Der exklusive Club der Mächtigen – Kritiker halten die G7 für nicht legitimiert

Kritiker halten den Aufwand für die Gipfel für völlig überzogen und die G7 für nicht legitimiert, Entscheidungen für die ganze Welt vorgeben zu wollen.
Titelbild
G7-Flaggen durch die Linse einer Kamera.Foto: GEORGES GOBET/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Mai 2017

Am Anfang waren es sechs, zwischenzeitlich sogar acht, derzeit sind es sieben: Die Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industriestaaten (G7) treffen sich am Freitag und Samstag in Italien zum jährlichen Gipfel. Vertreten sind die USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Mit am Tisch – aber nur als eine Art Gast – sitzt auch die Europäische Union (EU).

Die G7 stehen für rund zehn Prozent der Weltbevölkerung und rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung. Die G7 sind ein informelles Gremium. Deswegen sind die Beschlüsse auch rechtlich nicht bindend. Die Ergebnisse des Gipfels sind aber politisch durchaus bedeutsam – und sollen möglichst auch über die sieben beteiligten Länder hinaus Wirkung entfalten.

Kritiker halten den Aufwand für die Gipfel für völlig überzogen und die G7 für nicht legitimiert, Entscheidungen für die ganze Welt vorgeben zu wollen.

Die Staats- und Regierungschefs schätzen die Treffen auch wegen der Gelegenheit zu spontanen, vertraulichen und ausführlichen Gesprächen. Dabei sind die kleinen Runden am Rande mitunter wichtiger als die Diskussion am großen Konferenztisch.

Den G7-Vorsitz hat in diesem Jahr turnusgemäß Italien inne: Gastgeber ist Ministerpräsident Paolo Gentiloni. Er hat seine Kollegen – unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Donald Trump – in das historische Taormina auf Sizilien am Fuße des Ätna eingeladen.

Nach dem Ende des Kalten Krieges war Ende der 90er Jahre auch Russland Teil des Formats: Aus den G7 wurden die G8. Aber seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland vor drei Jahren ist der Club der Mächtigen auf sein früheres G7-Format reduziert: G8 minus Russland.

Die Gruppe der führenden Industrienationen gründete sich 1975 zu sechst, ein Jahr später kam als siebtes Mitglied Kanada hinzu. Angesichts des wirtschaftlichen Aufstiegs von Ländern wie China und Indien in den vergangenen Jahren sieht sich die Runde zunehmend als Verfechter gemeinsamer Werte. (afp)



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