Blaue Flecken statt Adrenalinkick – Seil reißt bei Bungee-Sprung

Es ist ein Nervenkitzel sondergleichen: der Sprung aus der Höhe am Bungee-Seil. Wer einmal gut angegurtet am Abgrund steht, ist sich sicher: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ein Hongkonger Tourist in Thailand hatte Glück im Unglück.
Titelbild
Nicht jeder Bungee-Sprung hat ein Happy End. (Symbolbild)Foto: iStock
Von 29. März 2023

Das Herz rast. Die Gurte sind befestigt. Mit einem „Go“ geht es ab in den freien Fall. Ganz ungefährlich ist eine solche Aktion jedoch nicht. Für einen Urlauber im Changthai Thappraya Safari und Adventure Park in Thailand endete sie mit einem Schock.

Wie das Nachrichtenportal „HK01“ berichtete, sprang ein Hongkonger namens Mike von einer zehn Stockwerke hohen Plattform. Als die Spannung auf das Seil am stärksten war und den Sprung bereits abfederte, riss das Seil.

Glücklicherweise fand das Happening über dem Wasser statt. Mike stürzte etwa fünfeinhalb Meter über der Wasseroberfläche in den See und traf auf dem Seeboden auf. Trotz gefesselter Beine gelang es ihm aus eigenen Kräften, die Wasseroberfläche zu erreichen.

Parkmitarbeiter eilten ihm zu Hilfe. Sein Unfall endete mit einer ambulanten Behandlung in einem thailändischen Krankenhaus, bei der oberflächliche Verletzungen festgestellt wurden.

Drei Tage Krankenhaus in Hongkong

Zurück in Hongkong ließ sich Mike im Rahmen eines dreitägigen Krankenhausaufenthalts noch einmal gründlich untersuchen. Er unterzog sich einer Computertomografie, MRT und Röntgen. Als schwerwiegendste Verletzung stellten die Ärzte eine Lungenentzündung fest, die hartnäckigen Husten verursachte.

Grund war das schmutzige Wasser, das Mike beim Eintauchen in den See eingeatmet hatte. Knochenbrüche oder ähnliche Verletzungen, wie man sie bei einem solchen Sturz vermuten könnte, blieben hingegen aus.

Gegenüber „HK01“ berichtete Mike: „Der Schmerz war so stark, dass mir schwindelig wurde. Da meine Arme ausgestreckt waren, war meine Achselhöhle am stärksten betroffen.“  Das Nachrichtenportal veröffentlichte Fotos von seinen Gliedmaßen, die mit blauen Flecken übersät waren. Ein riesiger dunkelroter Bluterguss zierte seine Achselhöhle und lässt die unsäglichen Schmerzen erahnen.

Wie der Tourist mitteilte, hatte er sich bei dem Vergnügungspark in Thailand beschwert und auch an die thailändische Tourismusbehörde geschrieben. Insgesamt 2.300 HK$ (etwa 270 Euro) bot ihm der Park als Entschädigung an, 500 HK$ Kostenerstattung für den Bungee-Sprung und etwa 1.800 HK$ für die thailändische Notfallambulanz.

Wie Mike bei einer Diskussion mit den Parkmitarbeitern erfuhr, war es nicht der erste Unfall – nähere Einzelheiten nannten die Mitarbeiter jedoch nicht. Letztendlich hatte Mike Glück im Unglück. Die in Hongkong entstandenen Behandlungskosten von rund 50.000 HK$ (etwa 5.900 Euro) übernahm seine Reiseversicherung.

Keine Haftung bei Unfall

Der Hongkonger Reisespezialist Hu Huichong, bekannt von „Thailand Travel Pass“, wies auf die Risiken des Bungee-Springens hin. Nach drei Jahren Corona-Pandemie, in denen viele Parks geschlossen waren, könnten die Seile nach seiner Schätzung marode geworden sein.

Egal ob in Thailand oder anderen Ländern, Bungee-Jumping sei gefährlich. Nicht immer seien die damit verbundenen Behandlungskosten von Reiseversicherungen abgedeckt. In der Regel lässt sich der Veranstalter zudem vor einem Sprung unterschreiben, dass er bei Unfällen keine Haftung übernimmt.

25-jährige Mexikanerin stürzt in den Tod

Immer wieder kommt es zu Unfällen bei Bungee-Sprüngen. Im Sommer 2021 kam es zu einem tragischen Zwischenfall in Kolumbien, wie die „Bild“ berichtete. Die 25-jährige Yecenia Morales Gomez wollte gemeinsam mit ihrem Freund den Sprung von einer 50 Meter hohen Brücke wagen.

Beide hatten bereits die Gurte umgeschnallt, das Seil jedoch war nur an den Füßen ihres Freundes befestigt. Als der Veranstalter das Zeichen zum Springen gab, deutete die junge Frau dies auch für sich. Sie sprang – und stürzte ungebremst in den Tod.

Wie der Bürgermeister des nahe gelegenen Städtchens Fredonia, Gustavo Guzman, später mitteilte, bieten auf der Brücke zwei Unternehmen Bungee-Jumping an. Keines davon hatte seinen Angaben nach eine Lizenz.



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