„Griechenland braucht Hilfe“ – In Idomeni stauen sich die Flüchtlinge

Nach UNHCR-Angaben hielten sich am Sonntag im nordgriechischen Flüchtlingslager Idomeni bereits 13 000 Menschen auf. Mazedonien lässt täglich nur bis zu 250 Asylsuchende über seine Grenze. Das Lager war ursprünglich für 2000 Menschen angelegt und ist in unhaltbaren Zuständen.
Titelbild
Nachdem Mazedonien kaum noch Flüchtlinge einreisen lässt, hat sich in Idomeni an der Grenzübertrittstelle ein riesiges Lager mit Tausenden Flüchtlingen gebildet.Foto: Michael Kappeler/dpa/dpa
Epoch Times6. März 2016

Der Sprecher des UN-Hilfswerks UNHCR im nordgriechischen Flüchtlingslager Idomeni, Babar Baloch, hat die Zustände dort als unhaltbar bezeichnet.

„Es ist ein Weckruf für die führenden Politiker der EU, denn das hier ist eine humanitäre Krise“, sagte der Sprecher am Sonntag einem Reporter der Nachrichtenagentur dpa. Das Lager Idomeni liegt unmittelbar an der Grenze zu Mazedonien. Der nördliche Nachbar lässt täglich nur bis zu 250 Asylsuchende passieren, die aus dem griechischen Lager kommen. 

Nach UNHCR-Angaben hielten sich am Sonntag in Idomeni bereits 13 000 Menschen auf. Täglich träfen dort zehnmal mehr Flüchtlinge ein, als Mazedonien auf der sogenannten Balkanroute weiterreisen lasse. Mehr als die Hälfte von ihnen (55 Prozent) seien derzeit Frauen und Kinder. Das Lager war ursprünglich für 2000 Menschen angelegt worden. Tausende campieren inzwischen unter freiem Himmel auf den Feldern vor dem Lager.

Die Europäische Union will am Montag auf einem Krisengipfel mit der Türkei über Auswege aus dem Flüchtlingsdrama beraten. Die Lage gilt allerdings als komplex. Schnelle Lösungen sind nicht zu erwarten.

 „Griechenland braucht Hilfe“, sagte UNHCR-Sprecher Baloch. „Ansonsten werden verzweifelte Flüchtlinge noch mehr leiden müssen.“ Besonders Kinder seien betroffen. Immer mehr von ihnen müssen wegen Atemwegserkrankungen behandelt werden. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion