Chinas gefallener Stasi-Chef bekommt es mit Chinas „gefährlichster Frau“ zu tun

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Dieser Mann hat nicht nur ein Problem: Chinas ehemaliger Stasi-Chef bekommt es nicht nur mit den chinesischen Korruptionsjägern zu tun. Auch die bekannteste Investigativjournalistin des Landes ist ihm auf den Fersen.Foto: Getty Images
Epoch Times9. September 2013

Auf sein Geheiß wurden zehntausende Menschen getötet, darüber sind sich die Hinrichtungsschätzungen internationaler Menschenrechtsorganisationen für China einig. Nun könnte es ihm selbst an den Kragen gehen. Der ehemalige chinesische Stasi-Chef Zhou Yongkang, der auch im chinesischen Ölgeschäft die Fäden zieht, hat zusätzlich zu den gegen ihn im Dunstkreis seiner Tätigkeit für China National Petroleum erhobenen Korruptionsvorwürfen eine mächtige Gegnerin bekommnen.

Hu Shuli gilt als die beste Investigativjournalistin Chinas, das Time Magazine listet sie als eine der „Top 100 Globalen Denker“. Sie unterhält engste Verbindungen in die höchsten Machtkreise der Kommunistischen Partei Chinas.

Für Ex-Stasi-Chef Zhou besonders gefährlich dürften ihre engen Beziehungen zu Wang Qishan werden, dem „Vollstrecker“ der Anti-Korruptions-Kampagne von Staats- und KP-Chef Xi Jinping. Beobachter sehen eine starke Allianz zwischen der Journalistin und Wang.

Stolpert Zhou über seinen Haushälter?

Aktuell laufen Ermittlung gegen Zhou Yongkangs Haushälter Wu Bing. Über ihn sollen Beträge in Milliardenhöhe an Zhous Sohn gelaufen sein. Unter anderem soll so das aktuell mit 2,7 Mrd. Yuan bewertete Yulin-Ölfeld um gerade einmal 90 Mio. Yuan von China Petroleum an Zhous Sohn gegangen sein.

Der 50-jährige Haushälter Wu Bing wurde am Abend des 1. August 2013 am Pekinger Westbahnhof festgenommen.

Zhou Yongkang, der „Schwarze Mann“

Nicht wegen seiner Rolle als Drahtzieher im chinesischen Ölgeschäfts rund um die staatliche China National Petroleum ist Zhou Yongkang als „Schwarzer Mann“ bekannt, sondern wegen seiner besonderen Härte bei der Umsetzung der Verfolgung von Falun Gong. Diese buddhistische Weisheitslehre war dem damaligen KP-Chef Jiang Zemin ein Dorn im Auge, zog sie im Jahr 1999 doch mit über 80 Millionen Anhängern mehr Menschen in ihren Bann, als die KP Chinas Mitglieder zählte.

Zhou war als Stasi-Chef auch oberster Herr über das Arbeitslagersystem Chinas, die Laogai. Dort wurden den Schätzungen mehrerer Untersuchungen zufolge zwischen 1999 und 2005 zwischen 20.000 und 120.000 Falun Gong-Praktizierende für ihre Organe getötet.

Der jahrelange Kampf einer Top-Journalistin gegen die korrupte „Shanghai-Clique“

Seit vielen Jahren deckt Hu Shuli die Machenschaften der Funktionäre aus der „Shanghai-Clique“ rund um den ehemaligen Staats- und KP-Chef Jiang Zemin auf, zu denen auch Zhou Yongkang und der gefallene „Prinzling“ Bo Xilai gehören.

Unter ihrer Führung als Chefredakteurin berichtete ihr Wochenmagazin Caijing im Jahr 2006 über einen Skandal rund um den Energiekonzern Shandong Luneng. Damals gingen 92 Prozent der Aktien des Unternehmens um einen Bruchteil des Buchwerts an zwei Privatunternehmen – anstatt des Buchwerts von 73,8 Mrd. Yuan verkaufte Shandong Luneng die Anteile um gerade einmal 3,7 Mrd. Yuan.

Der Sohn der rechten Hand von Chinas ehemaligem KP-Chef Jiang Zemin, Zeng Qinghong, soll der Nutznießer dieses Deals gewesen sein. Für eine lange Zeit fungierte Zeng als Jiangs Chef der Abteilung für Innere Angelegenheiten.



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