Boeings Starliner-Kapsel soll erstmals mit Menschen ins All fliegen

Am späten Montagabend wird das erste bemannte Raumschiff von Boeing starten. Ziel ist, zwei Astronomen zur ISS zu bringen.
Der «Starliner» von Boeing wird auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zur Startrampe gerollt.
Der „Starliner“ von Boeing wird auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zur Startrampe gerollt.Foto: Joel Kowsky/NASA via AP/dpa
Epoch Times5. Mai 2024

Nach langen Verzögerungen soll es für den Starliner nun endlich so weit sein: In der Nacht zum Dienstag soll die Raumkapsel des Boeing-Konzerns mit zwei US-Astronauten an Bord von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zur Internationalen Raumstation ISS starten.

Boeing hatte den ersten bemannten Raumflug der wiederverwendbaren Kapsel wegen technischer Probleme wiederholt verschieben müssen.

Ein Erfolg der Mission ist für den wegen technischen Pannen und Vorwürfen mangelnder Sicherheit bei Passagierflugzeugen um seinen Ruf kämpfenden US-Konzern von großer Bedeutung.

Boeing setzt darauf, dass der Starliner für die US-Weltraumbehörde Nasa neben der Dragon-Kapsel von SpaceX zum zweiten regelmäßigen Transportmittel für Flüge zur ISS und zurück wird.

Technische Probleme

In den vergangenen Jahren hatte Boeing zahlreiche technische Probleme bei dem Starliner zu lösen. 2019 war ein erster unbemannter Raumflug der Kapsel gescheitert.

Wegen Software-Problemen kam es beinahe zu einer Katastrophe, und das Raumschiff musste vorzeitig zur Erde zurückkehren, ohne die ISS zu erreichen. Im Mai 2022 gelang dann der erste unbemannte Flug zu der Raumstation.

Der kommende Test der NASA ist der erste Start mit Astronauten an Bord des Starliner-Raumschiffs und der Atlas V-Rakete zur ISS. Der Test, der am Montag, dem 6. Mai, um 22:34 Uhr EDT starten soll, dient als Demonstration des Crew-Transportsystems von Boeing und wird die NASA-Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams zum Weltraumlabor befördern. Foto: Joel Kowsky/NASA via Getty Images

Der erste Starliner-Flug mit Menschen an Bord wurde dann ebenfalls mehrfach verschoben. Unter anderem mussten Mängel an den Fallschirmen der Kapsel sowie an ihren Kabelbäumen behoben werden, um das Risiko von deren Entflammbarkeit auszuschalten.

Die jetzige Mission mit den beiden Astronauten Butch Wilmore und Sunita Williams hat den Status eines Testflugs, mit dem die Funktionstüchtigkeit des Systems in allen seinen Komponenten erprobt wird.

Die Kapsel soll von einer Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance (ULA) ins All befördert werden.

Die ULA ist ein Joint-Venture-Unternehmen von Boeing und Lockheed Martin. Ist der Test erfolgreich, könnte Boeing offiziell mit dem Transport von Astronauten für die Nasa beginnen.

(L-R) NASA-Administrator Bill Nelson, NASA Commercial Crew Program Manager Steve Stich, die leitende Wissenschaftlerin des Internationalen Raumstationsprogramms der NASA, Jennifer Buchli, der Programmmanager des Commercial Crew Program von Boeing, Mark Nappi, der Vizepräsident für Regierungs- und kommerzielle Programme der United Launch Alliance, Gary Wentz, und der Wetterbeauftragte Brian Cizek vor dem Start des ersten bemannten Raumschiffs von Boeing, dem Boeing Starliner. Foto: MIGUEL J. RODRIGUEZ CARRILLO/AFP via Getty Images

Astronauten: Starliner kann vieles, was andere nicht können

Nach der Einstellung ihres Space-Shuttle-Programms im Jahr 2011 war die US-Weltraumbehörde jahrelang für den Transport ihrer Astronauten zur ISS und zurück auf die Mitreiseplätze in den russischen Sojus-Kapseln angewiesen gewesen.

Dies änderte sich erst ab dem Jahr 2020, als SpaceX erstmals Astronauten in einer Dragon-Kapsel zur ISS brachte.

Die damals noch recht junge Firma des High-Tech-Pioniers Elon Musk hängte damit im Wettbewerb um die Wiederaufnahme der bemannten Raumflüge durch die USA den Konkurrenten Boeing weit ab. Nun endlich hofft Boeing, mit seinem Starliner zu SpaceX aufzuschließen.

Die Astronauten zeigen sich jedenfalls sehr zuversichtlich, dass der Testflug glückt. Sie habe „volles Vertrauen“ in das Raumschiff und das Mission-Control-Team, sagte Williams. Der Starliner habe viele Fähigkeiten, „die andere Raumschiffe nicht haben“, ergänzte Wilmore. (afp/red)

 



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