„Armut ist sexistisch“: Weltweit haben 130 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung

Mädchen und Frauen seien weltweit am stärksten von extremer Armut betroffen und hätten zugleich das größte Potenzial, diese Armut zu beenden, beklagt die Entwicklungsorganisation One. "Hätten Mädchen die gleichen Chancen wie Jungen, könnte das den Entwicklungsländern jährlich mindestens 112 Milliarden US-Dollar (knapp 106 Milliarden Euro) bringen."
Titelbild
Winkendes Mädchen an der StreckeFoto: Bernd Kregel
Epoch Times6. März 2017

Weltweit haben 130 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung und tragen somit nicht zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Länder bei.

Diese Zahl veröffentlichte die Entwicklungsorganisation One am Montag unter Berufung auf Angaben der UN-Bildungsorganisation Unesco in ihrem Bericht „Armut ist sexistisch“. Mädchen und Frauen seien weltweit am stärksten von extremer Armut betroffen und hätten zugleich das größte Potenzial, diese Armut zu beenden, beklagte One.

Mädchen, die keine Schule besuchten, liefen Gefahr, als Kinder verheiratet zu werden, zu erkranken und jünger zu sterben, erklärte die Organisation, die ihren Bericht anlässlich des Weltfrauentags am Mittwoch veröffentlichte. „Erhalten sie allerdings einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung, steigen ihre Erwerbschancen und ihr späteres Einkommen“, heißt es in dem Bericht. Es koste „weniger als einen Laib Brot“, ein Mädchen in den ärmsten Ländern der Welt einen Tag in die Schule zu schicken, erklärte One-Deutschland-Direktor Stephan Exo-Kreischer.

Bildung für Mädchen wirke sich nicht nur positiv auf ihr eigenes Leben aus, sondern auch auf ihre Familien, Gemeinschaften und Länder, erklärte Exo-Kreischer.

„Hätten Mädchen die gleichen Chancen wie Jungen, könnte das den Entwicklungsländern jährlich mindestens 112 Milliarden US-Dollar (knapp 106 Milliarden Euro) bringen.“ In die Bildung von Mädchen und Frauen zu investieren, sei „die sicherste Wette“, die es gibt. One forderte daher von den Geberländern gezielte Investitionen in Bildung sowie Reformen in den ärmsten Ländern.

In einem offenen Brief beteiligten sich viele internationale Prominente an dem Aufruf, darunter die US-Popdiva Lady Gaga, U2-Sänger Bono, ZDF-Moderatorin Dunja Hayali und die Schauspieler Anna Loos und Christian Ulmen. Sie fordern ihre Regierungen in dem Brief dazu auf, ein Finanzierungs- und Reformpaket zu verabschieden, das allen Mädchen bis 2030 den Zugang zu Bildung ermöglicht. (afp)



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