EU will eigene Wirtschaft besser vor Einfluss aus China schützen

Im Bemühen um eine größere Unabhängigkeit von China plant die EU-Kommission zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der europäischen Wirtschaft. Brüssel setzt unter anderem auf eine verschärfte Prüfung von Investitionen aus dem Ausland.
Chinas Vize-Premier He Lifeng (r.) spricht neben EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis auf einer Pressekonferenz nach dem EU-China-Dialog zu Handel und Wirtschaft.
Chinas Vize-Premier He Lifeng (r.) spricht neben EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis auf einer Pressekonferenz nach dem EU-China-Dialog zu Handel und Wirtschaft am 25. September 2023 in Peking.Foto: Johannes Neudecker/dpa
Epoch Times24. Januar 2024

Vor dem Hintergrund „tiefgreifender geopolitischer Turbulenzen“ müsse die EU „wirksamer gegen Risiken vorgehen“, erklärte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis am Mittwoch anlässlich der Vorstellung eines Maßnahmenpakets in Brüssel. Die Kommission setzt unter anderem auf eine verschärfte Prüfung von Investitionen aus dem Ausland.

Brüssel will mit den neuen Maßnahmen verhindern, dass Drittstaaten wie China einen zu großen Einfluss auf die sogenannte kritische Infrastruktur und strategisch wichtige Technologien in Europa gewinnen. Investitionen in Bereiche wie die Energie-, Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie werden in Brüssel bereits verstärkt überwacht. Künftig sollen alle EU-Länder mögliche Risiken solcher Direktinvestitionen aus dem Ausland an die Kommission melden.

Militärisch nutzbare Technologien wie Halbleiter und Künstliche Intelligenz aus Europa sollen zudem nicht an Länder wie Russland gelangen. Die EU müsse „die Ausfuhr sensibler Produkte kontrollieren können, damit sie nicht in die falschen Hände geraten“, erklärte Handelskommissar Dombrovskis.

Wegen solcher Sicherheitsbedenken stoppten die EU-Länder im Berichtsjahr 2021 die Ausfuhr von Gütern im Wert von insgesamt sieben Milliarden Euro. Die Kommission plant eine Verschärfung der bestehenden Exportkontrollen, ein Gesetzentwurf liegt aber noch nicht auf dem Tisch. Diskutiert wird unter anderem eine Ausweitung der Liste an Technologien, die für Exportkontrollen in Frage kommen.

Die deutsche Industrie sieht die Pläne aus Brüssel kritisch. Eine Prüfung der Auslandsinvestitionen gehe in Richtung eines „staatlich gelenkten Außenhandels“, erklärte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Änderungen von Lieferketten müssten generell unternehmerische Entscheidungen bleiben, betonte DIHK-Außenhandelschef Volker Treier. Ein gemeinsames europäisches Vorgehen begrüßten die Unternehmen jedoch.

Die angekündigten Maßnahmen sind Teil der „Strategie für wirtschaftliche Sicherheit“ der Kommission, mit der die EU unabhängiger von einzelnen Drittstaaten werden soll. China wird darin – wie üblich in EU-Texten zur Außenpolitik – nicht explizit genannt. Für die EU ist die Volksrepublik mit Importen von zuletzt rund 626 Milliarden Euro aber der größte Handelspartner. (afp)



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