Explosion auf der Brücke von Russland zur Krim – Russland: Kiewer „Terrorakt“

Auf der Kertsch-Brücke ist es zu einer Explosion gekommen. Russische Behörden melden einen „Notfall“. Zwei Menschen sind gestorben. Die Brücke verbindet die Krim mit dem russischen Festland.
„Notfall“ auf der Brücke von Russland zur Krim
Rund neun Monate nach der schweren Explosion auf der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der von Moskau besetzten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat sich dort nach russischen Angaben ein „Notfall“ ereignet.Foto: Uncredited/AP/dpa
Epoch Times17. Juli 2023

Bei einer Explosion auf der 19 km langen Brücke zu der an Russland angegliederte Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach Behördenangaben zwei Menschen aus dem Gebiet Belgorod ums Leben gekommen. Ein Mann und eine Frau seien in ihrem Auto am Montag gestorben, sagte der Gouverneur des russischen Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft. Die Tochter des Paars sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.

Der Verkehr auf die Brücke wurde eingestellt. Offiziell war erst von einem „Notfall“ die Rede. Das russische Verkehrsministerium teilte mit, dass es Schäden an der Fahrbahn gebe, die Brückenkonstruktion sei intakt.

Hochbetrieb wegen der Ferienzeit

Der Chef der Krim, Sergej Aksjonow, sagte, dass die Hintergründe aufgeklärt würden. Der Eisenbahnverkehr auf der Brücke wurde nach einer Unterbrchung inzwischen wieder aufgenommen. Wann der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden könne, solle noch geklärt werden, hieß es. Auf der Krim ist gerade Hochbetrieb wegen der Ferienzeit. Bewohner der Region und Touristen sollten einen alternativen Landweg durch die von Russland besetzten Regionen in der Südukraine wählen.

Die seit 2014 von Russland beanspruchte Krim ist immer wieder Ziel von Angriffen mit Drohnen. Die Ukraine hat angekündigt, sich dieses Gebiet im Zuge einer Gegenoffensive zurückzuholen.

Moskau spricht von Kiewer „Terrorakt“

Nach der Explosion an der Brücke hat Russland offiziell von einem „Terrorakt“ gesprochen. Moskau machte ukrainische Geheimdienste dafür verantwortlich. Die Brücke sei am frühen Montagmorgen von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit.

Kurz darauf kam die Bestätigung: Nach Angaben aus Kiew stecken hinter dem Angriff die ukrainische Marine und ukrainische Spezialkräfte. Der Angriff sei eine „Spezialoperation“ des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU und der Marine gewesen, erfuhr AFP am Montag aus SBU-Kreisen. Bei dem Angriff auf die Brücke zwischen der russischen Region Krasnodar und der Halbinsel seien Marinedrohnen zum Einsatz gekommen.

Schwere Explosion im Oktober 2022

Der Vorfall ereignete sich mehr als neun Monate nach der schweren Explosion auf der Brücke. Die rund 19 Kilometer lange Konstruktion war dabei am 8. Oktober 2022 schwer beschädigt worden, wurde aber wieder repariert. Ende Mai räumte der ukrainische Geheimdienst erstmals eine Beteiligung an der Explosion ein.

Der Verkehr sei im Bereich des 145. Stützpfeilers der Brücke gestoppt worden, teilte Aksjonow bei Telegram mit. Alle Strafverfolgungsbehörden und alle zuständigen Dienststellen seien im Einsatz. Es würden Maßnahmen ergriffen, um die Situation wiederherzustellen. Aksjonow forderte die Bewohner auf, Ruhe zu bewahren.

Trotz der angespannten Sicherheitslage und langer Kontrollen zieht es russische Urlauber Medienberichten aus Russland zufolge wieder in großer Zahl auf die Krim, die für Urlauber nur per Bahn oder Auto erreichbar ist. (dpa/AFP/mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion