyptische Staatsbürger binnen acht Tagen im Sommer 2014 aufgebracht.

Die Wasserstraße verbindet seit 1869 das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Sie verringert die Strecke verglichen mit der Route ums Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas um Tausende Kilometer und wurde erstmals 1869 eröffnet. Alle Staaten der Welt – sowohl die USA also auch Chna und Russland – haben großes Interesse daran, diese Passage kontinuierlich nutzen zu können. (dpa/ks)



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