Clinton schimpft Trump „Marionette“ Putins – Heißer Streit beim Thema Russland

Putin "hätte lieber eine Marionette als Präsidenten der Vereinigten Staaten". Das sagte Hillary Clinton beim letzten TV-Duell vor der US-Präsidentschaftswahl über ihren Gegner Donald Trump, der konterte: "Sie sind die Marionette!" Beim Thema Russland und Syrien flogen die Fetzen.
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Die mögliche Einmischung von Russlands Präsidenten in den US-Wahlkampf wurden heute Nacht beim TV-Duell diskutiert.Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/AFP/Getty Images
Von 20. Oktober 2016

Heißer Streit wegen Russland: Clinton nannte Trump eine „Marionette“ Putins beim letzten TV-Duell vor der US-Präsidentschaftswahl. Putin „hätte lieber eine Marionette als Präsidenten der Vereinigten Staaten“, sagte sie am Mittwochabend in Reaktion auf Trumps Bemerkung, er genieße Putins Respekt.

Chaos-Diskussion und gegenseitige Vorwürfe beim Thema Putin

Clinton ging so weit zu sagen, Trump werde Putin favorisieren und ihn geradezu einladen, Amerika zu hacken. Amerika habe 17 Geheimdienste, die sagen, dass Hacking-Angriffe von der Spitze des russischen Staates ausgingen und Putin eine Bedrohung für die USA sei, aber Trump glaube Putin offensichtlich mehr, als den unter Eid stehenden US-Nachrichtendienstlern. Es kam zum chaotischen Durcheinander-Reden.

In dem Zusammenhang lenkte Clinton ab zum Thema „Atomwaffen“ und brachte ihr bekanntes Argument vor, dass man einen Mann wie Trump nicht an den Atomwaffen-Knopf lassen dürfe. Falls der US-Präsident einen Atomschlag befehle, dann müsse das Militär diesen realisieren und zwar innerhalb von 4 Minuten, erklärte sie.

Clintons Team und die US-Regierung machen Russland für die jüngste Cyberattacke auf das E-Mail-Konto von Clintons Wahlkampfmanager Podesta verantwortlich. Sie sehen darin eine Einmischung in den US-Wahlkampf zugunsten von Trump. Veröffentlicht wurden auf Wikileaks unter anderem Clinton-Reden bei Goldman Sachs, welche die Demokratin entgegen ihrer Wahlkampf-Darstellung äußert Wallstreet freundlich aussehen lassen.

Russland wies die Hacking-Vorwürfe zurück. Trotzdem sprach Putin eine Wahl-Empfehlung aus, als er sagte: „Wer Clinton wählt, wählt Krieg.“

Trump betonte im TV-Duell, Putin habe „ein paar nette Dinge“ über ihn gesagt. Er kenne Putin jedoch nicht und sei auch nicht mit ihm befreundet. Aber es wäre sicherlich nicht schlecht, „wenn wir mit Russland gut auskommen würden“, so der Republikaner. Clinton hasse Putin, weil dieser keinerlei Respekt vor ihr habe und es in den vergangenen Jahren bei jeder Gelegenheit schaffte, sie und Obama „auszutricksen und auszuspielen“, meinte Trump.

Dann fiel Clintons Satz, Putin wünsche sich wohl lieber eine „Marionette“ als US-Präsidenten. „Sie sind die Marionette!“, konterte Trump.

Als Clinton Trump direkt fragte, ob er gewillt sei, eine Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf „zuzugeben und zu verurteilen“, sagte er: „Das war jetzt ein großartiger Schwenk, um von den von ihr angestrebten offenen Grenzen abzulenken.“

Als Wallace ihm nochmal die gleiche Frage stellte sagte Trump: „Natürlich verurteile ich“ Hacking und Einmischung in Wahlen „durch Russland oder jeden anderen“.

Er betonte wieder, dass 200 Generäle und Admiräle hinter ihm stünden.

Ähnlich sah es Trump beim Thema Syrien:

Assad sei einfach „viel taffer und smarter“ als Clinton und Obama es sich vorgestellt hätten. Sie dachten, sie würden ihn schnell loswerden, doch er sei immer noch da. Assad sei ein böser Bube, ganz klar, aber er habe sich mit Russland und dem Iran verbündet. Die USA seien so dumm gewesen, den Iran weiter zu stärken und ihm Paletten von Bargeld zu liefern, so Trump.

Er warf Clinton vor, dass sie syrische Flüchtlinge in die USA lassen wolle, was sich als „großes trojanisches Pferd“ entpuppen könnte.

Clinton konterte, sie werde nicht vor Frauen und Kindern „die Tür zuschlagen“. Sie wolle den Syrienkrieg beenden und die Verhandlungen auf eine diplomatische Ebene bringen, auch wolle sie befriedete Schutzzonen für die Bevölkerung, erklärte Clinton. Sicherheitschecks sollten dafür sorgen, dass unter Flüchtlingen keine Terroristen ins Land kommen.

Thema Mossul

Trump meint, die nun startende Rückeroberung Mossuls, wäre niemals nötig gewesen, wenn die USA im Irak geblieben wären. Auch habe die demokratische US-Regierung die Offensive nun aus wahltaktischen Gründen gestartet „um gut dazustehen“. Die ganzen IS-Führer seien schon längst aus Mossul abgehauen, weil die Rückeroberung mit Ansage geschah. Große amerikanische Militärs würden sich wegen soviel Dummheit „im Grab herumdrehen“.

Apropos 200 Generäle

Die US-Armee hat insgesamt 5000 aktive und pensionierte Generäle und Admiräle. Mitt Romney, der 2012 bei der Präsidentschaftswahl gegen Obama antrat, konnte die Loyalität von 500 vorweisen, berichtete „The Atlantic„.



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